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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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16.01.2019, 22:48 | #1 |
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Witterung
Witterung
Der Schnee legt sich konturenweich, mit Wechten auf Bäume und Dächer. Er dämpft mit seinem dichten Kleid, für Tage und Wochen - die Schritte der Zeit. Allein der Bach singt leise ein Lied, aus Tönen von Gestern und Morgen, heisst Dotterblumen mir und Duft, und rüttelnde Falken in wärmender Luft. |
16.01.2019, 22:53 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
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Danke Serpentina, bei deinen schönen Versen kann ich sogar noch etwas lernen.
Was Wechten sind musste ich nun erst nachschlagen. Sowas mag ich. |
17.01.2019, 10:44 | #3 |
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Beiträge: 697
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Das freut mich, Unar.
Ich musste nachschauen, ob Wechte mit "e" oder "ä" geschrieben wird. Lg und kreative Themenreisen wünscht, Serpentina |
17.01.2019, 11:47 | #4 |
Sehr stimmungsvoll, liebe Serpentina.
Gefällt mir sehr gut dein Winterbild. LG Schnulle |
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17.01.2019, 13:15 | #5 |
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Das freut mich, Schnulle Köhn.
Hier fängt es gerade wieder an zu schneien. Dennoch macht es auf mich den Eindruck, vermutlich durch die veränderten Lichtverhältnisse ausgelöst, dass der Frühling bereits den Rhythmus ändert und meine Imagination die Witterung aufgenommen hat. |
17.01.2019, 14:29 | #6 | |
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hallo serpentina -
dass du sehr talentiert bist und ich die meisten deiner texte als exzeptionell empfinde muss ich nicht sagen. das zeige ich daran indem ich mich nicht sinnlos als streichler und lober anderen anschliesse, weil das völlig sinnverfremdend ist. aber hier in dieser wetterempfindsamen lyrik frage ich dich um einige kleine explanationen weil ich das eine oder das zweite nicht ganz bebildern kann (=fettdruck) lieben gruß Rchen Zitat:
i.g.u.g. bist du mir schon zu weit im frühling daher eine anachronistin...schreib doch was über die beissenden winde die uns aus der rütteln... |
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17.01.2019, 14:58 | #7 | ||||
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Hallo Rchen,
Schnee, vor allem, wenn es viel Schnee, verlangsamt manche Abläufe. Einerseits sind es ganz alltäglich Gründen, wie Schnee schippen, Eiskratzen, in Extremfällen eingeschneit werden. Anderseits ist der Winter eine Jahreszeit, in dem sich natürliche Prozesse verlangsamen und scheinbar zum Stillstand kommen. Zitat:
Was den Bach betrifft, schreibt der real auch keine Gedichte. Ihn als Erzähler zu nehmen, ist aber möglich. Zitat:
Zitat:
Das nennt sich tatsächlich so. Zitat:
Lg, Serpentina |
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17.01.2019, 15:06 | #8 |
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servus -
danke für die erklärungen. damit hast du mir geholfen. das mit den falken wusste ich nicht. somit passt alles bis auf den bach. aber das ist am ende wirklich ein mental-perpetrierter analogismus, den ich akzeptieren muss. somit ist es ein perfekter winter-verklangs-text. was mich nicht wundert, denn die globale wetterveränderung bestiehlt uns mehr und mehr der jahreszeiten und ihren schönen eigenschaften. liebste grüße Rchen |
17.01.2019, 16:36 | #9 |
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Liebe Serpentina,
zuerst einmal reihe ich mich in die Streichler- und Loberfraktion ein und sage: "Wie eine romantische Naturbeobachtung". Die Stelle mit "heißt" kannst du leicht entschärfen, nimm z.B.: "verspricht" "verheißt" (ist gar nicht übel) oder "verkündet". Allein der Bach singt leise ein Lied, aus Tönen von Gestern und Morgen, verkündet Dotterblumen und lieblichen Duft, und rüttelnde Falken in wärmender Luft. Dass ein moderner und aufgeschlossener Mensch noch nie etwas von rüttelnden Raubvögeln gehört haben will, halte ich für ein Märchen. Das ist banales Allgemeinwissen. Wer kennt nicht die alten Zelluloidfilme aus der Schulzeit? Liebe Grüße Nöck |
17.01.2019, 17:02 | #10 |
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Ist damit der Rüttelflug gemeint?
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17.01.2019, 18:02 | #11 |
Liebe Serpentina,
wirklich ausgesprochen schön! „Er dämpft mit seinem dichten Kleid, für Tage und Wochen - die Schritte der Zeit.“ Herrlich formuliert. Sehr gut! Nöcks Vorschlag finde ich auch gut. Liebe Grüße Gylon |
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17.01.2019, 23:14 | #12 |
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Ja, Eisenvorhang, den Rüttelflug meinte ich.
O. K. Damit es in meinem Taktsinn bleibt, müsste es heissen: verkündet Dotterblumen und Duft. Hm. Eigentlich schöner ohne "mir", verkündet klingt aber etwas zu heroisch. verheisst mir Dotterblumen und Duft Ist auf jeden Fall besser, als die erste Variante. Möglich wäre auch: er spricht von Dotterblumen und Duft Hm..... Ich lass es mal wirken. Gute Nacht, und mercie, Serpentina P. S. Vielen Dank, Gylon, die Stelle bereitet mir auch Freude. |
18.01.2019, 00:08 | #13 | |
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Zitat:
was schreckt das nöckt immerhin eine weltgewandte anerkennung des probanden nöck, dass ich ein moderner und aufgeschlossener Mensch bin, was zweifelsfrei und unbestritten sein muss. tatsächlich hatte ich bis gestern noch nie etwas von rüttelnden RV gehört. vlg R |
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18.01.2019, 12:20 | #14 |
Liebe Serpentina,
das mit dem Rüttelflug wusste ich auch nicht. (In heutigen Zeiten ist es aber leicht möglich zuerst zu googeln statt das Bild sofort anzuzweifeln ). Doch schon der Vers, den auch Gylon zitierte, hat mich ganz und gar für Dein Gedicht eingenommen. Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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18.01.2019, 13:47 | #15 |
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Hallo zusammen,
als Tochter von Hobbyornithologen ist für mich der Rüttelflug des Falken eine Selbstverständlichkeit geworden. Ich kann mir schon vorstellen, dass jemand noch nie bewusst mit der Flugtechnik des Falkens, ob in der Natur oder im Film in Berührung gekommen ist, aber nur mit viel Phantasie. Ich habe das Glück, dass auf dem Nachtbargrundstück in der grossen Fichte seit einigen Jahren ein Turmfalkenpärchen brütet und so bekomme ich die hübschen Tiere öfter zu Gesicht. Ja, sie benutzen auch alte Krähennester, wenn keine Felswände oder Türme in der Nähe sind. Danke, für deinen Besuch, alte Lyrikerin. LG, Serpentina |