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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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02.01.2006, 20:33 | #1 |
Wolfsliebe
Wolfsliebe Auf meiner Fährte streunen rastlose Wesen
Wilde Gestalten die vor Sehnsucht heulen Aber sie sind genau wie ich Schreien nach Liebe und fürchten sich Streckst Du die Hand nach ihnen aus Knurren sie drohend und weichen aus Versuchst Du sie hinter den Ohren zu kraulen Werden sie nur vor Schmerzen jaulen Sehnsüchtig streifen sie nachts um Dein Haus Ruf keine Namen, sprich es nicht aus So wild wie sie scheinen So tief sitzt ihr Schmerz An Dich verloren Haben sie Seele und Herz |
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02.01.2006, 21:22 | #2 |
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Das Gedicht wirkt zwar einerseits wie ein Fragment, weil es die Ursächlichkeiten der Doppelbindung ausklammert. Der Leser sieht sich mit einem Ergebnis konfrontiert, dessen Hintergrund jedoch andererseits auch in Komplementärfarben gezeichnet sein könnte. Die Überlagerung dieser Bedeutungsebenen erzeugt einen Spannungsbogen, der in seiner Erscheinung, zumindest in meiner (angeregten) Vorstellung gerade, einer lyrischen Doppelhelix glich (in psychadelischend Farben glimmernd).
Mit der richtigen Einstellung (respektive dem damit zusammentreffenden Feintuning) läßt auch aus einem auf den ersten Blick traurigen Gedicht eine spannende Reise mit interessanten Effekten erhaschen |
03.01.2006, 15:13 | #3 |
Danke Ra-Jah,
das war die poetischte Meinung, die ich je erhalten habe *Chromoxid errötet berührt*. Ich habe selten eindeutige Gefühle, die "Komplementärfarbe", wie Du sie nennst, schimmert immer durch. Wie kann man Liebe empfinden, ohne sich selbst zu fangen, wie glücklich sein, ohne den Verlust zu fürchten? |
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03.01.2006, 15:50 | #4 | |
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Zitat:
Außer dieser Ruhe und Innigkeit in der Welt. |
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03.01.2006, 15:52 | #5 |
Ist das dann nicht genau diese Geschlossenheit, die niemanden anderen mehr einläßt?
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03.01.2006, 16:45 | #6 |
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Nein, denn durch das sich-in-der-Welt-verlieren-können sensibilisiert sich ja auch das Gespür für ebenjene. Des prägt', wohin's gesähet ward.
Wie soll sich das Äußere im Selbst manifestieren, wenn es nicht Strukturen verändert, neu erschafft. Aber damit das konstruktiv gelingt, muss eben auch soetwas wie ein Immunsystem im Geist vorhanden sein zumindest von Zeit zu Zeit... |
03.01.2006, 18:44 | #7 |
Ich glaube, die Geschlossenheit ist eine Art Selbstschutz. Bei mir ist das so.
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03.01.2006, 19:02 | #8 |
Ich habe bereits den ganzen Nachmittag darüber nachgedacht. Aber ein solches Gefühl habe ich noch nicht empfunden.
Bei mir herrscht eine tiefgehende Zerrissenheit vor und selbst wenn ich mich eingrabe und hinter meterdicken Mauern verschanze, empfinde ich mich als ungeschützt und verwundbar. |
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03.01.2006, 19:07 | #9 |
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Wenn du dich mal mies fühlst, denk daran, was du tun oder denken würdest, wenn du wüßtest, dass dies dein letzter Tag sei. Das befreit, man lernt zu schmunzeln.
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03.01.2006, 19:15 | #10 |
Ja, die Methode kenne ich. Da haut mir aber immer die Realität eins über ;-)
Ich lasse mich ohnehin nicht so schnell runterziehen, aber ich bin trotzdem immer in einer Art Alambereitschaft. Das ist kein besonders angenehmer Zustand und leider habe ich das schon seit Jahren. Ich bekomme einfach keine innere Ruhe. Ich fühle mich ständig wie auf der Flucht. Das ist sehr kräftezehrend. |
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