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03.05.2017, 10:57 | #1 |
Mission Mars
Persönliches Logbuch von Yuri Gernatikow Kapitän der ersten bemannten (und befrauten) Marsmission:
11. Mai 2029: Alles Routine. Der Flug zum Mars verläuft wie geplant, den Großteil des Hinfluges haben wir hinter uns, der Rote Planet nimmt Konturen an. Was aber beunruhigend ist, das sind die letzten Botschaften von der Erde. Eine politische Krise scheint sich zu einer militärischen auszuwachsen. Den gemeinsamen Anstrengungen bei der Marsmission stehen nach wie vor ungelöste Konflikte rund um den Erdball gegenüber. 16. Mai 2029: Heute ist der 214. Tag unserer Mission zum Mars. Noch etwas mehr als sechs Wochen bis zu unserer Ankunft. Seit fünf Tagen haben wir keinen Funkkontakt zur Erde. Stille. Schweigen. Keine Antwort auf unsere Funkrufe. Sollte es tatsächlich geschehen sein? Das Undenkbare? Sollte auf unserem Heimatplaneten wirklich der lange befürchtete Krieg ausgebrochen sein? Sind wir, die Teammitglieder dieser Mission, die letzten Vertreter der Spezies Mensch, auf dem Flug zu einem toten, lebenfeindlichen Planeten? 21. Mai 2029: Nach wie vor kein Kontakt zur Erde. Unsere Bordanlage haben wir schon mehrfach überprüft, gecheckt und wieder gecheckt. Alles funktionstüchtig. Was zur Hölle ist los auf der Erde? 2. Juni 2029: Endlich! Eine Nachricht von der Erde. Verstümmelt, aber immerhin. Die düstersten Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten: Krieg. Krieg mit Atomwaffen. Irgendein Wahnsinniger hat den Knopf gedrückt und die anderen sind gefolgt. Kein rationales Überlegen mehr. Angst. Hass. Vergeltung. Stupender Ablauf von scheinbar unweigerlich vorprogrammierten Ereignissen. Die Weltgeschichte eilt im Autopilot-Modus auf ihr Ende zu. 4. Juli 2029: Wir schwenken in die Umlaufbahn des Mars ein. Schon seit Wochen keinerlei Funkkontakt zur Erde. Wir blicken auf die rote Oberfläche des Mars, unseres Heimatplaneten für die nächsten Monate, so lange unsere Vorräte reichen. Sollen wir hier auf unser Ende warten oder zurückfliegen auf eine wahrscheinlich strahlenverseuchte Erde? 1. Jänner 2030: Neujahr. Ich bin der letzte Überlebende der Marsmission. Der Beschluss war nach eingehender Diskussion einstimmig: Wir bleiben. Den Anblick der zerstörten, verwüsteten Erde wollten wir uns ersparen. Ich sende einen letzten Funkspruch. Falls noch Menschen leben und etwas an Technik übrig geblieben ist, können sie ihn empfangen. Dann wissen sie, dass der Traum in Erfüllung gegangen ist und Menschen einen anderen Planeten betreten haben. Allerdings in dem Moment, in dem sie ihren eigenen zerstört haben. 13. Jänner 2030: Die Vorräte, die Atemluft, die Energievorräte: Alles ist genauso am Ende wie ich. Dies ist mein letzter Eintrag. Ich lege mich in meine Koje und warte auf den Tod. Im Angedenken an meine Mannschaft: Eric Wollington, Tatjana Klermatow, Abebi Nbele, Akito Hiragano, Enrice Gonzales, Laura Gruber, Li Wang. |
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03.05.2017, 17:45 | #2 |
Woran sind die anderen gestorben und wie hat es der Protagonist geschafft, länger zu überleben als sie?
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04.05.2017, 09:10 | #3 |
Liebe Silbermöwe,
das darf sich der geneigte Leser/die geneigte Leserin selbst in ihrer Fantasie ausmalen (Unfall, Schwäche, Selbstmord, ...). Das wäre ein eigener Roman, aber den gibt es schon ("Der Marsianer"). Liebe Grüße Gernot |
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04.05.2017, 11:12 | #4 | |
Zitat:
wofür bräuchte man noch Autoren, wenn die Leserschaft alles Kreative übernehmen soll? Dann kann man auch Geschichten veröffentlichen wie "Zwei Freunde müssen als Mutprobe in einem einsamen Spukhaus schlafen. Denkt an euch die gruseligen Details und das Ende selbst aus, mir fällt nix ein!" Das hier ist für mich der halbgare Plot einer Geschichte, die bereits dutzende male erzählt wurde. Ein bisschen mehr dürfte es schon sein. LG k |
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04.05.2017, 14:15 | #5 |
Lieber mobile,
klatuu hat mir die Antwort schon vorweggenommen - so sehe ich das auch. Der Sinn einer Geschichte ist nicht, dass sich der Leser alles selbst ausdenken soll. Und gerade, als es spannend wird, lässt du die Leser im Dunkeln tappen, das ist nicht sooo unterhaltsam eher schon etwas ärgerlich. Hätte ich mir einen solchen Roman gekauft, würde ich mir den Namen des Autors gut merken, damit ich nie wieder etwas von ihm kaufe. Ich glaube nicht, dass du ein solcher Autor sein willst. LG DieSilbermöwe |
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04.05.2017, 18:17 | #6 |
Liebe Silbermöwe!
Bis zu einem gewissen Grad muss ich dir und auch klaatu recht geben; ich habe es wohl mit den Leerstellen übertrieben. Zur Erklärung: Mir ging es in dem Text nicht um eine Schilderung der Ereignisse der Marsmission, sondern um Gedankensplitter, darum, dass gleichzeitig mit diesem Flug zum Mars die eigentlich Heimat, die Erde zerstört wird. Die Idee dazu kam mir einfach beim Verfolgen der derzeitigen Nachrichten (Nordkorea, ...). Natürlich lässt sich der Text auch ganz anders gestalten und noch viel mehr ausbauen. Nun, vielleicht schreibe ich in nächster Zeit eine abgeänderte Version. Ich hoffe, euch dann trotzdem noch zu den Lesern zählen zu dürfen. Liebe Grüße |
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04.05.2017, 21:25 | #7 |
Lieber mobile,
wenn es dir vorrangig um die (mögliche) Zerstörung der Erde ging/geht, müssetest du die Geschichte anders aufbauen; der Ansatz ist gut, die Ausführung eben nicht so sehr. Ich bin auf die abgeänderte Version gespannt. |
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Lesezeichen für Mission Mars |
Stichworte |
dystopie, mars, science fiction |
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