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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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08.02.2017, 11:07 | #1 |
R.I.P.
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es ruckelt hin, es ruckelt her
der eine geht, der andre kommt, von oben
fällt schnee auf parallelen, die geleise berühren sich am horizont, die reise geht dort zu end, wo hoffnungen zerstieben. und wie nach plan fährt neue hoffnung ein, in windeln und ein lachen im gesicht, legt täglich zu an grösse und gewicht, braucht trotzdem weder fahr- noch führerschein. zwei züge ruckeln schwankend über weichen, der eine saust ins schneetreiben hinaus, gefüllt mit alter hoffnung und mit leichen. ein andrer hält, da springt ein kind heraus, das will die oma herzen, drücken, streicheln, und draussen pfeift es frühlingshaft im baum. |
08.02.2017, 11:25 | #2 |
Parallelen
Hu urluberlu,
es ruckelt so schön, Dein Gedicht! -ganter- |
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08.02.2017, 11:37 | #3 | |
Es ist ein Kommmen und Gehen, sagt der Volksmund... Url hat es in Züge gepackt... Sehr eindrücklich! Und richtig gut!
Hat was Technisches - und steckt doch voller Gefühl. "schneetreiben" tanzt rythmisch etwas aus der Reihe. Aber ich glaub, das macht nichts. Zitat:
doch draussen pfeift es / pfeifts noch / schon klirrend in den Bäumen. LG touchme |
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08.02.2017, 11:59 | #4 |
ohne wenn und aber
Hallo urluberlu,
da fällt mir nichts Besseres ein als ein klares: Ja! Gruß Lewin. |
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09.02.2017, 18:22 | #5 |
R.I.P.
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hallo alle viere
vielen dank für eure erfreulichen feedbacks. zu sonnenwind: ein text soll in meinen augen und ohren nicht wie eine wasserversorgungsleitung immer den gleichen ton von sich geben, sondern darf und soll plätschernd durch die offene landschaft fliessen. allerdings gibt es eine häufung von "und" oder "die" auf hebungen, was ich eventuell noch abändern werde. deinen vorschlag für die letzte zeile müsstest du mir erst mal erlklären. mir ist nicht so ganz evrtsändlich, warum du ihn machst und was er bringt. schönen abend url |
10.02.2017, 21:09 | #6 |
Sehr gut.
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10.02.2017, 23:08 | #7 |
R.I.P.
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Upps, ich wage es nicht, aufzuschauen, um Danke zu sagen...
Url |
11.02.2017, 11:07 | #8 |
Hallo Url,
mit doch eingeleitet wirkt die letzte Zeile hier abschlüssiger. Wenn der Zug mit dem Kind, das die Oma, die ich im anderen Zug vermute, hält, der andere Zug, also der mit der Oma, jedoch dahinsaust, wird es wohl nichts mit dem herzen - und nichts wird frühlingshaft. Letzte Endung wird, nebenher bemerkt, im allgemeinen auch als eher unpoetisch empfunden, les ich immer. Nun ja, jedenfalls werden Oma und Kind enttäuscht sein, da es im Text zu keinem drücken kommen kann, und diese Enttäuschung habe ich mit wenigstens einem meiner Vorschläge besser und poetischer ausgedrückt gesehen. Eindrucksvoller im Abgang, sozusagen. Hab übrigens wieder fast nicht bemerkt, daß wir es hier mit einem Sonett zu tun haben. Also, fast. Noch was fiel mir auf: Zwei schwarze Rößlein weiden auf der Wiese, las ich einmal. Nun lese ich: zwei züge ruckeln schwankend über weichen. Diese Querverbindung, dieser Anrührungspunkt hat schon was. Zumindest in meinem Kopf. Bei alledem frage ich mich natürlich mit einem gewissen Unbehagen, warum du den - sagen wir normalen Tod - ausgerechnet in Züge verläden sehen möchtest. Um Auschwitz wird es Dir dabei wohl kaum gegangen sein können... LG Sonnenwind |
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