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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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20.07.2006, 12:40 | #1 |
Sitzend die Welt beobachten
Endlich bin ich dort angelangt, wo endlich einmal alles still scheint.
Wo Köpfe sich Geschichten ausdenken. Wo Geschichten zu Gesichtern werden. Stoisch die Luft. Es hängt an einem Wort, einer Reaktion. Nicht diese Tropfen Blut vor mir machen mir Angst, sondern der Rhythmus mit dem sie zerplatzen. Ein kleiner Weiher mit einer exakten Grenze. Nur ein Stich, und die Größe des Gewässers verdoppelt sich. Ist das Physik? Scheinbar. Letztendlich nehme ich ein Stück Papier und lege es hin, tränke es. Die Köpfe sehen, die Gesichter weg. Eine Gestalt wird zum Mann gemacht. Wild wie ein Bär, mit den Armen rudernd. Große Gesten, kleine Wirkung. Nicht wie im Theater, sondern das wahre Leben. Stark verkürzt und glorifiziert. Für einen, der es ihnen gleichtun würde, wenn er wollte, wenn er aufstehen würde. Das Blut auf dem Papier macht sich breit. Es verliert langsam die Geduld, erschreckend zu wirken. Der Spuk ist vorbei. Alles im Kasten? Er wartet! Nicht wirklich auf das Ergebnis, sondern auf den Zeitvertreib. Ich sitze zwischen den Köpfen, bin einer von ihnen. Warum überlegen, wenn er es gar nicht braucht? Nur für seine Zeit. Weil er sitzt. Weil er nicht fragt. |
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