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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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02.03.2008, 12:11 | #1 |
Gitter
Ein Gitter umschließt dein Sein,
in hast gezeugt , In Dunkelheit geboren, ein Schrei nach Liebe, zuflucht weit entfernt, verendet durch Zweifel. |
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03.03.2008, 21:50 | #2 |
hallo brachialegewalt,
hier musste ich nun doch kurz anhalten und einige bemerkungen zu deinem gedicht loswerden. diese fünf zeilen stellen für mich eine sprachliche katastrophe dar. ich hoffe, du kannst mit diesem offenen ton umgehen. du reihst hier bruchstücke aneinander, die keinen inneren zusammenhang aufweisen, außer dass sie krampfhaft versuchen beim leser ein dunkelheits-keller-friedhofs-alles ist sinnlos-feeling heraufzubeschwören. "Ein Gitter umschließt dein Leben" ein gitter steht sprachlich eher für das verschließen einer vorhandenen öffnung, so können sich gitter vor türen, toren, fenstern befinden. umschließen im sinne von begrenzen wäre dann eher die aufgabe eines zaunes. klar könnte man sich hier streiten, doch "ein gitter umschließt" klingt für mich nicht ansprechend. wir leben im käfig, wäre zwar keine neue idee, aber als sprachliches bild nachvollziehbarer. hinzu kommt die verständnisfrage: welches gitter umschließt das leben, wofür steht dieses bild, für das im eigenen körper gefangen sein oder die endlichkeit allen lebens allgemein. hier kann ich mich als leser noch nicht entscheiden, in welche richtung mich die gedanken des autors führen werden. also weiter. "geboren unter" dieser passus scheint dir recht gut zu gefallen, habe ich ihn doch gerade in einem von dir im aphorismusbereich eingestellten satz gelesen. erklär-und verstehbar ist dies für mich nur im altertümlichen sinne. geboren unter augustus, war also die grobe zeitliche angabe der eigenen geburt im herrschaftsbereich eines kaisers. bei dir steht aber nur geboren unter. mit einem fragezeichen im gepäck wandere ich der nächsten zeile entgegen in der hoffnung hier vielleicht der auflösung des rätsels näher zu kommen. "in Dunkelheit vereint" hier erfährt der leser keine erhellung der vorangegangenen zeilen, nein, im gegensatz, es wird dunkel. nur stellt sich die frage, wer vereint sich hier mit wem? das nächste rätsel auf der wanderung durch das gedicht. der rucksack füllt sich. das meinte ich auch zu beginn, als ich von aneinandergereihten bruchstücken sprach. "ein schrei nach liebe" diese sentenz innerhalb eines gedichtes ist so verbraucht, gebraucht und allerweltsenthöhlt, dass eigentlich nur noch die frage bleibt, wer schreit nach liebe. denn ein versachlichter schrei ohne personenbindung ist eine aussage ohne haftung. der schrei bleibt dem leser im munde stecken. das ganze wirkt beliebig. und in dieser belanglosen austauschbarkeit auf mich abstoßend. "gemolchet durch zweifel" der nächste schwergewichtige stein, der sich zu den vier anderen gesellt, die jedoch keine mauer ergeben wollen. ich bekomme hier keinen sinnzusammenhang. vielleicht gibt es aber auch keinen? außerdem bekomme ich hier das letzte knackige rätsel verabreicht. das partizip gemolchet beunruhigt mich sehr, da ich es nicht einordnen kann. mal schauen was wikipedia zum wortstamm molch zu sagen hat: " * eine Gruppe von Amphibien, unter anderem die teilweise im Wasser lebenden Vertreter der Gattung Triturus, siehe Molch (Biologie) * ein kugelförmiger, in der Mitte taillierter Passkörper zum Austrieb von Medien aus Rohrleitungen, siehe Molchtechnik * ein in Dresden gebautes Kleinst-U-Boot des 2. Weltkrieges, siehe Molch (U-Boot) * im Schiffbau ein Hilfsmittel zum Entwerfen und Zeichnen schwach gekrümmter Linien, siehe Molch (Schiffbau). gemolchet? okay, ich gebe mich unter der last des mich nach unten ziehenden rucksackes geschlagen. außer atem grüßt tamiflu |
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03.03.2008, 21:59 | #3 |
Deine Kritik ist sehr treffend, eine überarbeitung des Textes wäre Sinnvoll, danke
Ich hab den Text verändert |
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