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Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte Ursprünglich japanische Gedichtformen mit wachsender Beliebtheit. |
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25.07.2010, 22:25 | #1 |
Flutlicht
Sonne sinkt sachte:
Zischendes Zinnoberrot Färbt blaue Ferne. |
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25.07.2010, 22:30 | #2 |
Forumsleitung
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Schönes Bild, Tiffy, und schönes Sprachspiel. Gefällt mir gut. Es wirkt einfach, ist es aber nicht. Das muß man erst einmal sehen und umsetzen. Gelungen!
Lieben Gruß Ilka-M. |
26.07.2010, 09:04 | #3 | |
Liebe Ilka-Maria,
Zitat:
Ich muss ernsthaft zugeben, dass mir die wenigen Worte Kopfzerbrechen bereitet haben. Kaum zu glauben aber wahr. Z 1 und 2 gingen mir locker von der Hand, bei der 3. habe ich mich lange im Kreis gedreht. War mir nicht sicher, ob ich das Bild vermitteln kann, dass mir im Kopf herum schwebte... Ich danke dir für deine prompte Antwort! Mit liebstem Gruße Tiffy |
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26.07.2010, 09:22 | #4 |
abgemeldet
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Hi Tiffy,
hier geht es doch um viel mehr als nur ein Bildtransport, oder? (Sprachmelodie ist auch entscheident) Ich würd sagen, dass was dich hier am meisten deiner Geduld bedurfte, sind die Alliterationen. S onne s inkt s achte: Zi schendes Zi nnoberrot F ärbt blaue F erne für das blaue würde ich etwas anderes nehmen, auch das Verb "färbt" ist mMn etwas überholt. Zum Bild, eine sehr gelungene Methapher eines Sonnenuntergangs, sehr unverbraucht, auch die Art, extremes Gefallen: Das zischende Zinniober!rot! färbt die Ferne, die schon blau war, zu rot(Symbolisch kenne ich diese Farben aus dem Track: Apologize). Das Zischen erinnert mich an einer alten Schmiede, die ihre Klingen ins Wassertunken(das Zinnschwert vielleicht). Wie bereits gesagt! Sehr gelungen. wenn du aber das Blau(durch eine Alliteration ersetzt) und für das V. färben eine unverbrauchtere Alternative ersetzt hättest, wäre dein Haiku auch wieder zu perfekt, also belassen wir's einfach so. Es ist wirklich schôn. LG |
26.07.2010, 18:36 | #5 |
Lieber John,
lieben Dank für deinen Kommentar, hast du richtig erkannt! Ich hab mir als Kind immer vorgestellt, dass es zischt, wenn die warme Sonne auf die kühle Oberfläche des Ozeans trifft, bevor sie am Horizont verschwindet. Außerdem war ich fest davon überzeugt, dass sich das blaue Wasser lila färbt, wenn es sich mit dem roten Schein der untergehenden Sonne vermischt. (diese Romantik ist allerdings so gut wie verloren gegangen). Daher „blau“ und „färbt“. Das mit den Alliterationen hat sich nach und nach ergeben, bin aber wie bereits gesagt in der dritten Zeile ins Stocken geraten, da ich nicht wüsste, wodurch ich das „blau“ ersetzen sollte. Grüßle Tiffy |
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