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Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy. |
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19.08.2012, 11:44 | #1 |
Lass uns...
...fliegen auf den Mond,
wo der Mann so einsam wohnt; ...durch die Nadelöhre sausen, ...in der Bienenwabe hausen; ...auf der Sonne Kekse backen, ...mit den grünen Männchen schnacken; ...dem Geschrei der Stille lauschen, uns am Duft des Nichts berauschen; ...zum Saturn mit seinen Ringen und sie um die Hüften schwingen; ...horchen, wie die Flöhe husten, ...einem Fisch ins Öhrchen pusten; ...wild auf den Kometen reiten bis in die Unendlichkeiten; ...aus dem Wasser Formen kneten, ...Gott’sanbeterin anbeten; ...in den Schleiernebel tauchen und ihn in der Pfeife rauchen; ...in die Wolken kräftig beißen und die Luft in Stücke reißen; ...über’n Rand des Weltalls schauen, ...Brücken zwischen Sternen bauen; ...auf dem Rad des Pfaus kreisen, ...bis zum Kern der Erde reisen; ...durch das Loch des Wurmes rutschen, ...Eis vom Everest ablutschen; ...aus Vulkanen Magma schlürfen, ...aus der Lüge Wahrheit schürfen; ...Haar der Berenike kämmen, ...Leichtigkeit des Daseins stemmen; ...Krokuse zum Schnurren bringen, ...Lichtgeschwindigkeit bezwingen; ...Kerne der Neutrinos spalten, ...unser Denken neu entfalten; ...die Natur mit den Gesetzen außer Kraft – für immer – setzen! |
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19.08.2012, 13:21 | #2 |
Forumsleitung
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Schön, mal wieder etwas von Dir zu lesen, muse.
Und dieser Text ist bezaubernd. Aus dem "Ohr" der Fische hätte ich allerdings "Öhrchen" gemacht, damit der Rhythmus stimmt. Aber egal: Dein Gedicht war sehr erfrischend zu lesen an einem solchen Sommertag. Liebe Grüße Ilka |
19.08.2012, 13:32 | #3 |
Hallo Ilka-Maria,
vielen Dank für den Tipp! Alle Verse hatten acht Silben, nur dieser sieben. Ich habe gegrübelt und gegrübelt, aber auf die Verniedlichungsform bin ich nicht gekommen. Dann dachte ich, es fällt bestimmt niemandem auf, aber äääätsch LG muse |
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19.08.2012, 14:21 | #4 |
Forumsleitung
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Tja, ätschebätsche! Wenn ich lese, dann aufmerksam. Denn das haben gute Autoren verdient. Und Dein Gedicht habe ich genossen. Schönen Sonntag noch und gut schwitz!
Lieben Gruß Ilka P.S. Sehe gerade, daß Du reagiert hast. |
19.08.2012, 14:27 | #5 |
Lass uns ...
Hallo muse,
viele kleine Gedichte hast du da in ein großes gepackt - herrlich zu lesen (und immer weiter fortzusetzen). Lass dir dafür gratulieren (wollte es auch mal probieren). Viele liebe Grüße wüstenvogel |
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19.08.2012, 20:35 | #6 |
Hallo, leibe Muse
so eine Leichtigkeit, so eine überschäumende Freude am fantasieren ... man möchte immer weiter lesen ein kleiner Fehler ist euch noch entgangen: Krokusse nicht Krokuse besonders gefreut hat mich auch der philosophisch angehauchte Vers : aus der Lüge Wahrheit schürfen ganu liebe Grüße |
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20.08.2012, 11:53 | #7 |
Hallo wüstenvogel,
vielen Dank für das Kompliment. Ich hoffe, du wirst die Idee wieder aufgreifen. Ich würde mich sehr freuen, deine Variante zu lesen! Hallo simbaladung, über deine netten Zeilen habe ich mich auch sehr gefreut. Und vielen Dank für den Hinweis! Schönen Tag, muse |
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20.08.2012, 21:10 | #8 |
Hallo muse,
Deine beschwingten Verse fächeln eine frische Brise in diese heißen Tage und das Lesevergnügen ist sehr erfrischend. Wunderbar gemacht! LG Daisy |
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20.08.2012, 21:25 | #9 |
R.I.P.
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Was à la James Krüss beginnt, steigert sich ins witzig-Philosophische -
prima gemacht! Wirklich im Sinne des Wortes originell! So noch nicht dagewesen. Könnte man - bebildert? - den Halbwüchsigen s e h r empfehlen! Zehnmal besser als PC-Spiele! Ach was - hundertmal besser. LOB! Thing |
20.08.2012, 21:58 | #10 |
Daisy und Thing, ich bin happy!!!
Thing, eine süsse Idee, so habe ich es noch gar nicht gesehen! Ich bin mit der Gott'sanbeterin nicht ganz glücklich. Klingt Gottes'beterin vielleicht besser? |
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20.08.2012, 21:59 | #11 |
R.I.P.
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Nein, aber hier würd ich mir die lyrische Freiheit nehmen und schreiben
"Gottsanbeterin" oder "Gottanbeterin".. |
20.08.2012, 22:02 | #12 |
Ich sehe schon, das kleine Ding macht dir echt Kummer. Aber du hast recht, es sieht ohne besser aus.
Danke |
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21.08.2012, 07:38 | #13 |
R.I.P.
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Warum sollte es mir Kummer machen?
Im Gegenteil, es ist ein köstliches und tiefsinniges, wenn auch locker erscheinendes Stück Weisheit. Lieben Morgengruß von Thing |
21.08.2012, 15:52 | #14 |
Ich meinte eigentlich den Apostroph!
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21.08.2012, 15:54 | #15 |
R.I.P.
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Ja, hol den raus.
Er wirkt als Stolperstein, auch beim laut Vorlesen. LG! thing |
21.08.2012, 19:18 | #16 |
sehr schöne gefühlsreise,
die |
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22.08.2012, 17:22 | #17 |
oder eher Gedankenreise?
Vielen Dank, die! |
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25.08.2012, 10:29 | #18 |
Hallo Muse,
fantasievolles Wägen von (Un)Möglichkeiten, das mir gut gefällt.
Ich feile auch noch ein wenig mit. Was die ... anbelangt würde ich sie nur im Text setzen, da der Titel ja dort mitgelesen wird. Bei "Lass uns zum Saturn mit seinen Ringen und sie um die Hüften schwingen;" -> fehlt ein Verb, aber ich finde auch keine schnelle Lösung. Die Wortwiederholung "Gott'sanbeterin/anbeten" ist etwas unschön. Vielleicht kannst Du ja was damit anfangen. LG Perry |
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26.08.2012, 07:36 | #19 |
Hallo Perry,
vielen Dank für den Kommentar. Ich weiss, es ist der einzige Satz, dem ein Verb fehlt. Er fällt sozusagen aus dem Rahmen. Ich wollte unbedingt den Reim Ringen/schwingen haben, leider passte aufgrund der Metrik kein Verb mehr rein. Eine Alternative fiel mir auch nicht ein. Verbuchen wir es einfach als lyrische Freiheit, genauso, wie das Weglassen von Groß- und Kleinschreibung und Interpunktion. Gottsanbeterin anbeten war sogar beabsichtigt. Es ist eine Art Wort-Inhalt-Spiel. Irgendwo habe ich mal den Ausdruck "Zitronenfalter falten" gelesen. Das fand ich so originell, da wollte ich ähnliches probieren. LG muse |
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26.08.2012, 20:28 | #20 |
Hallo Muse,
du schreibst
"Verbuchen wir es einfach als lyrische Freiheit, genauso, wie das Weglassen von Groß- und Kleinschreibung und Interpunktion." Ich sehe da durchaus einen Unterschied, während das Weglassen von Groß- und Kleinschreibung und Interpunktion Stilmittel sind, ist das Fehlen eines Verbs ein grammatikalisches Problem. LG Perry |
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26.08.2012, 21:37 | #21 | |
Zitat:
Hallo muse! Selten sieht man Poeten, die schöpferische Ideen in sich freilegen; hier bin ich regelrecht euphorisiert. VG Pitti |
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27.08.2012, 08:18 | #22 |
Hallo Perry!
Und wer oder was legitimiert dein Stilmittel, das übrigens ebenfalls ein grammatikalischer Bruch ist? Es würde mich sehr interessieren, was du mit dessen Hilfe bezwecken bzw. ausdrücken möchtest. LG muse @ Pit Bull: vielen Dank für das Kompliment! Schön, dass meine Zeilen solch eine intensive Wirkung auf dich hatten. Schönen Tag, muse |
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28.08.2012, 01:08 | #23 |
Hallo muse,
der "scharfe" Ton ist nicht nötig, weil es nicht "mein" Stilmittel ist, sondern durchaus gängige Schreibart in der modernen Lyrik. Schau mal bei einigen aktuellen Lyrikern, z.B. im Poetenladen oder der Lyrikedition 2000 rein, da findest Du viele, die so schreiben.
LG Perry |
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28.08.2012, 07:26 | #24 |
Hallo Perry,
du darfst mich nicht missverstehen. Ich wollte ganz bestimmt nicht boshaft rüberkommen. Es überrascht mich nur, dass du mich auf einen grammatikalischen Fehler hinweist, was auch gerechtfertigt ist, dich selbst aber weder an Rechtschreibung noch die Syntax hälst. Leider beantwortest du meine Frage nicht, also muss ich davon ausgehen, dass du mit zweierlei Maß misst. Wie soll ich für das Stilmittel, das du verwendest, Verständnis aufbringen, wenn du mir die Hintergründe nicht erklärst? LG muse |
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28.08.2012, 12:21 | #25 |
Hallo muse,
ich versuche es mal.
Ein Merkmal freier Lyrik sind Enjambements etc. die davon leben, dass mehrere Lesarten möglich sind, z.B. einmal zeilenbezogen gelesen und das andere Mal zeilenübergreifend. Würden im Text Satzzeichen gesetzt, wäre dieses Stilmittel nicht oder nur schwer einsetzbar. Nachteil ist, dass solche Texte schwerer zu lesen sind, der Vorteil liegt in künstlerisch anspruchsvollen Formulierungen bzw. Bezügen. Was die durchgehende Kleinschreibung anbelangt, ist das ein bewusstes Zurücknehmen des Textbildes zugunsten der Bildsprache. Dabei wird die Bildfantasie des Lesers umsomehr angeregt, je weniger adjektive Beschreibungen verwendet werden, weil dann der Leser eigene Erfahrungen, Gefühle einfließen lassen kann. Das sind natürlich subjektiv geprägte Stilinterpretationen, die ich mir angelesen habe, schließlich habe ich die Thematik nicht studiert. Abschließend noch eine Bemerkung dazu, warum diese Stilmittel verwendet werden, erschweren sie doch dem Leser nur das Lesen. Ein Lektor sagte mir mal, es ist ja nicht schlecht, teilweise sogar gut was sie schreiben, aber wo ist der "Mehrwert", die Besonderheit ihrer Lyrik, die sie von dem was es bereits zigmal gibt abhebt. Fangen sie damit an möglichst viele Bedeutungsebenen in ihre Texte zu legen. Ich hoffe, Du verstehst damit besser was ich meine. LG Perry PS: Mein Hinweis auf den Grammatikfehler war übrigens nicht schulmeisterlich gemeint (wie käme ich dazu, ich mache selbst oft Fehler), sondern als Hinweis den Text eventuell zu optimieren, auch um solche Anmerkungen zu vermeiden. |
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29.08.2012, 07:12 | #26 |
Hallo Perry,
ich danke dir für die Erläuterung. Mein persönliches Fazit ist, dass es ein recht anspruchvolles Stilmittel ist, sowohl für den Schreiber, als auch für den Leser. Wenn ich dieses Mittel wählen würde, würde ich einen eher expressionistischen oder surrealistischen Stil bevorzugen. Es müssten starke Worte sein, die für sich sprechen und in einer bestimmten Zusammensetzung ihre volle Wirkung entfalten können. Auch die Syntax sollte eine gewisse Raffinesse aufweisen, d.h., die Interpunktion müsste variabel sein, wodurch sich verschiedene Inhalte und Bedeutungen ergeben können. Damit würde ich keine streng definierte Richtung vorgeben, sondern die Interpretation gänzlich dem Leser überlassen. Das ist eine schwierige Aufgabe, der ich noch nicht gewachsen bin. Also belasse ich es vorerst dabei, mich mit den Texten anderer zu befassen. LG muse |
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29.08.2012, 07:47 | #27 |
R.I.P.
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Schade, daß wir ganz von dem schönen Original abgekommen sind. Ich finde, daß die Pünktchen an den Versanfängen unabdingbar sind.
LG Thing |
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