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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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29.01.2014, 00:32 | #1 |
R.I.P.
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Abend
Der Abendhimmel streut heut weit
aus seiner Hand die Zirruswolken. Mich deucht, er hat sich Heiterkeit gleich mir aus diesem Rot gemolken. Wer näht ihm jetzt sein dunkles Kleid? Sitzt nicht dort hinten eine Muhme? Ihr Fingerhut weiß nichts von Leid. Ins Schwarz webt sie die Blaue Blume. 28.1.14 ad hoc |
29.01.2014, 01:14 | #2 |
Dabei seit: 01/2014
Ort: Irgendwo im Nirgendwo
Alter: 27
Beiträge: 58
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Sprachlos
Was soll man dazu noch großartig sagen? Jedenfalls nichts Negatives meinerseits.
Große Klasse, sehr schön beschrieben, hört sich gut an Liebe Grüße herzchen7 |
29.01.2014, 09:34 | #3 |
abgemeldet
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Guten Morgen Thing,
"Heiterkeit .... aus dem Rot gemolken" - ein interessantes Bild... Das Wort "deucht" ist mir neu. Das Bild von der Muhme, die die Blaue Blume uns Schwarz webt, fasziniert mich besonders! Tolles Gedicht! Gerne gelesen! LG Tanja |
29.01.2014, 09:37 | #4 |
R.I.P.
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Hallo, Tanja Wagner -
statt
mich deucht kannst Du auch lesen mich dünkt. Danke für den netten Kommentar! LG Thing |
29.01.2014, 10:31 | #5 |
Forumsleitung
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Ungewöhnliche Wortwahl, der - besonders wegen "Muhme" und "Blaue Blume" -für mich etwas Märchenhaftes innewohnt.
LG Ilka |
29.01.2014, 11:35 | #6 |
Eine interessante Mischung aus Romantik und
- vielleicht unfreiwilligem - Humor. Das soll nichts Negatives bedeuten. Ich finde den Text sehr originell. LG Sonnenwind |
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29.01.2014, 13:52 | #7 | |
R.I.P.
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Hallo, toughme -
Zitat:
Hallo, Ilka-Maria - deswegen habe ich die Blaue Blume eingewoben! LG Thing |
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29.01.2014, 16:15 | #8 | |
Zitat:
Offensichtlich aber war er beim Autor gar nicht vorhanden, wie ich zu meinem großen Erstaunen feststelle. Die Verwendung von Wörtern wie "deucht" und "Muhme", insbesondere in Verbindung mit "gemolken", wie im Text geschehen, wirkt zumindest unfreiwillig komisch auf mich - weswegen ich geneigt war, dem Autor an dieser Stelle eher die Beabsichtigung einer Humoreske zu unterstellen. Auch ich befleißige mich beizeiten, ein gewähltes Deutsch zu sprechen - und erdreiste mich nicht, grundsätzlich wider den Gebrauch eines altehrwürdigen Wortschatzes zu sein. Es bleibet aber stets die Frage, wie die Verwendung eines solchen selbst auf den geneigtesten Leser von heute - wirket. LG Sonnenwind |
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29.01.2014, 17:01 | #9 |
R.I.P.
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Tja -
das muß der geneigte Leser für sich selbst entscheiden. Von mir persönlich war weder freiwillig noch unfreiwillig irgendein Humor/ eine Komik beabsichtigt. Herzlichen Gruß von Thing |
29.01.2014, 18:55 | #10 |
Hi, Thing,
ich leb noch. Will mich jetzt wieder von Gedichten anregen und verzaubern lassen. Hab ich doch sehr vermisst. Dies hier ist schön, gerade wegen der ungewöhnlichen Bild- und Wortwahl. Meine Güte, wie lange hab ih diese alten Worte nicht gehört. Dass sie auf junge Leute fremd wirken und diese zum Lachen reizen, kann ich gut verstehen. Das erleb ich im Alltag immer mal wieder. Sprache lebt und verändert sich ja ständig. Mir gefällt am besten die aus dem "Rot gemolkene Heiterkeit". lg, simba |
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30.01.2014, 12:16 | #11 |
R.I.P.
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Hallo, herzchen7 !
Verzeih, daß ich Deinen schönen Kommentar überlsen habe!
Ich habe mich sehr darüber gefreut. Liebe simbaladung, hab auch Du Dank für den freundlichen Kommentar! In unserer Familie sind diese alten Ausdrücke noch gang und gäbe - wir finden gar nichts dabei, wenn wir sie alltäglich gebrauchen. Schön, daß Du wieder hier bist! Allen herzliche Grüße von Thing |
30.01.2014, 14:32 | #12 |
schöne und auch alte Worte, lassen dieses Gedicht leben.
Unter manchen alten Röcken, beginnt der Frühling schon zu böcken.... Einen lieben Gruß von mir (auch an Deine Muhme) Twiddy... |
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30.01.2014, 19:09 | #13 |
Gute-Nacht-Märchen
Hallo Thing
ist wie ein Märchen für mich. bei der Frage "Wer näht ihm jetzt sein dunkles Kleid?" war ich bisschen traurig aber das Märchen hat ein Happy End die blaue Blume Sehr schön. LG Ariadna |
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31.01.2014, 13:20 | #14 |
R.I.P.
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Liber Twiddy, liebe ARIADNA -
herzlichen Dank für die Kommentare!
"Das dunkle Kleid zu nähen" ist nicht traurig gemeint. Der Abend ist noch nicht schwarz, die Nacht will es werden. Und sind dann nicht die Sterne ein blumengleicher Schmuck? Muhmengruß von Thing |
01.02.2014, 08:47 | #15 |
Morgenröte
...
Doch dann wird sie nach finstrer Nacht Im Morgentau voll Glanzgefunkel, Verjüngt erblühn in alter Pracht - Die Parze flieht hinfort ins Dunkel. |
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02.02.2014, 18:03 | #16 |
R.I.P.
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Hallo, dept -
das nenne ich den Faden hübsch weitergesponnen!
Herzlichen Dank und Gruß von Thing |
02.02.2014, 19:05 | #17 |
gesperrt
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ich trau mich ja fast nicht, da was hinzukritzeln,
denn ich bin ja einfach so hereingestolpert. aber einige der momente hier, ließen mich den triesten tag vergessen. dein wortgemälde mag ich sehr! ich stelle mir ein rotes zirruswolkeneuter vor sehe eine rote blume, die sich blau verfärbt, eine alte, gebeugte frau (ich hab keine ahnung, was eine ahme ist), unter dem fingerhut krumme, zerstochene finger, mit einem weisen, heiterem lächeln (sie hat gelernt!), und noch vieles mehr... Danke! shoshin |
02.02.2014, 19:13 | #18 |
Lieber Thing,
mit diesem wunderbaren Gedicht zauberst du ein sehr stimmungsvolles Abendbild, das sehr inspirierend auf mich wirkt! Mir gefällt auch die feine Wortwahl ganz ausgezeichnet, die den Gesamteindruck des schönen Bildes noch verstärkt. Lieben Gruß von Daisy |
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02.07.2014, 20:31 | #19 |
Hallo Thing,
Hab Deinen Text nochmal auf mich wirken lassen. Er ist wunderbar. Meinen Einwendungen zum Trotz. Sprache lebt, ja. Sie verändert sich... Doch kann man sich offensichtlich auch auf alte Begriffe erneut einlassen... LG Sonnenwind |
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02.07.2014, 20:53 | #20 | |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
Alter: 63
Beiträge: 1.722
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XXL
Zitat:
keine Querele! Lasso - dich nicht irren gleichen schwangeren Nymphen gleich den Sirenen - Inseln. Ich bin bei Dir -Odysseus - dein Phönix sorry: berührendesmich-fürimmer |
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03.07.2014, 14:59 | #21 |
Dabei seit: 06/2012
Ort: Erstwohnsitz: Der Himmel, ein Schneeweißes Wolkenbett
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Beiträge: 1.722
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Abend
Der Abendhimmel streut heut weit
aus seiner Hand die Zirruswolken. Mich deucht, er hat sich Heiterkeit gleich mir aus diesem Rot gemolken. Wer näht ihm jetzt sein dunkles Kleid? Sitzt nicht dort hinten eine Muhme? Ihr Fingerhut weiß nichts von Leid. Ins Schwarz webt sie die Blaue Blume. Lieber Thing, dein „Abend“ Gedicht für mich ein Genuss! Die blaue Blume ist ein zentrales Symbol der Romantik. Sehnsucht und Liebe und für das metaphysische Streben nach dem Unendlichen Die blaue Blume wurde später auch ein Sinnbild der Sehnsucht nach der Ferne und ein Symbol der Wanderschaft. Nicht von mir! „Der Jüngling lag unruhig auf seinem Lager, und gedachte des Fremden und seiner Erzählungen. Nicht die Schätze sind es, die ein so unaussprechliches Verlangen in mir geweckt haben, sagte er zu sich selbst; fern ab liegt mir alle Habsucht: aber die blaue Blume sehn’ ich mich zu erblicken.“ Das aber schon. Besonders gefällt mir: Mich deucht, er hat sich Heiterkeit gleich mir aus diesem Rot gemolken. Das Wort „deucht“ hat wohl einen gewissen Interpretations- Spielraum Und: „Muhme“ die man auch als soziale Nähe bezeichnet. Gerade nicht mehr so geläufige Worte empfinde ich als besonders interessant. Deine Zirruswolken tun ihr übriges, sehr schön. Kreuzreim Zweisilbige Versfüße - Janbus und Trochäus? Mit dem Metrum tue ich mich schwer! Übe aber fleißig, wenn es die Zeit zu lässt. Ganz lieben Gruß und sorry für den zweiten Schritt vor dem ersten. Lg Phönix |
03.07.2014, 17:19 | #22 | |
R.I.P.
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Eine Gelegenheit...
Zitat:
Und erst recht - schlechten Gewissens! - Daisy, die intuitiv erfaßt. Auch Dir, Sonnenwind, Dank dafür, daß Du nochmals in die Verse "eingestiegen" bist. Und nicht zuletzt, lieber Phönix, Dir meinen Dank für diese wunderschöne Antwort! Thing |
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