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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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22.10.2012, 09:13 | #1 |
In der Mitte Sein
In der Mitte Sein
Der Abend bricht herein, ich sitze hier allein, gehöre nun zur Unterschicht, es schert mich nicht. Bekomme Taschengeld, das mich am Leben hält, vom guten Vater Staat, der nichts als Schulden hat. Die Reichen werden reicher, die Gleichen immer gleicher, die Armen immer ärmer, die Lärmer immer lärmer. Seit vielen Jahren schon sprech ich dem Reichtum Hohn, verachte diese Welt mit ihrem Hang zum Geld. Denn mit der Sicherheit lieg eifrig ich im Streit, sie macht mir keinen Sinn, ein freier Mann ich bin. Als ich im Wohlstand lebte, nach eitlen Dingen strebte, war ich ein Sklave nur von niedriger Natur. Der Trug der Sicherheit wird brüchig mit der Zeit, wer nach derselben trachtet wird bald von Angst umnachtet. Im Karussell der Sorgen plant ständig er für Morgen, das Heute wird zur Plage für ferne bessre Tage. Sind diese dann gekommen, ist alles ihm genommen, drückt keine Sorge mehr, wird bald der Alltag leer. Ich bleib ein freier Geist, der um die Sonne kreist, allein um seinetwillen wie das Gezirp der Grillen. So wie der Vögel Lied, das mit den Wolken zieht, so wie die Lilie blüht, im Abendrot erglüht. Hab meinen Schatz gefunden, den Hochmut überwunden, die Perle heimgetragen, die Antwort aller Fragen. Nun will mein Haupt ich heben, von Luft und Liebe leben und in den Tag hinein tief in der Mitte Sein. 2007 |
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22.10.2012, 10:51 | #2 | ||
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562
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Hallo, Desperado,
ich habe das Gedicht interessiert gelesen, gebe aber offen zu, dass ich es nicht ganz verstehe. Ich hoffe, dass ich das, was ich glaube zu verstehen, auch wirklich verstehe - und mich nicht total irre. Auf mich wirkt es wie das Erlangen einer gewissen Freiheit, nach einer Art "Aufgeben". Eigentlich negativ, kommt aber auf den Blickwinkel an. Irgendwie ist es auch positiv, wenn man statt Aufgabe "Loslassen" darunter annimmt, wie ich es mal tue. Es "verwirrt" mich nur, dass es "sowohl als auch" ist, so wirkt es jedenfalls auf mich als Leser. An ein, zwei Stellen habe ich etwas Probleme: Zitat:
Zitat:
Da ich nicht weiß, was der "Hintergrundgedanke" beim Schreiben war, kann ich nur von dem ausgehen, was ich "herauslese". Das kann natürlich auch völlig daneben sein, denn ich habe ja nur meine eigenen Gedanken. Gut möglich, dass es absichtlich "widersprüchlich" ist. Interessant fand ich es allemal, Stoff zum Nachdenken. Freundlichen Gruß, Poetibus |
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22.10.2012, 11:22 | #3 |
Hallo Poetibus,
freut mich, dass Du Dich so intensiv mit dem Verslein beschäftigt hast, aber eindeutige Antworten kann ich Dir wohl nicht geben, ist einfach zu lange her, ich glaube sogar, es ist noch älter und stammt aus dem Jahr 06. War keine allzu besonders einfache Lebenssituation damals, irgendwo zwischen Aufgeben und Loslassen, hast Du ganz richtig erkannt, eine Abrechnung mit meinem bisherigen Leben in einer zielgerichtet tatkräftigen und nicht minder rücksichtslosen Umgebung dazu, die mir so einiges noch schwerer gemacht hat als es ohnehin war, und zum Schluss eine Andeutung innerer und äußerer Heimkehr, die sich dann ja auch mit einem Neuanfang erfüllt hat. Ist kein besonders gutes Gedicht, das weiß ich wohl, eher eine hingeworfene Momentaufnahme, hab's heute zufällig entdeckt und als Alltagsbeschreibung reingeklatscht, könnte sich ja zufällig wer drin wiederfinden, das kannst du nie wissen. Grübel nicht länger drüber nach, das passt schon so, wie Du es verstehst. Freundlichen Gruß Desperado |
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