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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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20.03.2020, 20:59 | #1 |
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Das Bildnis des Apfelbaums
Ich geh des Wegesrands entlang
und sehne mich nach Wald und See, der Vögel Klang reift leis am Hang, am Lindenstamm wächst schon der Klee. Ich pfeif ein süßes Lied ins weite Gefühl von Tod und Auferstehn; die Sonne scheint, des Himmels Saite erklingt und wird durch Wipfel wehn. Ich weiß als Kind, vorm Apfelbaum, erblickte ich das süße Gold und pflücken wollt ichs wie im Traum, das Süße, Runde war mir hold. Mit jeden Griff in Richtung Frucht, die Leere rutschte durch die Hand, es schien, der Apfel war auf Flucht durch ein mir namenloses Land. Ich wanderte auf vielen Wegen und sah in allem ein Gedicht, ob Bäume, Wälder, Wiesen, Stegen, doch wahre Größe fand ich nicht. Den Weg ging ich bald Jahr für Jahr, nur um das Götterrot zu fassen, ich stieg und sprang und warf mein Haar, die Frucht jedoch, sie ließ mich hassen. Mit Trotz ging ich am Baum vorüber und spürte Sehnsucht in der Brust, die Traurigkeit, wir waren Brüder, war meine Last und meine Lust. Im Geiste ward ich wahrlich kleiner; Geringsein zierte meine Blicke, der Baum jedoch erschien geheimer, erfolgslos warn die Augenblicke. Die Jahre gingen und ich auch. Mein Körper wuchs gleichwie mein Geist, doch ich vergaß des Apfels Bauch, ich sah die Welt, hab sie bereist. Und eines Tages war der Baum wie ich begrünt und sehr erwachsen, ein Götterleib aus einem Traum hat sich, als eins, mit mir verwachsen. Ich geh des Wegesrands entlang und seh den Baum, den ich so mag, durch reife Augen und dem Strang des Jahrs, der Woche und dem Tag, ich strecke meine Arme aus und pflück die Frucht, die mir so fern erschien und schaffe sie ins Haus. Am Himmel strahlt der Abendstern, die Jahre gehn, das Wachstum reift, die Wege ziehn durch Wald und Wind, ich spüre wie die Zeit mich greift: ich bin die Frucht, des Lebens Kind. Geändert von Ex-Eisenvorhang (20.03.2020 um 22:31 Uhr) |
20.03.2020, 21:39 | #2 |
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Ich geh des Wegesrandes entlang
Ich geh am Wegesrand entlang ???? ich bin nicht so ein deutsch übergenie wie du, aber stimmt an deiner Z1 alles? was iss ein lindensaum? der kleidersaum vom lindenwald? an sich ein ziemlich wizziger text. Ich pfeif ein süßes Lied ins weite??? hhhhhhhh...die line mag ich besonders... |
20.03.2020, 21:41 | #3 |
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Du hast recht, es fehlt ein Buchstabe, danke. :-)
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20.03.2020, 21:43 | #4 |
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ja wegesrands...
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20.03.2020, 22:24 | #5 |
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Ich habe die kritisierten Stellen etwas entschärft.
vlg EV |
20.03.2020, 23:19 | #6 |
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20.03.2020, 23:47 | #7 |
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Der Genetiv braucht doch das „s“ oder das „es“, vorher vergaß ich beide Anhängsel, es stand „des Wegenrand“; was natürlich falsch ist und Ralf mich korrekterweise daraufhin wies. :-)
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21.03.2020, 00:04 | #8 |
Forumsleitung
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Ach so. Ich dachte, es ginge um das "e".
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21.03.2020, 14:08 | #9 | |
Lieber Eisenvorhang,
der Apfelbaum als Spiegel für innere und äußere Entwicklungen gefällt mit sehr. Ich mag die Bildhaftigkeit des Gedichtes, das ohne bombastische Vergleiche auskommt. Umso mehr stört mich der unnötige Genitiv in der 1. Zeile. Ich mag den Genitiv, der heutzutage gerne durch den Dativ verdrängt wird. Aber hier wirkt er mir geradezu gekünstelt. Wäre nicht Zitat:
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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21.03.2020, 14:11 | #10 |
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Hi AlteLyrikerin,
der kleine Junge, der geistig und körperlich heranwächst und später die Frucht pflückt, wird am Ende vom Leben selbst gepflückt... Schön, dass das deutlich wurde. Wegen Deines Vorschlags, ich denke schon, dass ich diese Zeile zu Gunsten Deiner Idee umändern werde. Seit gestern überlege ich... Ja, ich werde diese Zeile verändern und Deinen Vorschlag übernehmen. Danke! vlg EV |
23.03.2020, 01:58 | #11 |
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jetzt ist er weg. schade, denn ich habe noch eine ganze menge anderer fehler - genauer 12 relativ mittel bis schwerere - gefunden, wie wachstum reift u. w.g. e.a.m. erspare mir aber darauf einzugehen. gäbe ohnedies nur streit. aber daran sieht man wieder wie völlig unbedarft und unkritisch die leser hier sind. ein lob gibts sofort um alles angenehmen zu machen. nur keinen staub aufwirbeln. so ist das eben.
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23.03.2020, 02:27 | #12 |
Forumsleitung
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Deswegen hättest du auf den Kommentar auch ganz verzichten können.
Der Staub, den du regelmäßig aufwirbelst, gleicht dem Produkt einer in Panik geratenen Büffelherde. Dagegen käme sowiewo niemand an. |
28.03.2020, 11:25 | #13 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hei EV,
ein Leben voller Hoffnung, Entäuschung, Erfolg und Misserfolg. Leicht philosophisch angehaucht, zieht mich der Text in seinen Bann, gefällt mir gut. Möge der Apfelbaum für dich noch lange Früchte tragen. LG Nöck |
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