|
|
Schreibwerkstatt / Hilfe Gedichte und diverse Texte, an denen noch gefeilt werden muss. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
06.04.2018, 16:35 | #1 |
Dabei seit: 04/2018
Ort: Berlin
Beiträge: 16
|
Wortkürzungen
Gibt es eine eiserne Regel, oder hält es der Dichter mit Wortkürzungen im geschriebenen Text (im Sinne des Versmaßes) wie er es mag? Die Wortverkürzung (zwecks Reim oder Silbenzahl) kann ja auch gesprochen werden bzw. manche Mundartler können es gar nicht anders.
Beispiel: "Du liebes Kind, komm geh' mit mir!" Kann man auch schreiben: "Du liebes Kind, komm geh mit mir!" (ohne Apostroph. Bei Schiller gibt es z.B. auch die "Stund" - ohne alles) oder, "Du liebes Kind, komm gehe mit mir!" (was ja zwei Silben wären und den Rest dem Leser überlassen) Von Antworten wie "in der Lyrik kann alles" bitte ich abzusehen, mich interessieren erst einmal die Regeln, falls es die gibt, bevor ich Sie missachte. Danke. |
06.04.2018, 17:52 | #2 |
Forumsleitung
|
Es handelt sich zwar nicht um Anwendungsregeln, sondern um eine Beschreibung der Apokope, aber vielleicht ist der Link dennoch hilfreich:
http://wortwuchs.net/stilmittel/apokope/ In meiner Literatur über Stilkunde wird die Apokope nicht behandelt, vielleicht deshalb, weil ihre Anwendung im freien Ermessen des Dichters liegt. Ähnlich ist es ja auch mit Wortveränderungen, um eine stärkere poetische Wirkung zu erziehlen oder einen Reim zu bedienen (z.B. Paradies - Paradeis). Aus meiner Lese-Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass ein Prinzip gewahrt sein sollte: Auslassungszeichen (Apostrophen) meiden, wann immer es vertretbar ist, denn sie stören das Schriftbild und den Lesefluss. Das gilt vor allem bei Auslassungen innerhalb eines Wortes ("eurer" statt "euerer"). Schon die alten Meister haben auf die Auslassungszeichen verzichtet. Immer geht das natürlich nicht (z.B. "Er ist's ..."). Die sinnhafte Anwendung ist schlicht und einfach eine Sache des Sprachgefühls. |
06.04.2018, 20:25 | #3 |
Ilka hat da eigentlich schon alles bedeutsame gesagt.
und ich halte es wie sie. Mit der Zeit entwickelt man ein Gefühl dafür, wann solche Verkürzungen passen und wann nicht. Das innere Sprachempfinden meldet sich dann von ganz alleine, wenn was nicht so stimmig daher kommt und unnatürlich klingt. Wobei man die Silben nicht zu stark über das Metrum biegen und brechen sollte. Doch ab und zu ein ew'ges oder ros'ges in den Strophe schadet nicht - oder doch lieber ewges und rosges??? Da gibt es aber bedeutsamere und gewichtigere Kriterien für ein Gedicht. Gruß, Briefmarke. |
|
06.04.2018, 20:41 | #4 |
Forumsleitung
|
"Ewges" wäre für mich in Ordnung, "rosges" nicht, zumal "rosig" eine Alternative sein könnte. Ginge mit "ewig" statt "ewges" allerdings auch: "ein ewig Wirken ..."
In diesen Fällen ist es besser, das Wortende zu kürzen als ihm die Mitte zu nehmen. |
15.04.2018, 01:57 | #5 |
gesperrt
|
Hallo Tauchlehrer, es gibt keine richtigen Regeln. Da hast du Recht.
Es gibt Hinweise. Es gibt allerdings Dummköpfe, die keinen geraden Satz herausschreiben können ohne dass man merkt, dass sie ein: Wie schreibe ich Gedichte Buch gelesen haben. Die Regeln, werden meistens von Kritikern geschrieben, die selbst keine Gedichte schreiben. Die Grottigsten Gedichte sind jene: xXxxXxxXxxXxxx Nur, lernen tust du es schon damit, und vergisst das wieder, denn du willst den schwarzen Gürtel. Den bekommst du nicht mit so einem Schwachsinn. Die Techniken musst du beherrschen, da geht leider kein Weg daran vorbei. Ilka z.B. ist ein fortgeschrittener Anfänger. Ich bin eher so der... Meistergrad, als Buddhist ist man aber eher bescheiden. Gem |