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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
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08.12.2005, 14:28 | #1 |
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 30
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Der Tödlich fließende Schamane
am Ende der Niederlage steht ein Lachen,
ein Lachen über die Nichtwissenden, in der Überzeugung, dass das erfahrene Leid am Ende der Tage aufgerechnet wird, jeder der sich an mir verging wird bezahlen, wo er sich in der Ursache-Wirkungskette auch befinden mag, jene, die sich bewußt an der Heiligkeit vergingen, in der Hoffnung, dass diese wohl nicht bemitleidenswerte Wesen sind, die Liebe ist in diesem Zustand vergessen, die Gesetze sind Pflicht, doch der Unwissende muß erweckt werden, der Grund weshalb ich leide, mein Wesen, meine Person, ein Absolut, an mir scheiden sich die Geister, und doch habe ich verloren, weil ich durch das erfahrene Maß an Leid nicht mehr lieben kann, außer jene die ebenfalls leiden, und es scheinen Viele, ich hasse nicht allein, ich liebe nicht allein, und ich beschwöre, in der Spirale des Rausches, der Selbstvergessenheit mein Verderben, damit ich nicht vergehe beschwöre ich ein größeres Ich als mich Selbst, unreal, aber Sicherheit bietend, die Spur eines eingebildeten Zaubers umgibt mich, und verleiht mir eine fragwürdige Selbstsicherheit, an die die Not glauben läßt, und ich ziehe mich zurück, werde zum Zuschauer, ihr seid schuld, die Anderen, obwohl es wohl gelogen ist, der Weise käme wohl selbst in unserer Welt zurecht, vielleicht, ich lege das ab, was die Verwirrtheit nimmt, kehre nahe ans Selbst, der Schamane erwacht, ich bin flüssig, fließe, langsam, endgültig, und kehre nur zurück, wenn die Gesellschaft es fordert, langsam, machmal, schleichend, -tötend- |
14.03.2006, 20:46 | #2 |
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 31
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Es machte mich schauernd, als ich diese Zeilen las! So eindringlich - so viel Not und Verwundbarkeit - soviel Flucht und unsichtbar werden wollend klingt daraus.
Sprachlos! - Elke |