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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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24.04.2020, 02:07 | #1 |
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Lebende Blende
Lebende Blende
Sein Bild lächelt vom alten Spiegel, davor der Esteé Lauda Tiegel. Die Kerze ist ein eL-E-De, am Spiegel-Glas ein Sträßchen Schnee. Er liebt das Leben, lacht dem Sterben, besser der Hass der blöden Erben. Die Alte hat er umgelegt, danach die Conti leer gefegt. Die Schulden wird er nicht begleichen, auch Gläubiger sind nette Leichen. Am Schminktisch der Kristall-Ballon, Goudoulin 50 duftet schon. Die Empire-Uhr schlägt am Kamin, auch da ist Elektronik drin. So viele neue Jahre winken - ein Scheibchen Pata Negra Schinken... ...dann eine Prise Heroin, das Leben weich wie Hermelin. Die Lippen rot und Seiden-Wimpern, so wird er seinem Lover klimpern. Ein dumpfer Ton vom Hintergrund, ein Blutschwall rülpst ihm aus dem Mund. Kaum spürt er noch im Hirn das Beben und ist am Weg aus seinem Leben. Das Nichts kommt erst in zehn Minuten. (Das ist was Ärzte oft vermuten) Drum hört er noch den einen Satz: „Das war für Mammi - Gruß – dein Fratz!“ |
24.04.2020, 05:25 | #2 |
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Eine liebenswerte Moritat mit vorzüglicher Pointe. Super!
Lg Grauwolf |
24.04.2020, 13:53 | #3 |
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....korr
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24.04.2020, 13:56 | #4 |
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yep
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24.04.2020, 14:14 | #5 |
Ganz exquisit.
Das schwimmt in meinem Assoziationsbecken mit Lynchs Blue Velvet und diversen Film-Noir-Szenen. Das Ende ist böse und gut. Me like very much. Auch handwerklich/formal. Darf ich vielleicht 2 Klitze-Kleinigkeiten anmerken? Leergefegte "Konti" oder "Kontos" vielleicht. Und ein "Schüsschen" Heroin. Bestens unterhalten Elysium |
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24.04.2020, 15:03 | #6 |
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danke dir E - an diesen worten habe ebenso gezaudert. conti - hat etwas eher martialisches dachte ich. wie ich sehe sieht der kritische leser das anders. das Heroin wird in diesem falle geschnupft, wie man in der strasse schnee lesen kann. "H" wird üblicher weise auch gesnifft. das efuhr ich erstmals von einer langjährigen baby-loverin, die es als 14-jährige geschnupft hatte und sich dann mit hilfe ihrer Mammi cold-turkey aus dem shit rauszog. eine horror story. aber im bett eine göttin.
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24.04.2020, 15:08 | #7 |
Ein super schaurig spannendes Gedicht, lieber Ralfchen.
Auch wenn es "böse" endet, finde ich es *top* (und irgendwie ein bisschen zu dir passend! ) LG FS |
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24.04.2020, 15:14 | #8 | |
Zitat:
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25.04.2020, 21:04 | #9 |
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das leben endet meist böse - mit dem sterben. aber auch das kann manchmal gut sein, wenn es keinen anderen ausweg gibt. aber mein prot ist ein armer mordbube, der seine gay-life nun in der urne ausleben muss.
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28.04.2020, 19:56 | #10 |
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