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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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06.07.2023, 08:47 | #1 |
Die Mühle in Fontvieille
In Fontvieille steht eine Mühle.
Es ist die Mühle von Daudet. In der Hitze wünsche ich mir Kühle. Und dass ich was von seinem Schaffen seh. Mein Wunsch lässt sich umsetzen. Wir werden ins Museum gehen. Wir stehen dort und schätzen: So eng beschriebne Blätter gibt's nicht oft zu sehen. Geändert von DieSilbermöwe (06.07.2023 um 13:19 Uhr) |
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06.07.2023, 11:20 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Hallo Silbermöwe,
na, da will ich mich mal unbeliebt machen. Dein Gedicht ist metrisch verkorkst und inhaltlich zu wenig durchdacht. Der erste Vers ist trochäisch (Hinter mir steht eine Mühle, XxXxXxXx). Fragwürdig wäre, weshalb auf "steht" eine Senkung und auf "eine" die Hebung folgt. Ich denke, die Hebungen sollten auf den wichtigen Wörtern liegen. Der zweite Vers (es ist die Mühle von Daudet) ist jambisch (xXxXxXxX) und ich sehe keinen Grund für den Wechsel des Metrums. "Mühle" im ersten und gleich nochmal im zweiten Vers? In Prosa wäre es einfacher: Hinter mir steht die Mühle von Daudet. "In Fontvieille wünsche ich mir Kühle" (ich nehme an, und weil ich des Französischen nicht mächtig bin, muss ich raten, das der Ort in Südfrankreich (?) "fontviell" ausgesprochen wird) wünschst Du Dir Kühle. Warum? Weil es zu warm ist? Das Metrum ist verkorkst (xXxXXxXxXx). Der vierte Vers "Und dass ich was von seinem Schaffen seh" ist jambisch und bedarf der Erläuterung. Dass Daudet ein französischer Schriftsteller ist und er zu der Mühle, die hinter Dir steht, eine besondere Beziehung hat, dürfte Insiderwissen sein. Den dritten Vers beendest Du mit einem abschließenden Punkt und man muss zweimal hingucken, um zu erkennen, dass Du Dir Kühle wünschst und etwas von wessen Schaffen - aha, vom Schaffen des Herrn Daudet - sehen möchtest. Der erste Vers der zweiten Strophe ist metrisch eine Zumutung: Mein Wunsch lässt sich umsetzen (xXxXXxx) oder wie hättest Du es gern? Mein Wunsch lässt sich umsetzen? Und wie "setzt" man einen Wunsch um? Sinnvoller wäre: Meine Wünsche lassen sich erfüllen (XxXxXxXxXx). Du stehst vor einer Mühle und dann : Wir werden, upps, ich dachte, in die Mühle, aber "wir" gehen in ein Museum, dass da plötzlich aus dem Nichts erscheint. Wir stehen dort im Museum und schätzen (nehmen ohne genaues Wissen an), dass so eng beschriebene Blätter selten zu sehen sind. Und das alles im Stehen und im Vertrauen darauf, dass der Leser weiß, dass Gaudet eng beschriebene Blätter hinterlassen hat. Dass Du aufs Schätzen angewiesen bist, lässt sich nur durch den Reimzwang aufs Umsetzen erklären.Stell Dir mal vor, jemand sagt zu Dir: Ich schätze, die Blätter von Gaudet sind enger beschrieben als andere. Schluss der langen Rede. Dein weniger eng beschriebenes Blatt, ja, wohin damit? Wäre Gaudets Mühle eine Papiermühle (so etwas gibt es), dann wäre die Frage schnell beantwortet. Gruß, Heinz |
06.07.2023, 17:28 | #3 | ||
Hallo Heinz (und an alle, die mitlesen):
Zitat:
Nee, das mache ich nicht mehr, den Lesern alles haarklein zu erklären, warum, wieso, weshalb. Der Leser darf sich ruhig selbst ein wenig mit dem Inhalt beschäftigen. Übrigens, finde mal was auf „, erfüllen", was sich reimt (als ob mir das nicht auch als erstes eingefallen wäre). Auf „umsetzen" kam ich, weil Ilka in einem Gedicht eines anderen Users geschrieben hat, das Wort „Erlebnisse" könne man jambisch betonen. Dann geht das hier auch. Zitat:
Gruss DieSilbermöwe |
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06.07.2023, 17:49 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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"du weißt es doch auch" - nee, ich bin zwar eingebildet genug um zu sagen, dass mir vieles bewusst ist, gleichzeitig aber so bescheiden, dass ich sagen kann: Ich weiß, dass ich viel zu wenig weiß.
Ich bin davon überzeugt, dass sich im gesamten Forum kaum zwei User finden lassen, die von Daudet irgendetwas kennen (es sei denn, sie sind Franzosen oder sehr frankophil). H. |
06.07.2023, 19:32 | #5 | |||
Forumsleitung
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Sorry, Silbermöwe. Aber diese Verse sind gar nix. Ich will mich aber nicht am Formalen aufhängen, sondern gebe offen zu, dass ich nicht weiß, was sie mir inhaltlich sagen wollen:
Zitat:
Und was hat das alles mit der Hitze und der gewünschten Kühle zu tun? Soll die Mühle ihre Windfänger betreiben, sie also im Wind drehen lassen, damit dir Kühle zugefächelt wird (was nicht ihre eigentliche Aufgabe ist)? Als Leser kann man nur ahnen, es könne so gemeint sein, aber da muss man ganz schön um die Ecke denken. Zitat:
"umsetzen" kein poetisch anheimelndes Wort, sondern klingt eher bürokratisch. Das schlichte "unerfüllen/unerfüllbar/bleibt unerfüllt" hätte für mich besser gepasst. Oder: "Mein Wunsch bleibt für die Fee" - "mein Wunsch bleibt ungehört" - "mein Wunsch war ausradiert" - "... nicht wichtig ...", "... nichtig ...". Da gibt es noch zig Variationen. Zitat:
Was ist mit dem Tempus? "Wir werden ins Museum gehen ..."? Aber `"wir stehen dort"? Nee, Silbermöwe, das ist ein gedankenlos rausgehauener Text ohne Form und Substanz, wahrscheinlich aus momentaner Begeisterung heraus geschrieben. Aber wer mit dir nicht an diesen Orten war, wird sich schwerlich dorthin vermittelt sehen. Fazit: missglückt. |
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07.07.2023, 06:33 | #6 | ||||
Hallo Ilka,
wenn ich drei Worte bei Google eingebe: „Daudet Mühle Museum" finde ich komischerweise sofort alles. Sogar schon ehe man was davon anklickt, sieht man bei Google, um was es geht. Für die, die trotzdem nicht selbst suchen wollen, bitte schön: https://www.france-voyage.com/frankr...daudet-131.htm https://www.france-voyage.com/frankr...audet-4611.htm Wer sich wirklich dafür interessiert, wird das auch machen. Und wenn jemand zu faul oder zu uninteressiert ist, nachzuschlagen oder auf die Links zu klicken: nicht mein Problem. Zitat:
„Mein Wunsch geht in Erfüllung. Wir werden ins Museum gehen. Dann stehen wir dort und schätzen: So eng beschriebne Blätter haben wir noch nie gesehen." Tja, auf „ Erfüllung" reimt sich nichts. Auf „Museum" schon gar nicht. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Das „seinem" bezieht sich auf Daudet. Der ist männlich. „Es ist die Mühle von Daudet." „Dass ich was von seinem Schaffen seh." Wer übrigens weiß, dass Daudet ein Schriftsteller war, könnte auch ganz von selbst auf die Idee kommen, dass er Blätter handschriftlich eng beschrieben hat. Ich selbst mag übrigens Gedichte, die mir nicht direkt alles erklären. LG DieSilbermöwe |
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07.07.2023, 10:15 | #7 |
Forumsleitung
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Das sind merkwürdige Ansichten. Mir scheint die "Faulheit" nicht beim Leser zu liegen, sondern beim Autor des Gedichts: Soll der Leser doch nachschlagen, wenn er aus dem Text nicht schlau wird. Nein, wird er nicht, denn ein derart oberflächliches Gedicht triggert nicht die geringst Lust dazu, als Intelligence Analyst Profiler tätig zu werden. Wozu auch, wenn ein Autor so schlampig über ein Thema schreibt, als schiene es ihm selber nichts wert zu sein? Da helfen auch die Links nicht weiter, jedenfalls haben sie mich nicht dazu bewegt, sie anzuklicken.
Außerdem befasst sich mein obiger Kommentar weniger mit Inhalt und Deutung des Gedichts (muss man wirklich wissen, wer Daudet war?), sondern hauptsächlich mit der verunglückten Wortwahl und Grammatik. Vielleicht liege ich aber falsch zu denken, Autoren wollten für eine Leserschaft schreiben und seien um sauberen Stil bemüht. Errare humanum est. |
07.07.2023, 11:28 | #8 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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habe sofort, um nicht wie eine Dumpfbacke zu wirken, bei Google "errare humanum est" eingegeben. Ab sofort, so habe ich mir vorgenommen, werde ich alles Unverständliche bei Gedichten mit einem Klick auf Google zur Klarheit führen. Leider dankte mein PC mein Unterfangen, mir Homers Odyssee verständlich zu machen, mit der Meldung, seine Speicherkapazität sei ausgelastet.
Klingt das spöttisch? Ja, das soll es auch. Wie haben sich die Leser vor der Erfindung des Internet ein Gedicht verständlich gemacht? Ich nehme an, sie haben Abstruses ungelesen zur Seite gelegt, um sich Poeten zuzuwenden, die Klartext schrieben. Heinz |
07.07.2023, 13:41 | #9 | |
Zitat:
die Grammatik ist nicht verunglückt. In keinem Satz (oder Vers) st ein Grammatikfehler. Allmählich finde ich es amüsant, wieviel Zeit ihr für ein Gedicht aufwendet, das ihr so schlecht findet. LG DieSilbermöwe |
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07.07.2023, 14:19 | #10 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Das Positive daran: Du hast recht, es lohnt sich nicht, weiter darauf einzugehen. Ich bin hier raus. |
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07.07.2023, 17:24 | #11 | ||
Zitat:
Aber ich sehe nicht ein, mich erst runterputzen zu lassen (im ersten Kommentar unter meinem Gedicht, als hätte ich eine Klassenarbeit verhauen) und mich dann noch rechtfertigen zu sollen, was ich wie gemeint habe. Zumal es dann genau so weitergegangen wäre. Ich kann mich an Gedichte von mir erinnern, wo ich alles erklärt habe und trotzdem gemeckert oder sich über mich lustig gemacht wurde (nicht von dir). Und darauf habe ich keine Lust. Übrigens widersprichst du dir hier selbst: Zitat:
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07.07.2023, 21:17 | #12 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Hallo Silbermöwe,
nein, ich glaube nicht, dass die Leserschaft sich auf Deine Links stürzt. Sag mal, ist es denn so schwer, einfach zu sagen: Mit dem Gedicht hab ich Mist gebaut. Das Konglomerat: Wetterbericht aus Südfrankreich, Mühlenromantik, Daudetverehrung, Museumsbesuch, Ortskenntnisse, - wie soll ein Poet das alles in zwei Strophen unterbringen? Bisher haben zwei User, Ilka-Maria und ich, Dein Gedicht zum Anlass für Kritik genommen. Sei einsichtig. Einen Platz für das Gedicht (eine Papiermühle) habe ich schon genannt. Da würde das Blatt Papier, auf dem Dein Gedicht steht, zu neuem Papier verarbeitet werden und auf jungfräulichem DIN A 4 - Bogen könnte was Neues, Besseres entstehen. Gruß, Heinz |
07.07.2023, 23:03 | #13 |
abgemeldet
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Warum muss sie denn sagen, dass sie Mist gebaut hat? Sie hat nen Text geschrieben, der Euch nicht gefällt. Ihr habt das mitgeteilt auf die übliche Art und Weise. Silbermöwe hat es anders gesehen. Im Grunde könnte man es dann dabei belassen. Ich glaube nicht, dass hier irgendwer, irgendwas eingestehen muss. Ich verstehe die Art der Kritik hier langsam nicht mehr.
Ich habe von Silbermöwe schon Besseres gelesen, ich habe hier aber auch schon weitaus Schlechteres gelesen. Und ich meine wirklich weitaus Schlechteres. Warum ist hier eigentlich so oft diese Vehemenz und Verbissenheit drin? Find ich persönlich sehr schade. Ich lese hier momentan nur noch gelegentlich rein. Es ist ok, wenn Texte kritisiert werden und es ist ok, wenn Leute ihre Texte verteidigen. Aber warum immer dieser Kampf ums Recht und ums letzte Wort? Friedliche Grüße Pennywise |
08.07.2023, 09:51 | #14 | |
Hallo Pennywise
wie schön, dass du hier reingeschaut hast! ! Zitat:
LG DieSilbermöwe |
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