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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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20.05.2017, 23:01 | #1 |
Lied des Unbeteiligten
Die Dahme wiegt in Trunkenheit.
Ach Fluss, du kennst mein Leiden schon. Drum trag es in die Nacht davon! Komm, lass uns gehn! Es ist längst Zeit. Vom Rathauskeller strömt der Klang aus eines bessern Morgens Gestern. Verdandi tanzt mit ihren Schwestern den bunten Straßenzug entlang. Das Pflaster klatscht im Takt der Pferde, aus fremden Menschen werden Brüder. Ich schaue von der Bank herüber und warte, dass ich jünger werde. Geändert von Schmuddelkind (21.05.2017 um 00:21 Uhr) |
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21.05.2017, 00:17 | #2 |
Liebes Schmuddelkind,
wenn man nicht (mehr) mit den andern zecht und in die Kutsche steigt, hilft das Flusswasser, dessen Vorbeiziehen trunken macht und ein paar Nöte mitnimmt. Manche Verbrüderung anderer wirkt auch wenig verlockend. Sehr gern gelesen. LG gummibaum |
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22.05.2017, 21:45 | #3 |
Vielen Dank fürs Lesen, gummibaum, und dafür dass du deine Eindrücke mit mir teilst!
Du hast recht, ein wenig schwingt das Nachtrauern vergangener Zeiten mit, ganz gewiss auch im letzten Vers. Darüber hinaus wollte ich auch ein Stimmungsbild eines Außenseiters zeichnen, der in der Ambivalenz der Außenseiterrolle gefangen und gelähmt ist. Einerseits sind da die verlockenden Reize des gesellschaftlichen Lebens und die Möglichkeiten, einzigartige Erfahrungen der Freundschaft zu machen. Andererseits erscheint dem LI alles aber auch als aufgesetzte Karnevalsmaskerade, die die Bedeutungsarmut der dahinter liegenden Biographien zu kaschieren versucht und da geht er lieber auf Abstand und sucht stattdessen Verständnis in der Natur. Freut mich jedenfalls, dass du die Lektüre nicht bereuen musstest. LG |
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23.05.2017, 11:16 | #4 |
Ja, man sitzt als junger Mensch manchen als besonders empfundenen Banalitäten auf, und doch trauert man der Zeit später nach, weil die Frische und Intensität der Gefühle etwas Einmaliges hatten.
LG |
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23.05.2017, 12:10 | #5 | |
R.I.P.
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Lieber Schmuddelkind!
Zitat:
Die tanzenden Verdandis - das Schicksal spielt die dunkle Melodie - zeigen uns so oder so das, was kommen kann oder kommt. Abstand hiervon und Hinwendung zum Verständnis in und durch die Natur - das ist es! Wie großzügig von Dir, daß Du Teilhabe gewährst! Lieben Gruß von Thing |
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29.05.2017, 11:42 | #6 | ||
Zitat:
Zitat:
Vielen Dank jedenfalls für deinen bereichernden Beitrag, Thing! LG |
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29.05.2017, 12:08 | #7 |
Hallo Schmuddelkind,
ich konnte und kann es nicht richtig genießen, wenn ich mit Freunden feiern gehe. Wahrscheinlich weil ich zu schüchtern bin, zu viel nachdenke und mir oft einfach vieles zu übertrieben vorkommt. Meistens stehe ich dann etwas abseits und bin der Beobachter und hoffe, dass ich bald wieder in eine ruhigere Umgebung komme Aber trotzdem habe ich mir eigentlich immer auch gewünscht, dass ich einfach den Kopf ausschalten und gelöst mitfeiern könnte. Dein Gedicht habe ich wirklich sehr gern gelesen! Gruß, Tiger |
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30.05.2017, 13:43 | #8 |
Hallo Tiger,
ich teile deine Einstellungen, was das Feiern angeht, besonders was dieses grundlose "Feiern" (was genau wird da eigentlich gefeiert? Die Banalität?) und Massenveranstaltungen angeht. Das bedeutet ja nicht, dass man gleich ein freudloser Mensch ist. Ein schöner Abend in kleiner Runde, mit Menschen, die einem tatsächlich etwas bedeuten und erleben, wie die Worte der Freude sich mit zunehmendem Alkoholpegel immer mehr in wortlose Freude verwandeln und sich verstehen! LG |
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