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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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01.02.2013, 11:56 | #1 |
Gast
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Geschlechterkampf?
Geschlechterkampf?
Woll´n wir uns bekämpfen, separieren, Wollen wir den Mann bekriegen? Wollen wir nichts mehr reparieren, Nur noch den anderen besiegen? Sexismus bleibt ein schlimmer Fall, Wenn gegen seinen eigenen Willen Das andere Geschlecht banal Verlangen soll leidend erfüllen. Doch: Darf man nicht mehr schauen, riechen, Muss man als Mann sich kasernieren, Soll jeder Trieb denn dauersiechen, Muss man für alles sich genieren? Darf denn kein Spaß mehr Freude machen, Muss Mann denn gleich den Anwalt hören, Muss denn versteinern versteinern Lachen, Muss Puritanisches uns stören? Natürlich war das früher schlimmer, Als alle Macht beim Manne lag. Er konnte und er durfte immer, Was vieler Frauen Not und Plag´. Doch will den freien, offenen Umgang Ich, nicht heimlich Doppelmoral, Denn wo verklemmter Trieb und Zwang, Wird Genderattraktion recht schal. Die z w e i Geschlechter sind so herrlich, Sie geben sich Kraft, Freude, Liebe. Man brandmarke keins als gefährlich, Verachte auch die Seitenhiebe. Ein Mann mit Witz bleibt doch ein Mann, Der Frau als Frau ehrt und beachtet. Wenn er verklemmt das nicht mehr kann, Weil man als Unhold ihn verachtet, Wird auch die Liebeslust zerbrechen, Denn Angst macht jede Rolle klein. Wo Männer nur noch sachlich sprechen, Bleibt Frau gelangweilt – und allein. * Hans Hartmut Karg |
06.02.2013, 01:33 | #2 |
abgemeldet
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Geschlechterkampf
Hallo Dr.Karg, ein gelungenes Gedicht- finde ich.Als Protagonist einer harmonischen, intakten Welt hast Du hervorragende Worte gefunden und diese geschickt miteinander verbunden. Mit den in Frageform dargebrachten Einstellungen kann ich mich voll identifizieren. Es macht Spass, dieses Gedicht mehrfach zu lesen--einfach gelungen! Gruss, kipling
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08.02.2013, 10:23 | #3 |
Gast
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Re: Geschlechterkampf?
Lieber kipling,
danke für das schöne Kompliment. Meinem Sternzeichen (Waage) ist offenbar mein Harmoniebedürfnis geschuldet. Ich ertrage das gern! Herzliche Grüße nach Hamburg! R. R. Karg |
09.02.2013, 09:51 | #4 |
R.I.P.
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Nicht übel, lieber DrKarg -
aber wo bleibt die andre Seite? I c h z.B. wurde noch nie ob meiner sekundären Geschlechtsmerkmale von weiblichen Blicken entkleidet - so ein Pech! Nichts, aber auch gar nichts hat sich an mir festgesaugt. Auch verbal klang mir bisher nichts Zweideutiges in den Ohren (die "Herrengaß" laß ich mal außen vor, das ist ja sozusagen Beruf). LG Thing |
10.02.2013, 10:40 | #5 |
Gast
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Re: Geschlechterkampf?
Lieber Thing,
das muss wohl an Deiner Aura, an Deinem Nimbus oder an Deiner von den Mitmenschen gefühlten Autorität liegen, die Du ausstrahlst... Herzliche Grüße R. R. Karg Geändert von Ex-DrKarg (10.02.2013 um 10:40 Uhr) Grund: Tippfehlerkorrektur |
10.02.2013, 11:05 | #6 |
R.I.P.
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Hoppla, DrKarg -
danke für die Blumen! Aber wahrscheinlich hat es lediglich mit meinem Äußeren zu tun. LG Thing |
10.02.2013, 13:24 | #7 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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11.02.2013, 10:01 | #8 |
Gast
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Re: Geschlechterkampf?
Liebe Ilka-Maria,
das habe ich alles ebenso erlebt und ich kann Dein Entsetzen darüber nur teilen! Leute, die ihrer Mitwelt ununterbrochen nur Witze auf die Ohren drücken, sind tatsächlich genauso furchtbar, wie solche, die nur von ihrem Beruf, von ihrer Befindlichkeit, von ihrer Familie, von ihren Beziehungen und/oder von ihren Krankheiten erzählen, ohne sich jemals zu fragen, wie das jeweilige Gegenüber damit klar kommt.... Herzliche Grüße R. R. Karg |
11.02.2013, 12:09 | #9 |
abgemeldet
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Geschlechterkampf
Lieber Dr.Karg, ich möchte zu bedenken geben, dass alles das, was Du erwähnt hast,vom Witz bis zur Krankheit, zu dem gehört, was zum normalen Leben gehört. Es wäre unrealistisch, erwartete man, dass sich Menschen in erster Linie über Kant und Schopenhauer, Literatur oder Ethik unterhalten. Man " schnackt " über die Dinge, die zum Leben gehören: Fussball,Sex,Krankheiten--oder man wird als " maulfaul " abgetan. Herzlichen Gruss, kipling
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12.02.2013, 10:38 | #10 |
Gast
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Re: Geschlechterkampf?
Lieber kipling,
da will ich gar nicht widersprechen - und auch keinen neuen Puritanismus ins Leben rufen. Aber all die Gestaltungsmöglichkeiten des Menschen können nicht nur in der Umsetzung problematisch werden, sondern auch dann, wenn man sie zu Protagonisten eines imaginären Geschlechterkampfes in Szene setzt. Das - so meine ich - wäre Unsinn und überflüssig. Herzliche Grüße R. R. Karg |
12.02.2013, 11:42 | #11 |
R.I.P.
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Lieber DrKarg -
ganz abgesehen von den inzwischen eingestellten Kommentaren: Eine rein sachliche Frage zu dem Gedicht. Steckt Absicht hinter dem doppelten "versteinern"? Das wollte ich früher schon fragen, habe es aber in der "toujour" vergessen. LG Thing |
12.02.2013, 14:45 | #12 |
Lieber DrKarg,
laß uns weiterhin Spaß miteinander haben. Menschen die es enger sehen wollen, müssen eben weiterhin "kämpfen" ohne sich emanzi- patorisch zu wehren. Dein Gedicht finde ich sehr schön und in der momentan aufgeheizten Situation fällig! LG |
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13.02.2013, 09:51 | #13 |
Gast
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Re: Geschlechterkampf?
Lieber Thing,
das zweifache "versteinern" soll im Gedicht noch einmal auf den Ernst der Situation hinweisen. Liebe Literasin, natürlich wäre die Welt furchtbar, hätten die Geschlechter nicht mehr Spaß miteinander und Freude aneinander. Ich mag es nicht, wenn man Dichotomien konstruiert, wo es solche nicht wirklich gibt. Frau und Mann sind (nicht nur biologisch!) so wunderbar ergänzungswürdig und ergänzungsfähig, dass sie mit der Gestaltung immer wieder mal beginnen sollten. Wer die Situation aufheizt, trägt daran selbst die SCHULD! Herzliche Grüße Euch R. R. Karg |