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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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03.08.2022, 10:03 | #1 |
entschleunigung
entschleunigung
barfüßig über sandwege und sonnenwarme steine kiefern wiegen hin und her vögel singen leise ich höre sanftes wellenrauschen so verträumt dieser ort ein kleines wunderland die sonne nimmt abschied unbeschreiblich der blick zum horizont golden schimmert das meer über alle maße schön ich ruhe in mir hab den welttrubel eingetauscht gegen die stille der natur Candlebee |
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03.08.2022, 12:32 | #2 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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"...hab den Lärm dieser Welt eingetauscht
gegen die Stille der Natur." Liebe Candlebee, Du erweiterst ein mir wohlbekanntes Gedicht durch zusätzliche Sinneseindrücke. Weshalb ich mir wünschte, dass die oben angeführten Verse verändert werden, hat einen einfachen Grund: Der Vers "hab den welttrubel eingetauscht" könnte so gelesen werden: "hab den Welt-Rubel eingetauscht". Ansonsten - Deine Idylle gefällt mir gut. Sie beruhigt den Puls und lässt ein tiefes Durchatmen zu. Liebe Grüße, Heinz |
03.08.2022, 12:49 | #3 |
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Für mich ist da ein bisserl zuviel drin. Von den Kiefern zum Meer zu kommen ist schon ein ziemlicher Bogen, der aber ein schiefes Bild ergibt. Auch habe ich noch nie eine Kiefer sich hin und her wiegen sehen. Ein bisschen komisch ist, dass der Blick zum Horizont beschrieben werden soll, obwohl er unbeschreiblich ist.
Und nein, die Vögel singen nicht leiser, sondern immer lauter, um bei der Partnersuche gehört zu werden. Sie haben sich längst dem Geräuschpegel der Menschen angepasst - auch in den vermeintlich stillen Feriengebieten, wo die Touristen in Motorbooten über die Gewässer düsen. |
03.08.2022, 13:10 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Candlebee,
ich finde es einfach niedlich, wie zwei Leser Deines Gedichts denselben Eindruck mit so unterschiedlichen Sätzen beschreiben. Der eine: "Du erweiterst ein mir wohlbekanntes Gedicht durch zusätzliche Sinneseindrücke" Die andere: "Für mich ist da ein bisserl zuviel drin". Was die Naturbeschreibung angeht, da bin ich ein bisschen großzügiger als Ilka-Maria. Wenn die Steine, über die man geht, sonnenwarm sind, deutet das auf eine Mittagszeit/Spätmittagszeit. Da hat man den Eindruck (bis auf eventuelle Möwenschreie), dass die Vögel leiser/weniger werden. Am späten Nachmittag, da gehts dann wieder richtig los. Von den Kiefern zum Meer - liebe Ilka-Maria - auf zum Ostseestrand, da hast Du Sand unter den Sohlen, Sonne von oben, Kiefern en masse und blaues Meer. Mit den wogenden Kiefern habe ich auch meine Schwierigkeiten. Sie passen zumindest nicht in das "gezeichnete" Bild: Barfüßig über Sandwege, sonnenwarme Steine, Stille der Natur. Liebe Grüße, Heinz |
03.08.2022, 17:59 | #5 | |
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Zitat:
Ich kenne die Kiefer nur als einen Baum, der bevorzugt nach dem Krieg überall angebaut wurde, weil er für sein schnelles Wachstum bekannt ist. |
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03.08.2022, 19:29 | #6 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Ilka-Maria,
zu DDR-Zeiten war es nicht das schnellwachsende Holz (das auch heute noch im Bauwesen, Möbel Verwendung findet), sondern die Harzgewinnung. Näheres findest Du unter dem Sichwort "Kiefernharzgewinnung zu DDR-Zeiten". Wie es sich herausstellte, war die Gewinnung des "Goldes der Wälder" unrentabel. Aber die Fischgrätmuster der eingeschnittenen Ablaufrinnen sieht man heute noch (bei dem Artikel über die Kiefernharzgewinnung bei Google ist auch ein Foto). Liebe Grüße, Heinz |
05.08.2022, 15:02 | #7 |
Liebe Ilka-Maria, lieber Heinz,
danke für eure Kommentare. Tatsächlich war ich etwas eifrig bei der Sache. Ihr habt mir mal wieder aufgezeigt, was man verbessern kann. Hab auch schon dran herumgebastelt. Stelle ich gleich neu ein. Finde es auch witzig, wie unterschiedlich die Sichtweisen so sind, Heinz. Liebe Ilka-Maria, du musst unbedingt einmal an die wunderbare Ostsee düsen. Usedom oder Rügen, völlig wurscht. Da kannst du Kiefern sehen, Vögel leise (und auch laut) zwitschern hören, das Meer golden schimmern sehen. Ich war gefühlte tausend mal dort. Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Schönen Freitagnachmittag noch, Candlebee |
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05.08.2022, 16:09 | #8 |
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Aber da war ich doch schon, auf beiden Inseln. Aber an Kiefern kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht war ich zu früh dort, gleich nach der Grenzöffnung. Woran ich mich am klarsten erinnern kann, sind die heruntergekommenen Villen auf Binz. Meiner Mutter hätte das Herz geblutet, wenn sie das hätte sehen müssen. Sie hatte mir, als ich Kind war, nie von Kiefern erzählt, sondern vom Wasser, der Sonne, dem Strand, den Schiffen in den Häfen, vom Königstuhl, den Stubbenkammern, von Störtebeker und der Sage vom Hertha-See.
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26.01.2023, 11:48 | #9 |
Ein wunderschönes Hineinfühlen in die Natur und ihrer Fähigkeit zu Entschleunigen. Es ist ein Segen in ihr Auftanken zu dürfen.
Sehr gern gelesen Liebe Grüße von mir Hilde Domin - Ein Gedicht ist zum Verweilen gebrachtes Fließendes, ein perpetuierter Augenblick. |
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