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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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01.05.2006, 04:38 | #1 |
Flora
Rot
im Schein der Fackeln Schweiß und Asche der Gesichter. Öl trinken sie, Blut und das teerige Meer die Göttertrommeln schlagen metallisch in der Kupferstadt: preist Flora |
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07.05.2006, 09:07 | #2 |
Hallo Guardian,
dein Gedicht gepaart mit meinem Unvermögen an das Gemeinte zu gelangen hat mich noch außerhalb dieses Forums beschäftigt. Das passiert mir nur ganz, ganz selten, dass ein Gedicht hier mich verfolgt Zu erkennen meine ich eine (sogar leicht ironisierende) Darstellung (und Kritik?) eines eher grotesken als paradoxen Verhaltens, gerade in den widernatürlichsten Gegenden (Kupferstadt) geht ein Sehnen durch die Menschen, das Sehnen nach der Natur, nach Flora, der Göttin der Pflanzenwelt. Das Bedürfnis steht aber nicht nur nach Natur, sondern nach spiritueller Einheit mit der Umwelt (vergleichbar mit der Erdgeistszene im Faust), die Menschen entwickeln aus diesem Bedürfnis heraus okkultistische Verhaltensweisen, diese sind zwar immernoch erfüllt von Widernatürlichkeit, drücken aber wenigstens das Sehnen aus. Sollte ich total daneben sein, denke ich, dass du mir verzeihen kannst. Der Gedankengang ist entstanden ohne dein Gedicht direkt vor Augen zu haben. |
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07.05.2006, 09:38 | #3 |
Meine Einschätzung ist mit jener von Last vergleichbar.
Ein mythisch-lyrischer Blick auf das Tun und Sein der Wesen in unserer Kupferstadt. Die Trommeln der Götter sind die Stimme. Ungemein knapp, aber dadurch sehr sehr sprechend: "preist Flora". Interessantes Werk. |
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07.05.2006, 17:01 | #4 |
Hei ihr Beiden,
Danke für eure Kommentare und eure Gedanken dazu, die leichte Kritik ist vorhanden, ja, aber darum ging es mir nicht hauptsächlich. Es handelt sich hierbei wieder um eines jener Gedichte, das in seiner Rohfassung auf einem Bierdeckel in meiner Stammkneipe entstand, schön, dass angekommen ist, was ich sagen wollte, denn dieses Gefühl habe ich, wenn ich eure Kommentare lese |
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08.05.2006, 00:52 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ich denke gar nicht daran
dieses Gedicht zu interpretieren, habe es aber in aller Ruhe und Konzentration gleich noch einmal gelesen und versucht mich auf diese Stimmung einzulassen, die es für mich transportiert, und die hat etwas deutlich apokalyptisches, erinnerte mich an einen Text mit dem Titel: Eisenstadt - schrei Eisenstadt
Aber mir fällt jetzt nicht ein, wer der Autor war. Dieses Gedicht weckt in mir tiefverwurzelte Gegenwarts- und Zukunftsängste, dass wir es als Menschheit vielleicht schneller als geahnt schaffen, diesen Planeten unbewohnbar zu machen... |
08.05.2006, 02:26 | #6 |
Danke auch für deinen Kommentar, Bel. Solltest du den Text wiederfinden oder dir der Autor wieder einfallen würde es mich freuen, wenn du mich es wissen lassen würdest
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09.05.2006, 01:39 | #7 |
Gast
Beiträge: n/a
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Es war der geniale Paul Zech
der auch Francois Villon übersetzt hat, und ich hatte es richtig in Erinnerung, der Titel ist: Schrei Eisenstadt
und entstammt einem Zyklus von Gedichten über das 3 Reich. Es hatte mir keine Ruhe gelassen und so habe ich heute sofort gesucht, und bin fündig geworden... |
09.05.2006, 02:31 | #8 |
Dann sei herzlichst bedankt, ich werde mich danach umsehen
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