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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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30.08.2012, 15:48 | #1 |
StrandSpiele
Ich sitze ganz still am weißen Strand
und mal immer wieder ein S in den Sand, verscheuche Gedanken, die mich verdrießen und lasse sie ganz einfach fließen. Ich zieh einen Halbkreis erst links herum, dann kehr ich um und folge der Kreisbahn anders rum. Ganz versonnen zieh ich meine Bahn - halte nur am Ende des S kurz an. Ich spiel mit ihm - dreh es um seine Mitte - da vernehm ich auf einmal ganz leis die Bitte: "Halt ein - wenn ich liege - und schau!" Ich staune, doch füg mich und male - genau! eine Welle in den Sand! Mein Blick schweift ab zu den Wellen im Meer. Sie tragen Surfer hin und her. Tragen Wellen noch mehr? Ja! Wellen überwinden Zeit und Raum, ganz geschwind, und tragen den Ruf der Mutter zum Kind, das Licht der Sonne zu jedem Baum und Musik und Wärme in jeden Raum. Und plötzlich will ein neuer Gedanke ans Licht: das kleine l, erinnert es nicht - an eine große Welle, die bricht? Und so mal ich das kleine l in den Sand und spiele. - Ich dreh es und spiegle es und vollende die Form - noch mal nach rechts und dann nach links geschwungen - und mir ist die liegende Acht gelungen - das Zeichen für Unendlichkeit! Ach, wie lieb ich Spielen und Träumen in meiner Zeit. Später: Ein Sturm kommt auf, von irgendwo her. Ich seh keine kleinen Wellen mehr! Sie türmten sich auf und stürzen nun nieder, ich mal meine l´s und lache wieder! Es kracht, es tost - welch Energie! - und ich zische und grummle und brause wie sie! Eine Kakophonie der Gewalt der Natur! Ein Fest für die Sinne! Begeisterung pur! |
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01.09.2012, 23:23 | #2 |
Hallo simbaladung!
Nach formaler Prüfung wird hier auffällig, dass Du noch Nachholbedarf – insbesondere was die Metrik anbetrifft – hast. Das Reimschema wechselt zwar gelegentlich; wäre jedoch akzeptabel. Diese Zeile hier ist im schwelgend-träumerischem Gesamtbild schlicht deplatziert: Dazu kenne ich ein Scherz-Gedicht: Und hast Du's eilig in der Früh, drängt wieder mal Kakophonie. Das Wort Kakophonie intendiert im überwiegenden Maße die Darmentleerung, den Stuhlgang. Verstehst du, was ich meine? VG Pitti |
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02.09.2012, 09:02 | #3 |
Hallo, Pit,
danke fürs Lesen und dein Feedback. Ich weiß, dass meine "GEdichte" in der Regel nicht streng metrisch sind. Ich komm von der Musik und schreibe eher wie ein Songschreiber. Die Worte passen sich nur einem gefühlten Puls, dem Metrum an. Da ist es überhaupt kein Problem, aus einer Viertel mal zwei Achtel oder z.B. Triolen zu machen oder auch mal einfach Pausen, auch Synkopen gibt es, wo der übliche Taktschwerpunkt mal verschoben wird. Ich bin mir noch gar nicht klar darüber, ob ich überhaupt so metrisch rein arbeiten will. Ich experimentiere noch, schreib Gedichte erst seit ca zwei Monaten. Den Ausdruck Kakophonie kenn ich auch aus der Musik her, es gibt sogar Kakophonie Orchester. Es meint in diesem Zusammenhang die gehäufte Verwendung von Dissonanzen und ungewohnten Klängen aller Art. Auch beim Gewitter sind es ja auch nicht gerade wohlklingende Klänge - und warum soll ich diese geballte Form von Zusammenklängen mit den auch körperlichen Reizen (nass bis auf die Haut, prasselnde, harte Regentropfen auf Kopf und Körper etc) nicht als Orchesterstück empfinden? Wenn andere da vielleicht an andere Geräusche denken, shit happens hg simbaladung |
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02.09.2012, 11:13 | #4 |
02.09.2012, 11:28 | #5 |
R.I.P.
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Halli Hallo, simbaladung!
Ich verstehe unter Kakophonie genau das Gleiche wie Du - nämlich rein musikalisches/tönendes Geschehen. Ich finde Dein Gedicht wundervoll. Es sticht aus so vielem inhaltsleeren Bla-Bla wohltuend heraus. Ich habe bei jedem Vers virtuell neben Dir gesessen und Buchstaben in den Sand gegraben - bis auch sie zur Unendlichkeit wurden. Begeisterung pur! trifft hier auf mich zu. Was schert mich die Metrik, wenn ein solch erfrischendes Gedicht vor meinen Augen steht? Überdies finde ich es sehr melodisch. Lieben Gruß von Thing |
02.09.2012, 19:52 | #6 |
Hallo, Thing,
komme gerade ganz voller Eindrücke von meinem Besuch bei M.B. und von Köln einschließlich Dombesteigung zurück und les nun als erstes deinen lobenden Kommentar zu meinen Strandspielen. Ich freu mich riesig, dass du ihn so aufgenommen hast. Danke, das ist das Tüpfelchen auf dem i heute. Einen schönen Abend noch, mal sehen was noch so an schönen Gedichten zu finden ist. lg simba Hallo, Pit, über Hundekot auf den Fußwegen und auf Rasenflächen ärgere ich mich auch ständig, warum haben Hundebesitzer nicht immer Plastiktütchen dabei, ich versteh das nicht. lg auch an dich, s. |
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02.09.2012, 20:05 | #7 |
Dom
Hallo simbaladung,
ich sehe den Dom jeden Tag. Die LitCologne Februar/März ist immer zu empfehlen. |
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02.09.2012, 20:15 | #8 |
off topic
Hallo Udo, danke für den Tipp, hatte heute u.a. auch eine kleine Lesung, ein Minikonzert, ganz viel Kunst auf kleinstem Raum und ein ohrenbetäubendes Erlebnis im Glockenturm des Doms. lg simbaladung |
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