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06.11.2009, 01:42 | #1 |
Der Winter in dem die Sonne unterging...
und sich der Himmel verfinsterte. Ein sonnenloser Winter... Gefangen in einem schlechten Film, genannt Leben. Dunkle Wochen, in denen ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen und es wäre dieser eine, dieser besondere Tag im Juli. Als ich sie das erste Mal sah, erst durch die Schleuse, Hände desinfizieren, Haube und Kittel an, krampfte sich mein Herz zusammen. Wie Schneewittchen in diesem gläsernen Kasten. Ich habe durch die kleine Öffnung an der Seite ihre so winzig kleine Hand berührt, da umschloss sie ganz fest meine Finger. Auch wenn es nur ein Reflex war, den alle Neugeborenen haben, wußte ich in diesem Moment, daß ich diese kleine Hand niemals mehr im Leben loslassen will.
Danach war es für kurze Zeit der Himmel auf Erden... Er kümmerte sich so liebevoll um die Kleine, er fütterte sie, er spielte mit ihr, er brachte ihr das Krabbeln und das Laufen bei, er war ihr Papi. Die ersten Bilder von ihr, eingebrannt in meiner Seele, in denen sie in dem Brutkasten lag, mit den ganzen Schläuchen und Kabeln, der Monitor dahinter, es macht mir jetzt noch Angst, diese zu sehen, woher kam damals die Kraft? Sie saß jeden Tag an ihrem Maltisch und bastelte. Sagte dann zu mir: Gell Mami, das schickst Du Papi in die Arbeit, dann ist er nicht mehr böse mit mir und kommt wieder? Auch wenn mein Herz zerschmettert war, auch wenn die Seele nur noch ein dunkler Fleck war, DIESE Liebe zu meinem Kind hätte mir niemals jemand nehmen können! Du bist mit Deinem Dreirad an mein Bett gefahren und hast gesagt: Ich bin der Doktor, ich bring Dir Medizin, dann hast Du kein Bauchweh mehr und kannst wieder lachen. Diesen Satz werde ich wohl niemals vergessen. Da denkt man immer, wie kann so ein kleines Kind überhaupt die Zusammenhänge verstehen, manche behaupten, kleine Kinder vergessen schnell, doch selbst die Kleinsten bekommen alles mit und können genauso fühlen wie Erwachsene, genauso Schuldgefühle, Ängste, ... durchmachen wie Erwachsene, sie können es nur nicht so ausdrücken. Keiner wird gefragt, wann es ihm recht ist Abschied zu nehmen von Menschen, Gewohnheiten und von sich selbst. Irgendwann plötzlich heißt es damit umzugehen, ihn aushalten und anzunehmen diesen Abschied, dieses Zusammenbrechen, um neu aufzubrechen. Man muß eine alte Welt zerstören um eine neue zu erschaffen. (Hermann Hesse) Ein wundervoller und besonderer Mensch ließ uns das alles vergessen und es folgte ein Sommer, der uns die Sicherheit, die Geborgenheit, die Liebe und das Vertrauen zurück gab. |
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07.11.2009, 16:33 | #2 |
Dabei seit: 04/2007
Ort: dort, wo Orangen vom Schreibtisch gepflückt werden...
Alter: 33
Beiträge: 92
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Hi Feuerlocke!
Warum brichst du in der Mitte der Erzählung mit der Anrede? Erst sie dann du? Hat das einen Grund? Irgendwie sagt mir dieser Bruch nicht zu. Sonnige Grüße range |
20.12.2009, 12:48 | #3 | |
Zitat:
stimmt Du hast Recht, ist mir beim Schreiben gar nicht aufgefallen. Lese selten nochmal durch, was ich so "verbrochen" habe ;-) bzw. was an Gedanken und Gefühlen so aus mir raussprudelt und schreib dann gleich darauf los, ohne viele Überlegungen und Nachdenken. Danke für den Hinweis! Und entschuldige die späte Antwort, war hier in der letzten Zeit nur selten online. Winterliche Grüße von der Feuerlocke |
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20.12.2009, 19:11 | #4 |
Dabei seit: 04/2007
Ort: dort, wo Orangen vom Schreibtisch gepflückt werden...
Alter: 33
Beiträge: 92
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Selber liest du es dir nicht nochmal durch, aber uns "mutest" du es zu?
Eigenartig... Sonnige Grüße Orange |
20.12.2009, 20:07 | #5 | |
Zitat:
Euch Lesern mute ich sowieso ganz viel zu, volle Palette an Deprigedichten, aber auch viel erbärmlichen Kitsch und mein halbes Leben in Reim- und sonstige Schriftformen gepresst Danke für Deinen hilfreichen Hinweis, nach der Veröffentlichung habe ich es jetzt bereits mehrfach durchgelesen und mir wäre es wohl bis zum heutigen Tage nicht aufgefallen, wenn Du mich nicht darauf hingewiesen hättest. Abendliche Grüße Feuerlocke |
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