Vorweihnachts(aus)flug
Heut’ nacht bin ich davon geflogen - einfach so, einfach weg. Als ich mich zum Fenster hinaus stürzte, kam ich mir schon etwas komisch vor. Na und?, dacht’ ich mir. Dann breitete ich die Arme aus. Einfach so. Der Wind fand’s okay und trug mich höher.
Kalter Sternenatem prickelte auf meiner Haut. Unter mir das stillgelegte Alltagsgetümmel inklusive den Autos, Straßen, Häusern, Bäumen und Nachtspaziergängern. Daraus stachen Lichter hervor. Manche warm, manche kalt. Ich mochte sie alle. Ich mag Lichter - vor allem, wenn sie blinken. Heut gab’s viele von ihnen. Klar, morgen war Weihnachten; da rotten sie sich immer zusammen, nehmen Tannenbaum- und Rentierform an.
Kitschig, ja, aber putzig. So ließ ich mich lange treiben. Sterne oben, Lichterkettenkitsch unten - und ich dazwischen.
Das viele Licht ist doch immer noch das Beste an Weihnachten (abgesehen von den Lebkuchen, natürlich), dachte ich als ich am nächsten Morgen aufwachte.