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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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05.08.2011, 21:26 | #1 |
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Wahl? Oder Qual?
Jung an Jahren, klar im Kopf,
denkst du dir die Welt im Topf, fühlst, was jeder Jüngling schätzt: Ass und Joker sind gesetzt. Doch die Lehrzeit, früh und spät, zeigt dir, wo die Nische steht, rasch bist du an sie gewöhnt, rascher noch, wenn gut enlöhnt. Heimwärts geht’s im Tagesstau, schluckst die Nerven deiner Frau, lobst, wie sie den Haushalt führt, rauchst Zigarre ungerührt. Dein noch immer schönes Weib ist dir längst kein Zeitvertreib, auch vergißt du deinen Sohn, dir entfremdet – lange schon. Traum, der dich des nachts erschreckt, aus dem Tiefschlaf dich erweckt, führt mit sicherem Gespür dich bis an die Kühlschranktür. Milch und Bier gibt’s gegen Durst, doch auf’s Brot: Käs' oder Wurst? 5. August 2011 by Ilka-M. |
06.08.2011, 08:41 | #2 |
Forumsleitung
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Tippfehler: Es soll "entlöhnt" heißen. Man sollte abends die Finger von der Tastatur lassen.
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06.08.2011, 08:54 | #3 |
gesperrt
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Ilka-Maria, warum entwirfst Du ein solch negatives Szenario ? Jetzt beginnt es doch erst. Einen Sohn hat er gezeugt, aber noch keinen Baum gepflanzt, kein Haus gebaut und keinen 12-Zylinder gefahren.
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06.08.2011, 09:04 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich bin aber mit dem Gedicht nicht zufrieden gewesen und habe es nochmal überarbeitet: Wahl? Oder Qual? Jung an Jahren, beiVerstand, glaubst du die Welt in deiner Hand, fühlst, was jeder Jüngling schätzt: Ass und Joker sind gesetzt. Doch die Lehrzeit läßt das kalt, zeigt dir deine Nische bald, rasch bist du an sie gewöhnt, rascher noch, wenn gut entlöhnt. Heimwärts geht’s im Tagesstau, schluckst die Nerven deiner Frau, lobst, wie sie den Haushalt führt, herzenskalt und ungerührt. Dein noch immer schönes Weib ist dir längst kein Zeitvertreib, auch vergißt du deinen Sohn, dir entfremdet – lange schon. Traum, der dich des nachts erschreckt, aus dem Tiefschlaf dich erweckt, führt mit sicherem Gespür dich bis an die Kühlschranktür. Milch und Bier gibt’s gegen Durst, doch auf’s Brot: Käs‘ oder Wurst? Alles ist längst einerlei, Zeit der Chancen: Aus, vorbei. 6. August 2011 by Ilka-M. |
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06.08.2011, 09:05 | #5 |
R.I.P.
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… möglichst mager, nicht zu fett,
und dann wieder ab ins Bett! – so könnte man noch ergänzen, liebe Ilka-Maria. Ein Epilog, im Sauseschritt durch ein (kleines) buntes Leben, etwas sehr einseitig, aber nicht so unwirklich - die Vita einer armen Socke!“ HG Kurier PS.: Dies ist auf die erste Fassung gemünzt. |
06.08.2011, 09:22 | #6 |
Forumsleitung
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So ist es, Kurier: Man hat die Wahl, glaubt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, und erst mit den reiferen Jahren entdeckt man, wie es besser gepaßt hätte. Manche brechen aus, andere wieder resignieren und betäuben sich mit Alkohol oder werden zu Frustfressern. "Arme Socke" ist der treffende Ausdruck dafür.
LG Ilka-M. |
06.08.2011, 09:38 | #7 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Ilka-Maria -
flott, lässig, wahr! |
06.08.2011, 19:57 | #8 |
R.I.P.
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06.08.2011, 20:06 | #9 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber es gibt nun mal auch diejenigen, die völlig durchdrehen. Für einige ist das gut, die meisten machen aber eine Bauchlandung und sind danach schlechter dran. Tangiert mich nicht mehr, damit habe ich nix mehr zu tun. |
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