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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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16.08.2017, 17:25 | #1 |
Luzid
Wenn ich des Nachts dem Bett entsteige,
den Kopf ganz sacht im Dunkel neige, wird Wispern, das die Träume rührt, zum Silberfaden, der mich führt. Die Türe knarrt mir zum Geleit, ihr Krächzen spielt durch Flure weit, wo die Dryaden in den Ecken es resonieren, Echos wecken. Ich folge stet der Schimmersträhne, mein Weg verzweigt sich tausendfach auf Wegen, Treppen unters Dach, wo ich am End den Lichtschein wähne. Es muss des Vaters Kammer sein, wo er die Arbeit heimlich treibt, Geheimnis rührt tagaus tagein, das schwelend hinter Türen bleibt. Ich näher mich dem hellen Ort, ein Rufen mischt sich unters Licht, aus Rätsellauten wird ein Wort, das scharf in mein Bewusstsein bricht: Ein "Ende" soll das Treiben nehmen? Mysterien das Haus verlassen? Der Nachtbesucher vage Schemen verbleiben draußen in den Gassen? Jetzt endlich das Geheimnis kennen! Nur schnellen Schritts zum Durchgang hin! Im Licht zwei Menschen, Zucken, Brennen – ein Flammenwind raubt mir den Sinn. Dann starke Arme, die mich tragen, besetzt mit Fell, es klackern Hufe, seh schattenhaft die Hörner ragen, von weit erklingen Klagerufe. --- An Vaters Brust bin ich geborgen, er legt mich sanft auf meine Kissen, dort träum ich fort zum frühen Morgen. Im ersten Licht verglüht mein Wissen. |
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