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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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21.10.2021, 19:27 | #1 |
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Neuronendesaster
Elektrische Ströme im Netz der Neuronen,
mein Großhirn versucht sich als Paartherapeut. Wird endlich mein Lobus frontalis sich lohnen? Wie oft hab ich ihn zu befragen bereut... Doch heute -so scheint es- entspringt den Synapsen, ein starkes Ergebnis, die eine Idee. Ich höre der Nachtigall nahendes Trapsen, die Sicht wird entschleiert -und ja- ich versteh: Die zähen Konflikte und schwelenden Brände, die giftigen Sätze, die Tränen, die Wut. Das alles ist nichtig und fände ein Ende, sobald ich dir sage, wie leid es mir tut. „Entschuldigung“ wäre für uns eine Brücke, ein reanimiertes und vages „Vielleicht“. Doch lieber beiß ich mir die Zunge in Stücke, als dass dieses Wort deine Ohren erreicht. |
22.10.2021, 05:53 | #2 |
Lieber Pennywise,
das ist ja wahrlich ein neuronales Blitzlichtgewitter im synaptischen Spalt! Allein schon das re-ani-miert finde ich klasse, an der Stelle, und weil man gar nicht anders kann, als es so zu betonen. Gefällt! Aber streiten mit dir - das würde ich, glaub ich, ungern Liebe Grüße P.S: Schön, dass du wieder da bist. |
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22.10.2021, 08:57 | #3 |
Forumsleitung
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Guten Morgen, Pennywise,
das ist mal eine originelle Idee, deren Umsetzung dir geungen ist. Ja, das Stirnhirn hat es oft schwer mit den Emotionen, von denen es permanent beschossen wird. Aber warum steht das Gedicht unter "Düsterers"? Ich finde es humorig. Besten Gruß und ein schönes Wochenende, Ilka |
22.10.2021, 09:29 | #4 |
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Moin Ihr Beiden,
danke für die Resonanz. @Mohrel So schlimm ist das gar nicht mit mir zu streiten. Und ich habe mittlerweile gelernt mich zu entschuldigen, wenn es angebracht ist. Aber ich kenne es von mir von früher anders. Und irgendwie kennt die Situatuon jeder. Es ist im Grunde einfach, aber man schafft es nicht die Hürde zu nehmen. @ Ilka Es fängt locker an und steigert sich. Und das Ende zeigt eine verbohrte Sturheit und absolut kein Einlenken. Eher würde man sich die Zunge abbeissen, als das kleine Wörtchen auszusprechen. Ich finde das abgründig und düster. Aber das ist interessant. Mich würde interessieren, wie das für andere rüberkommt. Danke Euch und einen guten Freitag... Pennywise |
22.10.2021, 11:29 | #5 |
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Sehr schön!
Doch lieber zerbeiß ich die Zunge in Stücke. Das es die eigene ist, sollte implizit sein. Alternativ gäbe es noch weitere Möglichkeiten. |
22.10.2021, 11:58 | #6 |
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Moin Petrucci,
daher schreibe ich ja "Lieber beiß ich mir die Zunge in Stücke". Wenn es die der Partnerin wäre, wäre das zwar auch eine Möglichkeit der Problembewältigung, aber es ist halt strafbar. Es sei da aber noch definitiv zu erwähnen, dass es hier um keine aktuelle Lebenssituation geht, sondern um diese Momente allgemein. Nicht, dass hier Missverständnisse aufkommen. Gruß Pennywise |
22.10.2021, 12:20 | #7 |
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22.10.2021, 22:00 | #8 |
Hallo Pennywise,
das gefällt mir echt gut. Ich verfolge deine Gedichte schon eine Weile und denke mir jedes Mal: Amphibrachen kann er, Bilder malen auch und das ausnehmend gut. Dieses Gedicht zeugt darüber hinaus von einer Fähigkeit zur schonungslosen Selbstreflexion. Respekt! Krebsgestoeber |
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23.10.2021, 00:38 | #9 |
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@ Krebsgestöber
Danke Dir. Ich schreibe in der Form eigentlich noch nicht lange. Ich habe davor meistens im Wechsel von 8 und 7 Silben geschrieben, habe aber irgendwann gemerkt, dass man es echt schwieriger hat in die Kürze der Zeilen einen Inhalt als Reim zu packen. Möglich, dass ich das auch mal wieder ändern werde. Im Moment machen mir die Amphibrachen am meisten Spaß. Ich denke in diesem Text hier habe ich gar nicht sooo viele Bilder gemalt. Es fällt mir wesentlich leichter, eine Landschaft zu beschreiben, als ein Gefühl oder einen inneren Konflikt. Daher war ich hier erst ziemlich skeptisch. Schön, wenn es gefällt. Ich kann das eigentlich nur zurück geben. Du bist für mich auch kein Unbekannter hier. Ich hab schon einiges gelesen und habe schon festgestellt, dass Du experimentierfreudiger bist, was die Form der Texte angeht. Ich habe bei Dir glaube ich auch schon mal kommentiert. Es war ein Gedicht, was eine Szenerie im Kindergarten beschrieb. Das war stark. Ich muss bei Dir aber auch mal wieder reinschauen. Hat sich immer gelohnt. Gute Nacht Pennywise |