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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen. |
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29.06.2023, 16:38 | #1 |
In Stiefeln sterben
Die Amsel singt beschwingte Lieder
und wirft ihr Junges aus dem Nest, kaum dass es flügge ist, und wieder bestimmt der Zufall dann den Rest. Du suchst die Liebe nach dem Bilde, das lang in deinem Kopfe harrt, doch das Geschick in seiner Milde schenkt dir ein Glück ganz andrer Art. Ich möcht in meinen Stiefeln sterben und nicht im warmen, weichen Bett, und dann bestimmen doch die Erben, wie ich mich zu verhalten hätt. So planen wir denn unser Leben, bestimmen Raum und Zeit und Ort. So fest wir auch am Plane kleben, der Zufall hat das letzte Wort. |
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30.06.2023, 14:00 | #2 |
Lieber Erhard,
schön verpackte weise Worte. Ein Lehrer hat uns mal erzählt, man könne sein Leben nicht planen. Wenn man jung ist, sieht man das natürlich anders. Wer macht nicht gerne große Pläne? Heute weiß ich, ich habe zwar enormen Einfluss auf mein Leben, was aber nicht bedeutet, dass alles nach Plan verläuft. Lb. Grüße Faber |
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30.06.2023, 14:35 | #3 |
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 61
Beiträge: 1.681
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... lässt sich flüssig lesen und ergibt Sinn, gern gelesen.
Kleiner Tipp: behalte die Stiefel im Bett an wsT dT |
24.07.2023, 14:28 | #4 |
Lb. Erhard Gratz,
Du hättest Dein Gedicht auch "Zufall" nennen können. Falls er das letzte Wort hat, hieße dies er ist vorherbestimmt. Ich denke jedoch, jeder hat auch einen Einfluss darauf, ob, wann und wie er eintrifft. Ein interessantes Gedicht! LG Hans |
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02.08.2023, 20:38 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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schön in Verse verpackte Lebensweisheit!
Aber: Selbstverständlich kann man sein Leben planen! Ich habe das schließlich selbst auch gemacht. Der Ehrlichkeit halber: Keiner meiner Pläne ist verwirklicht worden. Gruß, Heinz |
03.08.2023, 12:16 | #6 |
@Faber, dunkler Traum, Hans Plonka und Heinz:
Natürlich kann man seine Zukunft „planen“, aber meist handelt es sich dabei nur um diffuse Wunschbilder und die Wirklichkeit kommt dann ganz anders daher. Wenn ich an bestimmte Zufallsereignisse meines Lebens denke, wird mir schwindlig. Schon, wie ich als Teenager meiner zukünftigen Frau begegnet bin. Oder der Beruf: Meine Frau entdeckte 1969 beim Glätten einer Zeitung (Packpapier), die wir nie gelesen haben, eine Stellenausschreibung des Unileverkonzerns. Ich bewarb mich mit 2000 anderen - und wurde genommen. Heute stehe ich blendend da - durch den zufälligen Blick auf ein Stück Packpapier. Ich muss auch sagen, dass mir die meisten Zufälle gut bekommen sind und die, die mir hätten schaden können, kenne ich ja nicht. Im großen und ganzen hat mich aber das Nachdenken über Kausalität und Zufall ratlos zurückgelassen. Gruß, Erhard |
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