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Schreibwerkstatt / Hilfe Gedichte und diverse Texte, an denen noch gefeilt werden muss. |
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07.02.2021, 02:48 | #1 |
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Was macht man, dass es sich reimt?
Was macht man, dass es sich reimt?
Immer wieder lese ich Texte in denen versucht wird Strophen mit Reimen zu schreiben. Und da ist die Frage: darf man Bei einem reinen Reimgedicht auch Zeilen schreiben die sich nicht Reimen? Eine kreative Idee wäre für jene die nicht in der Lage sind einen Text richtig zu Reimen, einfach einen neuen stil zu verwenden. Ich nenne es den ZWAIM. Damit meine ich dass man ein Wort zur Erfüllung des Reimes erfindet das ganz einfach passt. Etwa so wie hier: ...kamst <<<<<Nicht gabst>>>>sondern ...gamst, ...schön <<<<<nicht gehen>>>>sondern ...göhn, und so in dieser Technik würde sich jedes Reimproblem lösen. Ich könnte hier unzählige Beispiele anführen nur das will ich mir sparen wenn ich die Zeit nicht habe. |
07.02.2021, 07:50 | #2 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.489
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Göhn ist doch ein Thüringer Wort
Ich kam zur Sardine Die sagte: parkst driene In deiner Karbine Direcht bei der Marschine Ich geb dir 3 Markine Für die Margrine Bist du eine Farbiene Mit ner blauen Haarstriene Schwarz ohne Fahrschiene |
07.02.2021, 08:24 | #3 | |
Forumsleitung
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Zitat:
1. das Ersatzwort dem eigentlichen Wort nicht zu stark entfremdet war, 2. das Ersatzwort immer noch poetisch klang. Ein gängiges Beispiel ist "Tulpe", ein Wort, das als "Tulipan" in die Poesie eingegangen ist und immer noch nach dem klingt, wovon es hergeleitet ist, nämlich "Turban" (die Tulpe kam aus der Türkei nach Westeuropa). Aber auch einfache, deutsche Wörter sind in der Lyrik abgewandelt gang und gäbe, wie z.B. "hinan" für "hinauf". Für "Bett" gibt es eine ganze Reihe von Synonymen, wie "Bettstatt / Ruhestatt", "Ruhestätte", "Ruhelager", "Federn" , "Bettstelle", "Falle" usw., und falls es um Comedy gehen soll, natürlich eine Menge mehr, von "Miefkoje" bis "Furzkiste". Für Kindergedichte eignen sich "Heia", "Heiabett" oder "Heiabutz". Sind obige Bedingungen nicht erfüllt, handelt es sich um billige Trickserei, die in die Tonne gehört ("gamst" und "göhn" wären allenfalls noch bei Satire oder gewollten Nonsensgedichten akzeptabel). Wer sich Dichter nennt, hat sich die Mühe zu machen, mit Wortschatz und Grammatik solange zu herumzubasteln, bis er das möglichst Beste gereimt hat. Dafür darf man auch schon mal auf Fremdwörter oder Vokabeln aus anderen Sprachen zurückgreifen, sofern sie auch im deutschen Sprachgebrauch etabliert sind und man davon ausgehen kann, dass der Leser sie versteht. Klappt das nicht, muss der Dichter eben völlig anders formulieren. Dann kann es passieren, dass ein ganz anderes Gedicht dabei herauskommt, als er ursprünglich geplant hatte. Die Alternativen, wenn es gar nicht funzen sollte: freie Verse oder freie Rhythmen. Aber das hat ebenfalls Tücken, denn alllzu gerne verfällen Anfänger dabei ins prosaische Labern. Zugegeben: Die deutsche Sprache macht das einwandfreie Reimen schwierig, da die Endungen vieler Wörter nicht sonderlich geschmeidig sind und viele davon auch nur bei wenigen Wörtern vorkommen. Passt mal ein Wort von seiner Endung her, fügt es sich garantiert nicht in das gewählte Metrum ein. Deshalb haben deutsche Dichter schon immer Jamben mit Daktylen verbunden. Wer sich der Lyrik ernsthaft widmen will, muss sich mit diesen Tatsachen auseinandersetzen, da führt kein Weg daran vorgbei. „Das Wichtigste ist das Warten auf den zweiten Einfall.“ (F. W. Bernstein) |
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07.02.2021, 14:30 | #4 | |
Dabei seit: 10/2019
Ort: in den Wolken
Alter: 56
Beiträge: 543
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Grüßt euch
Zitat:
Ebenso häufig und seit langem wird mit im Versausklang mit Assonanzen gearbeitet, also der Übereinstimmung zumindest von Vokalen oder Konsonanten. Ralfchens Beispiel ... kamst <<<<<gabst>>>> ist eine solche vokale Assonanz, die ich persönlich immer der Version mit <<<<<gamst>>>>> vorziehen würde, welche, wie von Ilka angesprochen, doch sehr schnell in Richtung Kalauer abdriftet. Konsonantengleichheit bei zumindest ähnlich klingenden Vokalen werden gerne als unreine Reime bezeichnet. Im zweiten Beispiel ...schön <<<<<nicht gehen>>>> würde man stattdessen einfach <<<<<gehn>>>>> schreiben, eine andere Möglichkeit wäre zum Beispiel <<<<<blühn>>>>>. Ich finde, das kann man des Öfteren anwenden, ohne dass der lyrische Gehalt verloren gehen muss. Ehe es jetzt heißt: "Das wissen wir doch alles längst.", hier noch ein Hinweis, wie ich mir beizeiten selber helfe (bei meinen seltsam siebenreimigen Mallarmé-Sonetten): Dank Google kann man oft passende Reime finden, die z.B. auf seltene Sonderverbformen oder auf lange aus dem Sprachgebrauch verschwundene Wörter zurückgehen. Dazu abschließend drei Beispiele: "dein kleid verwand meine vermessenen maschen so muss der worte glut zu staub veraschen" (hier meinten manche wohl da fehlt ein r ) "die in der gnadenlosen faust des meeres-manns zu pfeilen eisentflammter gischt vergirren wenn mit gewalt der weißen wellen wirren weithin durchdringt des schwarzen wales schwanz" "will im gebräu der kot- und speichellachen zur ruhe kommen und der farben fetzen im tausch für dies zärtliche schwarz verschmachen" (Das ist dann irgendwo ein Zwischending zwischen "verschmähen" und "verschmachten"). Einen schönen Sonntag wünscht euch Epilog |
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07.02.2021, 15:21 | #5 |
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Danke für die Erklärenden/informativen Beiträge das muss man sich wirklich einmal einprägen und auch danach Texte fabrizieren. Vorerst einmal hier in diesem Faden. Ich melde mich noch ausführlicher dazu
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08.02.2021, 00:57 | #6 |
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eine andere frage zu Textaussagen, die mir nicht klar sind:
Wenn anstatt dem Wintergrau, sich Leben regt unter dem Himmelsblau regt sich lt dem text das wintergrau davor unter dem himmelsblau oder das leben? |
08.02.2021, 23:24 | #7 |
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Folgende Aussage in einem Text hier im Forum gelesen, die ich nicht verstehe, was bedeutet es wenn Menschen dir vom Brot ihrer Wandlungen schenken?
denn sie schenken dir vom Brot ihrer Wandlungen. |
09.02.2021, 06:50 | #8 |
Forumsleitung
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"Brot" ist in der Poesie ein Synonym bzw. eine Metapher für "Essenz" und "Lebenselixier". Es handelt sich also im übertragenen Sinne um den Stoff, der Wandlungen nährt. Einem einigermaßen belesenen Geist sollte diese Metapher eigentlich nicht fremd sein.
Was die Interpretation von Metaphern mit diesem Faden zu tun hat, erklärt sich mir allerdings nicht. Offensichtlich ist das ursprüngliche Thema abgeschlossen. |
09.02.2021, 10:43 | #9 | |
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Zitat:
Pardon me... ich erlaube mir Teile aus Texten die ich nicht für anwendbar halte oder deren Zusammenhang in einer Geschichte, einem vers aber dennoch angewendet werden Hier zu besprechen oder Erklärungen zu bekommen. Es hat damit zu tun dass ich nicht mehr kritisiere. die Metapher ist mir nicht fremd ist allerdings derartig altmodisch dass ihre Verwendung fast befremdlich ist. Denn die Frage ist ist eine Wandlung Essenz oder Lebenselixier? Die Essenz scheint eher das zu sein, was wir im Laufe unseres Lebens bilden, also etwa unsere eigene Vorstellung darüber, was die Liebe ist. Oft reduzieren wir die Liebe auf zwischenmenschliche Beziehungen. Veränderung für das Lebenselixier zu verwenden wäre mir nicht als verständlich aufgefallen, denn das sehe ich eher als einen zaubertrank, der Jugend, Schönheit der auch langes Leben verleihen soll |
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09.02.2021, 10:49 | #10 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber egal, dieser Faden hier interessiert ohnehin niemanden. |
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09.02.2021, 10:51 | #11 |
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Unsere Texte haben sich hier überkreuzt ich habe das noch ausführlicher beschrieben was meine Meinung dazu ist
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09.02.2021, 11:14 | #12 |
Forumsleitung
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Wenn jemand etwas nicht versteht, kann er den Verfasser fragen. Das hat bisher bestens geklappt. Es bedarf dafür keines gesonderten Kapiernix-Fadens und keiner Diskussion. Das Herausreißen von Zitaten aus dem Kontext sollte man den scharmützelnden Politikern überlassen.
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09.02.2021, 11:34 | #13 |
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in Diesem Zusammenhang darf ich dich daran erinnern dass ich von dir für einige Mitglieder ein kritisier-Verbot habe.
Abgesehen davon verstehe ich was ich hier in frage gestellt habe sehr wohl ich sage nur es ist komplett falsch im Zusammenhang der Aussage |
09.02.2021, 11:48 | #14 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Das wird nicht dadurch zur Wahrheit, indem du es immer wieder, in deinem Sinne verändert, schreibst. Ich habe dir zu keiner Zeit Textkritik untersagt, sondern das persönliche Attackieren bestimmter User, die du auf dem Zettel hast. Und dieser Faden hier dienst genau demselben Zweck, den du nach wie vor verfolgst, nämlich gegen bestimmte User zu stänkern. Die Texte aller anderen User bleiben von dir hingehen unbeachtet, offensichtlicher geht es also nicht mehr. Das ist mit mir allerdings nicht zu machen. Faden geschlossen. |
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