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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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30.11.2011, 19:10 | #1 |
Die Küste
Schleichend legt der Nebel sich, gedämpft, verzagt
und gewährt die Sicht auf diese rauhe Küste. Wenn man sie nach Liebe und nach Schwermut fragt, was sie davon uns doch bekannt zu machen wüsste! Denn dort hat ein Fischer aus der nahen Stadt das salz'ge Nass mit seinen Tränen einst gemehrt, gab seinem welken Herzen düstre Fragen statt. Doch das Meer hat jede Antwort ihm verwehrt. "Oh treue See, wie ziehst du mich in deinen Bann! Du warst mir stets ein Freund im Schlechten wie im Guten. Daher wohl vertraue ich mich dir ganz an." seufzte er und stieg verzweifelt in die Fluten. Als ihm die ferne Küste unerreichbar schien, schrie er um Hilfe, denn er fand, er wollte leben. Als er verstummte, blickte eine Nixe ihn, zog ihn an Land, um ihn auf einen Fels zu heben, um ihm mit ihren sanften Lippen an den seinen neues, frisches Menscheneben einzuhauchen. Sie verblieben, ließen sich im Kuss vereinen um in frohe Sinnestiefen einzutauchen. Sie trafen täglich sich im Rhythmus der Gezeiten und vergaßen ganz die Zeit, die sie beschwerte, sich dunkel über ihren Seelen auszubreiten. Der Fischer sah das Zeichen, das ihm Zweifel mehrte: "Ich weiß, dass uns're Küsse mehr als Küsse gelten, bloß ist mir bang, geh' ich beschwingt zum Strand hinaus. Zwar bin ich wohl ein Pendler zwischen Welten, doch bin ich an Land und du im Meer zu Haus'." "Nein, die Liebe kennt kein Haus, indem sie schliefe. Ich lass' dich niemals gehen!" sagte ihm die Schöne, ergriff den Fuß des Fischers, zog ihn in die Tiefe. Die Wellen formten Nebel, peitschten triste Töne. |
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01.12.2011, 00:59 | #2 |
Hallo Schmuddi. Eine nette Geschichte die du da verfasst hast.
Gern gelesen. Ich würde den letzten Vers vielleicht ein wenig abändern. Nur eine Idee. Der wirkt noch so unabgeschlossen. Also... eigentlich nur die letzte Zeile. "Die Liebe kennt kein Haus, indem sie schliefe. Drum wirst du mir, mein Liebster, niemals gehen!" Am Fuß zog sie den Fischer ihn in die Tiefe. Und fortan ward er nimmermehr gesehen. und irre Grüße |
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01.12.2011, 08:00 | #3 |
R.I.P.
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Halli Hallo -
welch feuchte Romantik! (Den Tippfehler "Menschenleben" kannst Du korrigieren). Ich finde - wie sehr selten - daß sich das Gedicht in den letzten Strophen steigert. Da sind Wendungen und Melodien, die mich sehr berühren. Schön! Eine kleine Ballade, eine feine Schilderung. LG Thing |
01.12.2011, 08:21 | #4 |
Forumsleitung
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Liebes Schmuddelkind,
hübsche Fleißarbeit und ein schönes Thema, offensichtlich inspiriert von Goethes "Fischer". Obwohl gereimt, liest sich Dein Gedicht für mich wie Prosa. Das liegt vielleicht an den langen Versen, vor allem aber an dem Durcheinander der Rhythmen. Hier hätte man auf Reime verzichten und eine bestimmte, durchgängige Versform wählen können. Aber solange die Geschichte fesselt - und Bewegung ist ja durchaus drin -, geht es so in Ordnung, wie es ist. Jedenfalls habe ich es bis zum Ende gelesen. LG Ilka |
01.12.2011, 13:24 | #5 |
Vielen Dank, dass ihr es bis zum Ende gelesen habt und euch die Zeit für diese liebevollen Kommentare genommen habt!
@WuI: Eigentlich empfand ich den letzten Vers als abgeschlossen, weil er wieder Bezug auf die Einleitung mit dem Nebel nimmt. Aber deine Version hat auch was für sich. Da muss ich nochma drüber grübeln. @Thing: Danke für die Korrektur! Freut mich, wenn es dir sprachlich gefällt! @Ilka-Maria: Hab den Fischer von Goethe eben gelesen und es mag sein, dass ich mich unterbewusst davon inspirieren ließ, denn ich habe es vor Urzeiten mal gelesen, aber als ich die Ballade schrieb, hatte ich Goethes Werk nicht im Sinn. Ich glaube, man merkt dem Gedicht leider die Arbeit an, die ich hineingesteckt habe. Die Verse flossen nicht so leicht dahin beim Schreiben, sondern ich musste um jedes Wort kämpfen und daher liest es sich ein wenig verkrampft. Aber ich schön, dass die Geschichte, obgleich nicht so schön erzählt, fesseln kann! LG |
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