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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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16.10.2010, 07:53 | #1 |
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Brennpunkt
Die Liebe ist ein schöner Schein,
den die Natur mit List und Tücke als trügerische Seelenbrücke uns glauben macht, real zu sein. Romantik zieht in ihren Bann, führt hin an selige Gestade, daß man in wohler Lust sich bade und alle Welt vergessen kann. Wie flüchtig ist ein solcher Traum: Er läßt am Leim uns wie die Fliege, die auch nur folgte ihrem Triebe. Die große Liebe – nichts als Schaum! Den Brennpunkt, glauben wir naiv, legt die Natur uns in die Herzen, jedoch beliebt sie nur zu scherzen, der Arterhalt ist ihr Motiv. Ilka-M. 16. Oktober 2010 |
16.10.2010, 14:18 | #2 |
Hallo Ilka-Maria,
ja die Hormone sind es, die uns an der Leimrute der Arterhaltung zappeln lassen. Gut in Szene gesetzt, nur bei dem besagten Fliegenfängerbild feht mir der Abschluss zu "er lässt am Leim uns ... wie die Fliege", obwohl es so verknappt verständlich ist.
LG Perry |
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16.10.2010, 14:22 | #3 |
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Danke Perry,
ja, stimmt, "läßt" kommt hier als Hilfsverb rüber und schreit nach einem Verb. Vielleicht hätte ich schreiben sollen: ... und hält am Leim uns wie die Fliege ...". Ich werde es in meiner Datei ändern. Nochmal danke. LG Ilka-M. |
29.10.2010, 22:51 | #4 |
Liebe Ilka,
das mit der Natur ist zwiespältig. Solche Erkenntnisse vom Schein eines Teils ihrer selbst gewinnt sie mit den gleichen Anteilen von Schmerz und Glück, wie sie die "große Liebe" mit sich bringt. Natur in ihrer Rolle als Wissenschaftler kommt in einer Ästhetik der Kongruenz statt des Komplements zur Befriedigung. Löst sich von altruistischer Fixierung und um in egoistische zu münden. LG gummibaum |
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30.10.2010, 06:26 | #5 |
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Für mich gibt es in der Natur keine Kongruenz, sie existiert nur, wo der Mensch sie künstlich schafft. Ich glaube auch nicht an wahren Altruismus, denn jedes Handeln zielt auf einen Zweck, und wenn es nur um die Einbildung geht, sich "lieb Kind" zu machen oder sich einen Platz im Himmel zu sichern. Selbst Mutter Theresa war nicht so selbstlos wie es schien, sie war vielmehr eine sehr tüchtige Geschäftsfrau.
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31.10.2010, 02:01 | #6 | |
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hm - IMchen, dass klingt mir nicht sehr aufmunternd. einige der raffinierten metaphern muss man entschlüsseln und am fliegenfänger vertrockenen lassen wie:
Zitat:
gibt es selige gestade oder doch nur gestade der seligkeit. (ich hab noch nie ein seliges gestade gesehn, war aber selig wannimmer wir mit unserem motorboot an den gestaden von ES PALAMDOR bei FORMENTERA unverletzt gelandet waren. dort gabs dann splitternacktheit, saufen, grillen und zärtlichen sex, wobei ab und an sand ins getreiben kam) gibt es unwohle lust - eine in der man sich anders als wohl fühlt? ich denke dabei etwa an den verLUST. kann man alle welt vergessen wenn man in unwohler lust an gestade geführt wird, die uns seligkeit und weltlosigkeit vorgaukeln, wo man doch noch immer inmitten dieser welt weilt? und wieder habe ich den eindruck, dass du die leser mit dieser barocken wortwahl und metaphernwirrung narren willst. |
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31.10.2010, 06:46 | #7 | |
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Zitat:
An seligen Gestaden, auch mir sehr wert, Im heimatlichen Lande blühet. Oder verborgen, aus hoher Aussicht, Allwo das Meer auch einer beschauen kann, ... (Hölderlin)"Wohle" Lust leitet sich von "Wollust" her. Richtig wäre natürlich gewesen, "wohlige" Lust zu schreiben, aber das wäre für mein Gedicht eine Silbe zuviel gewesen. "Unwohle" Lust gibt es auch, nämlich dann, wenn Lust pervertiert wird. LG Ilka-M. |
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31.10.2010, 11:12 | #8 | |
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Zitat:
das gilt für HÖLDERLIN als auch BAUDELAIRE u.v.a.. letzteren habe ich nie gelesen. und was die lust betrifft, meinte der selige - oft irrende - SIGMUND: keine art der sexuellen befriedigung sei pervers oder abnormal (wenn ich das ungefähr richtig zitiere) die einzig wirklich pervertierte lust ist für mich die MORDLUST. |
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31.10.2010, 11:23 | #9 |
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Ralfchen, Du stellst bei dem Wort "selig" auf "verstorben" ab, aber das ist nicht die ursprüngliche und auch nicht die alleinige Bedeutung dieses Wortes. "Selig" bezeichnet in erster Linie etwas, das als großes Glück, große Freude oder gute Stimmung empfunden wird; deswegen sagt man über einen glücklichen Menschen: "Er ist selig."
Das Wort "selig", wie Du es verstehst, ist nichts weiter als ein Euphemismus für jemanden, der verstorben ist und auch für jene Heiligen, die erst lange nach ihrem Tod heiliggesprochen wurden, weil man ihre Größe nicht eher erkannte. LG Ilka-M. |
31.10.2010, 11:49 | #10 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Ilka-Maria !
Ich finde dieses triste Gedicht (post coitum omne animal triste) gut gestaltet. Möchte aber trotzdem die Ausnahmen erwähnen, die die Regel bestätigen. Es gibt jenseits aller Fortpflanzungsfähigkeit oder Fortpflanzungstriebe "Große Liebe", die selig im Herzen wohnt und mit Pheromonen oder Hormonen nichts zu tun hat. Ich spreche aus Erfahrung! Thing |
31.10.2010, 13:10 | #11 |
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Schön für Dich, Thing. Ich möchte es auch nicht bestreiten, daß es die große Liebe gibt. Daß sie so selten vorkommt, mag daran liegen, daß zwei Menschen nicht am geeigneten Ort zur rechten Zeit aufeinandertreffen - oder zu spät, wenn man sich bereits auf einen Kompromiß eingelassen hat. Die Literatur ist voll von solchen unglücklichen Konstellationen.
Es soll die große Liebe ja auch bei Wölfen geben, aber selbst da wird sie anderen Prioritäten geopfert, es sei denn, der Zufall will es, daß sich der Leitwolf in die stärkste Wölfin verliebt. Dieses Glück ist aber wohl den wenigsten vergönnt. Gruß Ilka-M. |
31.10.2010, 13:15 | #12 |
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31.10.2010, 13:18 | #13 |
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Wer sich auf die Suche
nach der großen Liebe begibt, wird höchstwahrscheinlich ungeliebt sterben. (Ralfismus zum Sonntag) |
31.10.2010, 13:34 | #14 |
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Ralfchen, Du nervst. Wer meint, sich auf die Suche nach der großen Liebe begeben zu müssen, ist ohnehin zu bedauern, das ist nämlich der falsche Ansatz, weil sich das nicht erzwingen läßt. Wichtig ist, die Sinne wach zu halten, um die große Liebe zu erkennen, wenn sie vor einem steht. Das passiert selten genug ("This kind of certainty comes but once in a lifetime" - Clint Eastwood).
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31.10.2010, 13:37 | #15 | |
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Zitat:
hihihihihi...ich habe mein nervenkorsett heut net an. |
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