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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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24.11.2010, 07:28 | #1 |
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Trutzburg
Wir haben uns lange nicht gesehen,
mußten die eigenen Wege gehen, Erinnerung bleibt an schweres Leid, doch gnadenvoll wuchs darüber die Zeit. Seitdem sind viele Jahre vergangen. Wann starb das Sehnen, wann das Verlangen? Mein bester Freund ward alsbald der Verzicht, denn ewiger Kummer taugt zum Leben nicht. Ich dachte, der Schmerz sei überwunden, ein bloßer Traum jene Liebesstunden, jetzt stehst du vor mir, so schön und so bleich, und mein Herz schlägt hart und fühlt doch so weich. Gern würde ich liebende Worte sagen, mit dir noch einmal den Anfang wagen, jedoch von der Festung, die Schutz mir gab, führt kein einziger Weg zum Tale hinab. 24. November 2010 by Ilka-Maria |
24.11.2010, 11:08 | #2 | ||
Das ist sehr traurig, Ilka-Maria, und auch sehr schön.
Zitat:
Das Ende lässt mich mit hängendem Kopf zurück. Zitat:
Liebe Grüße Lux |
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24.11.2010, 11:46 | #3 |
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Ich danke Dir, Lux.
LG Ilka-M. |
25.11.2010, 22:10 | #4 |
Hallo Ilka-Maria,
der Text klingt wie eines dieser düsteren Märchen, in denen die Prinzessin in einem (hier selbstgemauerten) Turm ihrem Ende harrt. Nur scheint der Prinz zu spät zu kommen (bleich) und die Prinzessin nicht mehr in der Lage für ein Happy End zu sein.
LG Perry |
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25.11.2010, 22:50 | #5 |
R.I.P.
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Liebe Ilka-Maria ...
wesentlich älter bin ich als Du, kann aber nur beistimmen. Sunderlich und verwunderlich, daß eines Deiner Gedichte solche Weichheit (in liebendem Sinne ) enthält. Ich wähnte Dich reichlich gepanzert, v.a.Deiner Kommentare wegen. Statt "Mein bester Freund..." hätte mir ein "Mir bester Freund.." gefallen, aber das liegt an meiner Nuancen-Liebe. Erstaunt: Thing |
26.11.2010, 03:35 | #6 |
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Ich danke Euch allen für Eure Stellungnahmen.
Thing: Wir kennen uns hier im Forum nicht - jedenfalls kenne ich keinen User persönlich. Urteile über deren Wesen zu fällen können also immer daneben gehen. Ich bin ein herzlicher und sozialer Mensch. Meine Kommentare spiegeln nichts anderes wider als die Schule des Lebens, und das ist nun mal eine harte Sache. Mit 60 ist man zu alt, sich noch etwas vorzugaukeln, dafür ist die restliche Zeit zu kostbar. LG Ilka-M. |
26.11.2010, 08:59 | #7 |
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Liebe Ilka-Maria,
ein schönes Gedicht, dessen Inhalt ich gut nachvollziehen kann. Grüße Usa |
27.11.2010, 23:53 | #8 |
Dieses Gedicht liest man nicht nur einmal sondern immer wieder. Sehr schön.
LG Daisy |
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28.11.2010, 02:10 | #9 |
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Freut mich, daß es gefällt.
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28.11.2010, 02:25 | #10 |
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Hallo Ilka,
Ich erkenne das Gefühl, wenn gleich es mir etwas plakativ vorgetragen scheint, doch als ein echtes. Vielleicht liegt es am Reim, aber deine "Offenbacherinnerungen" waren mir realer, lieber, ehrlicher. Nicht dass dieses hier schlecht ist, es fehlt mir nur der kleine Unterschied, der letzte Rest an Wahrhaftigkeit. Bitte verzeih mir meine Ungenauigkeit bei der Analyse. Es ist nur so ein vages Gefühl. LG Bullet |
28.11.2010, 02:30 | #11 |
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Lieber Bullet,
da liegst Du sicherlich richtig. Dieses Gedicht hier entstand aus einer Inspiration, meine Offenbach-Gedichte dagegen aus eigener Erfahrung. Du bist sehr sensibel, daß Du die Untertöne wahrnimmst. Das freut mich. Lieben Gruß Ilka |
28.11.2010, 02:49 | #12 |
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Ich erinnere mich an ähnliche Gefühle. Waren sie echt? Man täuscht sich in solchen Dingen gerne selbst. Vielleicht ist es zu lange vorbei...das gnädige Vergessen...
LG Bullet |
28.11.2010, 03:03 | #13 |
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Wenn die Erinnerung noch da ist, dann waren die Gefühle einmal echt - wenn sie jedoch verarbeitet sind, können sie nie wieder dieselben sein. Genau so ist es gut. Man hat seinen Denkzettel, aber das Leben geht weiter.
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28.11.2010, 12:58 | #14 |
Liebe Ilka,
ich würde mich gern dem Kommentar von Lux anschließen. Insbesondere, was die Wünsche für das Ich und den Beifall für den ausgewählten Satz betrifft. Ich lese deine Gedichte gern, auch wenn ich oft anders fühle. Bei diesem gefällt mir die Thematik und ich kann nachvollziehen, dass sich das Ich nicht befreien kann. Irgendwie latscht der Text aber auf der Grenzlinie zur Prosa. Vierhebig, Paarreim, freie Füllung und Wechsel des Metrums: immer wieder eine Böe und das Segel bläht sich, aber der Kahn kriegt keine Fahrt. Man könnte meinen, dass gerade das der Thematik gemäß sei. Aber ich weiß nicht... Einen schönen 1. Adnvent! Gruß gummibaum |
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28.11.2010, 16:34 | #15 |
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Danke, Gummibaum.
Es stimmt, was Du über die Metrik sagst. Ich hatte lange daran herumgebastelt, aber sobald die Metrik stimmte, las sich der Text hölzern. Es gibt Wörter, die sich dann einfach nicht mehr in den Rhythmus einfügen. Das ist die alte Crux, wenn man eine saubere Metrik schaffen will: Entweder wollen sich bestimmte Wörter nicht recht einordnen lassen, dann wird es "wechselhaft", oder aber sie tun es und man hat ein schlimmes Geleier. Bei jedem Vers mußte ich in dieser Hinsicht eine Entscheidung treffen und war mir - zugegeben - nicht immer sicher, ob es die richtige war. LG Ilka-M. |
30.11.2010, 02:09 | #16 |
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Wenn kein Weg hinabführt musst du dich von den Zinnen stürzen. Ist gut ausgependelt bis auf den etwas halbherzigen Schluss, der wohl eher etwas endgültiger rüberkommen sollte, als das ganze Gedicht den Anschein macht;-)
LG RS |
30.11.2010, 06:37 | #17 | |
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Zitat:
Wer sich in die Tiefe stürzen will, ist dermaßen unglücklich, daß er nicht mehr leben möchte; so jemand braucht weder eine schützende Burg noch hohe Zinnen. Da tut es auch das Fenster im sechsten Stock. LG Ilka-M. |
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02.12.2010, 14:00 | #18 |
Wir stehen uns selber nur zu oft selbst im Weg . Das kann ich gut nachvollziehen und deswegen auch die wahl der Burg als Metapher sehr verstehen ! Gute Arbeit , macht einen mal wieder nachdenklich !
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