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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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23.02.2007, 14:30 | #1 |
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Verschätzt
Ich fand dich unverhofft
und begehrte dich einzufangen, wie einen wertvollen, seltenen Schmetterling. Aber du entwandest dich mir. Denn ich wagte nicht, dich fester zu fassen, aus Angst dich zu verletzen. |
24.02.2007, 03:50 | #2 |
Hallo Albatros,
an und für sich ein schönes Bild. Jedoch frage ich mich, ob die Logik so ganz stimmt... denn mit Gewalt sind die wenigsten zu halten (Ausnahmen bestätigen die Regel?). Liebe Grüße |
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24.02.2007, 12:05 | #3 |
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Hallo U-hEXe,
ich glaube, du siehst das zu absolut. Das LyrI hätte vielleicht bestimmter auftreten und seine Interessen vertreten, und so mehr Standfestigkeit und Profil zeigen sollen. Ich denke, so gesehen, ist das Bild schon stimmig.
Danke Dir für Deine Gedanken und liebe Grüße Albatros |
24.02.2007, 12:16 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Albatros,
zwei Dinge die mir aufgefallen sind, die nicht so gut klingen: entwandest - vielleicht dafür: entschlüpftest du schreibst selbst, dass du bestimmter auftreten müsstest, warum schreibst du dann: hart anzufassen - vielleicht: entschlossener festzuhalten? Dein Gedicht gefällt mir sonst recht gut. Übrigens die Zeilen des gedichtes unter deinem Profil, sind Gedanken die mir sehr in die Tiefe der seele gehen. Timo |
24.02.2007, 13:50 | #5 |
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Hallo, es klingt vielleicht etwas komisch, aber ich finde die Form der Strophen sehr interessant. Die erste sieht für mich aus wie zwei hohle Hände, die etwas vorsichtig umfassen und die zweite wie ein kräftiges Zupacken, das etwas einquetscht. Ist das beabsichtigt? Wenn ja, es passt sicher gut zum Gedicht, wenn nicht...dann passt es trotzdem. Ich finde den Text im übrigen sehr schön, auch wenn ich meinem Vorredner zustimmen muss: das 'hart' klingt etwas zu brutal im Kontext, aber das ist ja nur meine Auffassung.
LG Stundenglas |
25.02.2007, 17:19 | #6 |
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Hallo Ihr Beiden,
@ timo
habe das "hart" in "fester" abgeändert und bin immer noch am überlegen, ob ich nicht ganz nach Deinem Vorschlag "entschlossener festzuhalten" verfahren soll. Aber es sollte auch noch ein wenig nach Schmetterlingsfangen klingen. Auch bei "entschlüpfen" bin ich noch am überlegen. Die Zeilen unter meinem Text stammen aus dem Eichendorff-Gedicht: Mondnacht. Es ist eines meiner Lieblingsgedichte. @ Stundenglas Doch in der Tat, die erste Strophe umschreibt den Vorgang des erstmaligen Erblickens und den Wunsch des Besitzens, der nur durch das Einfangen in Erfüllung gehen kann. Es ist, wie du schön sagtest, das kurze in Händen halten, also des Besitzens und die zweite Strophe das Reflektorische, wieso ein Verlust eingetreten ist und was der eigene Beitrag dazu war. Das "hart" klingt in der Regel wirklich zu überzogen, weshalb ich es jetzt durch "fester" abgeändert habe. Euch Beiden lieben Dank für Eure Zeilen und freut mich, dass ihr etwas Gefallen an den Zeilen finden konntet. Liebe Grüße Albatros |
25.02.2007, 19:22 | #7 |
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RE: Hallo Ihr Beiden,
albatros,
ein hochinteressantes thema, spricht ein schwer oder kaum lösbares problem innerhalb der beziehungen an - wenn ich es recht verstehe... bist du zu weich, indifferent, allesverzeihend provozierst du merkwürdigerweise oft gegenteilige reaktion - und umgekehrt. interessantes thema, an dem ich auch herumkaue... liebe grüße norbert |
27.02.2007, 12:54 | #8 |
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Hallo Norbert,
entschuldige die etwas späte Antwort. Hast den Nagel wohl auf den Kopf getroffen. Die Frauen fordern halt eine gewisse Entschiedenheit bei den Männern, die Beziehung soll ja auch belastbar und dauerhaft sein.
Dir wie immer lieben Dank für Deine Zeilen. Lieben Gruß Albatros |
27.02.2007, 13:09 | #9 |
Hallo Albatros,
auch hier ein großes Lob. Ich finde Norbert hat heirzu schon das wesentliche geschrieben, dem ich mich nur anschließen kann. Und auch teile auch Timo's Ansicht: Die Zeilen unter dem Gedicht (Strich) sind sehr schön und tiefsinnig. Verschätzt hat eine schöne Sprache, die man so lassen sollte wie sie ist, wobei Timo's Vorschläge überdenkenswert sind. |
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28.02.2007, 22:58 | #10 |
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Hallo Alexandro,
Mondnacht
Es war, als hätt' der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blüten-Schimmer Von ihm nun träumen müßt'. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. So, lieber alexandro, das ist das Gedicht von J.v.Eichendorff, von dem die dritte Strophe unter meinen Beiträgen steht. Es ist eines meiner absoluten Lieblingsgedichte. Ansonsten danke ich Dir für Dein großes Lob mit der schönen Sprache. Die Vorschläge von Timo habe ich ja teilweise umgesetzt. Also lieben Dank und Gruß Albatros |
28.02.2007, 23:48 | #11 |
Hallo Albatros,
ganz, ganz herzlichen Dank für das Gedicht von Eichendorff. Es ist wunderschön! Ein ähnliches habe ich auch mal ins Forum gestellt, ohne das von Eichendorff zu kennen. Nochmals - es ist einfach wunderschön. Genauso wie Novalis und andere Dichter der Romantik. Ich sehe wir sind (schon) zwei Dinosaurier in diesem Forum. Und - ich habe mir bereits mehrfach dein Gedicht angeschaut, das jedes Mal an Identifikation gewinnt. Ich möchte es nominieren. |
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02.03.2007, 09:06 | #12 |
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Hallo alexandro,
Bitteschön, war mir eine Freude. Gehört zum deutschen Gedichtekanon, ich würde sagen zu den Top Ten. Novalis lese ich auch überaus gern, aber noch lieber Hölderlin. Und ich glaube wir sind nicht die einzigen hier, die so was mögen.
Für Deine Nominierung danke ich Dir selbstverständlich. Macht mich offen gesagt etwas verlegen. Lieben Gruß und Dank Dir von Albatros |