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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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27.11.2011, 12:23 | #1 |
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Der Pferdeflüsterer
Das Leben ist kein Ponyhof. Gut so! Ponys find ich eh voll doof. Sie stinken irgendwie nach Pferd. Diesen Geruch mag ich aussschließlich am Herd. Ständig muss man sie striegeln und kämmen, währenddessen könnt man doch viel besser pennen. Bevorzugt fressen sie Stroh. Später fress ich sie - Darwinismus geht halt so. PS: In meiner Welt fressen Pferde praktischerweise Stroh (und kein Heu), damit man nicht auch noch ihre blöden Ställe ausmisten muss. |
27.11.2011, 13:10 | #2 |
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Jawollja, genau so sehe ich das auch. Habe dazu auch mal was geschrieben:
Für mich liegts große Glück der Erde, bestimmt nicht auf dem Rücken der Pferde. Da hab ich mich gänzlich anders entschieden, denn mich quälen ständig Hämorrhoiden. Im weichgepolsterten Liegestuhl, bei praller Sonne am Swimming-Pool, ein eiskaltes Bier in der rechten Hand: Das ist meines Glückes Unterpfand. Und doch hätt mein Dasein auf dieser Erde nur wenig Berechtigung ohne die Pferde, - bestreite mein Leben durch Pferdewetten, und ess für mein Leben gern Pferdebuletten. |
27.11.2011, 13:16 | #3 |
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Das nenne ich die "Gnade der späten Geburt": Niemand ist mehr auf Pferde angewiesen, seit man mehr als 100 PS unter dem Hintern hat, die entsprechend stärker stinken als Pferde, nur eben anders. Einige Generationen früher schätzte man Pferde sehr, um schneller von einem Ort zum anderen zu gelangen.
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27.11.2011, 13:23 | #4 |
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@Ilka: Im historischen Kontext Tiere (hier Pferde) - vor der Motorisierung - als Transportmittel zu nutzen, ist für mich legitim. Aber ich bin kein sonderlicher Freund vom Pferdesport. Ich mag es auch nicht, wenn Tiere nach Leistungen bewertet werden.
Wenn schon Jockey, dann Discjockey |
27.11.2011, 13:29 | #5 |
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@Babs:
Wieder sehr herzergreifend gedichtet. Gedichte von dir zu lesen, gibt mir das Gefühl: eine Tasse warmen Kakao zu trinken und dazu Weihnachtsplätzchen zu essen In diesem Sinne wünsche ich dir einen schönen 1. Advent. |
27.11.2011, 13:42 | #6 |
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Ach Gottchen, det is niedlich, Kakao und Plätzchen. Ich wünsche Dir auch einen schönen 1. Advent.
Ich hau nacher mal wieder ein Ding rein, da hab ich die Fortsetzung gleich geschrieben, weil die ja bestimmt wieder von Dir gefordert worden wäre. Bussi Bussi Babsi |
27.11.2011, 13:42 | #7 | |
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Zitat:
Aber nicht alle Pferde werden nur ausgenutzt und dann quasi über den Jordan geschickt. Als Teenager hatte ich mal Urlaub auf einem Reiterhof in Herborn gemacht, dort stand ein Pferd im Stall, welches das Gnadenbrot erhielt: "Orient", einstmals geritten von Hans Günter Winkler, der mit diesem Hengst eine Menge Preise holte. Am linken Oberschenkel hatte der Hengst eine erschreckend lange Narbe - ein Muskelproblem, das zu lösen man keine Kosten gescheut hatte. "Orient" war ein Riesengaul - noch nie in meinem Leben hatte ich ein so großes Pferd gesehen, so einen hübschen Braunen mit schwarzer Mähne. Und pfiffig war der Kerl! Auf den mußte man aufpassen, denn der schob mit den Nüstern den Außenriegel von der Stalltür auf und ging dann einfach mal so spazieren. Man kann ein Pferd nicht einfach so verheizen (außer vielleicht beim Military), denn das sind ganz sensible Naturen. Die gehorchen nicht jedem und suchen nach Fluchtwegen. Nur wenn ein Reiter mit dem Tier verwachsen ist, gelingt der Erfolg - ohne Symbiose läuft da gar nichts. Das bekannteste Beispiel ist Winklers Ritt auf Halla, als er seiner Schmerzen wegen die Stute gar nicht mehr führen konnte und sie den Parcour im Alleingang fehlerfrei bewältigte. Es war der Sieg. Später hieß es immer nur, die "Wunderstute". Es war kein Wunder, sondern Ross und Reiter kannten sich. |
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27.11.2011, 13:52 | #8 |
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@Babs: Darauf bin ich schon sehr gespannt! Und mit deinen Fortsetzungen setzt du immer noch etwas drauf. Dabei dachte immer, dass sich der Superlativ von" perfekt" nicht noch weiter steigern ließe
@Ilka: "Orient" und "Wunderstute" bieten sich ja praktisch zur literarischen Adaption an. So manches Mal schreibt das Leben wirklich schöne Geschichten. |
27.11.2011, 14:03 | #9 |
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[QUOTE=Peace;165855@Ilka: "Orient" und "Wunderstute" bieten sich ja praktisch zur literarischen Adaption an. So manches Mal schreibt das Leben wirklich schöne Geschichten.[/QUOTE]
Ach, weißt Du, ich mag gar nicht so sehr diese "Wunderpferde", obwohl mich der Schimmel "Meteor" sehr beeindruckt hatte. Ich finde die Muskelprotzen viel schöner, diese trutzigen Haflinger mit dunklem Fell und heller Mähne, die richtig arbeiten können. Wenn überhaupt ein Pferd, dann nur so eins! Arbeiten müßte es bei mir aber nicht. |
27.11.2011, 14:14 | #10 |
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Arbeiten lassen wir dann die Haussklaven
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27.11.2011, 14:16 | #11 |
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Sklaven sind außerhalb meiner Welt - hat es nie gegeben.
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27.11.2011, 14:24 | #12 |
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Dann müssen wir uns eben selbst von der Hausarbeit versklaven lassen.
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27.11.2011, 14:31 | #13 |
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Wie Du meinst.
Das liegt längst hinter mir. |