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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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18.03.2006, 11:41 | #1 |
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Einsames Kreuz
Einsames Kreuz am Wegesrand,
unverhofft stand ich vor dir. Zeugest von Schicksal aus fernem Land, das einst sein Ende fand hier. Fremder Soldat aus fremdem Land, fernab der Heimat starbst du. Einsam - begraben von Feindeshand fand´st du die letzte Ruh. Hat einst ein Liebchen um dich geweint? Je dich die Mutter vermisst? Bist du im Tode mit ihnen vereint, dir ihrer Liebe gewiss? Fremdes Schicksal, wie sonderbar, wer nur - nimmt Anteil daran? Einsames Sterben am Wegesrand, wenig nur werden´s gewahr. Einsames Kreuz am Wegesrand - einmal auch endet mein Lauf! Dann hilf`mir, Gott, durch die dunkle Flut und zieh` mich zu dir hinauf. |
18.03.2006, 11:59 | #2 |
Eindringlich geschrieben, sehr nachdenklich machend, über die sinnlosen Kriege und das Blut vergießen in fernen Ländern.
Dazu fällt mir eine Zeitungsmeldung ein, dass bisher (auch) 84 Reporter im Irak ihr Leben gelassen haben ...! Oder ein englischer Soldatenfriedhof in Hannover, sooo viele unbenannte weiße Kreuze. Das ist meine persönliche Asoziation. Danke! - Elke |
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18.03.2006, 12:07 | #3 |
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Hallo Elke K
danke Dir für Deine lieben Zeilen. Ja, seit die Erde sich dreht und Men-
schen darauf wohnen, ist schon viel Ungerechtigkeit und viel Unheil ge- schehen. Ich wollte in diesem Gedicht auch zum Ausdruck bringen, dass den letz- ten Weg jeder alleine geht und selbst engste Verbindungen durch- trennt werden. Aber einen "Lichtblick" bildet für einen gläubigen Menschen der letzte Vers. Für den, der nicht glaubt ist die Thematik natürlich weniger er- baulich. Gruß Albatros |
18.03.2006, 12:17 | #4 |
insgesamt kann ich mich den lobenden Worten nur anschließen...
hab aber natürlich wieder was gefunden, was mich ein wenig stört Hat einst ein Liebchen um dich geweint? Je dich die Mutter vermisst? Bist du im Tode mit ihnen vereint, dir ihrer Liebe gewiss? Wieso durchbrichst du hier dein schönes Reimschema? der letzte Vers stört hier etwas... vlt fällt dir ja noch ne bessere Lösung ein, aber ich muss zugeben, mir fällt grad keine ein... naja... das wars aber auch schon LG |
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18.03.2006, 14:43 | #5 |
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Hallo cute fighter,
vielen Dank für Dein "eingeschränktes Lob".
Ich find´s gar nicht so schlimm "durchbrochen", aber vielleicht verstehe ich auch nicht recht, was Du meinst. Gruß Albatros |
18.03.2006, 15:06 | #6 |
naja, "vermisst" hat eindeutig kein "t" am Ende und wird so anders ausgesprochen, reimt sich also nicht mit "gewiss" denn in den ersten beiden Strophe hast du durchgehend einen Kreuzreim verwendet... hab aber gerade festgestellt, dass danach auch immer nur ein Reim zu finden ist...mmh... aber da stört es mich nicht, es war nur diese eine Stelle, die mir ins Auge gesprungen ist... vielleicht liegts einfach am Klang, aber das "gewiss" stört mich einfach... es hört sich nämlich fast so an, als sollte es ein Reim werden, aber da das "t" dann doch nicht da ist, passt es gar nicht mehr... vlt würde ihc ein anderes Verb nehmen, aber da fällt mir jetzt auch wieder nichts ein... das is typisch, ich weiß zwar, was mich stört, aber net, wie mans besser machen kann
LG |
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18.03.2006, 15:37 | #7 |
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Hallo cute fighter,
danke für Deine erschöpfende Antwort. Ich werde mir Gedanken darü-
ber machen und, so mir was besseres einfällt, abändern. Gruß Albatros |
18.03.2006, 18:22 | #8 |
Hallo Albatros,
mir gefällt die Strophe sehr gut, ich würde daran nix ändern (wieder einmal: sorry cute!). Was mich beim Lesen eher ins Schlingern gebrachte, ist der 4. Vers der 1. Strophe. Obwohl ich selbst auch sehr oft Sätze umstelle, empfinde ich das "hier" als zu künstlich - dem Reim zuliebe - hinterher geschoben. hmm... ich dachte, ich könnte Dir einen Vorschlag machen, aber irgendwie komme ich grad nicht mehr drauf... Ansonsten gefällt mir das Gedicht gut. Warum meinst Du, ist die Thematik für einen nicht-Gläubigen weniger erbaulich? Es kommt doch nur auf die Akzeptanz des Todes an. Und ein nicht-gläubiger Mensch glaubt auch nicht unbedingt an einen Weg, den er im/nach dem Tod alleine zu gehen hat. Dennoch ist die Thematik sehr interessant - ich denke, sie ist die Hauptursache für die weitverbreitete Angst vor dem Tod (ok, aber bevor ich noch off-topic werde...) LG! |
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18.03.2006, 18:54 | #9 |
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Hallo U-hEXe,
zunächst war ich sehr überrascht darüber, so "viele" Resonanzen auf das
kleine Gedicht zu bekommen. Es gehört noch zu meinem "alten" Fundus und eigentlich wollte ich es zunächst gar nicht posten, weil ich das The- ma irgendwie nicht passend zu den sonst im Forum veröffentlichen Bei- trägen fand. Nun hat´s mich umso mehr gefreut, dass es ein klein we- nig Interesse geweckt hat. Aber nun zu Deiner Kritik. Es fällt mir momentan auf die Schnelle auch nix passendes ein. Ich werde mir aber Gedanken darüber machen. Ich weiß nicht, ob Du bemerkt hast, dass ich in meinem Gedicht "Wandel" Deinen Vorschlag umgesetzt habe. Nun zu off-topic: Ich weiß natürlich nicht, wie sich ein Mensch, der nicht an ein Weiterleben nach dem Tod oder nicht an Gott glaubt, dieser Thematik nähert oder darüber denkt. Zum Schluß: Ich habe mich "außerordentlich" gefreut, mal wieder ein Lebenszeichen von Dir zu hören, obwohl Du dich nicht verpflichtest se- hen sollst, irgendeinen Kommentar auf meine Gedichte zu schreiben. Also immer nur, wenn Dir eins gefällt, oder grob missfällt. Gruß Albatros |
18.03.2006, 19:07 | #10 |
Hallo Albatros,
auch, wenn`s nicht so ganz in diesen thread passt: nein, ich gebe zu, ich hatte die Änderung in "Wandel" noch nicht gesehen - freut mich! Ich konnte in den letzten Tagen nur eingeschränkt ins Internet und hab dadurch (glaub ich) einiges verpasst. Ich hätte auch zu gern etwas zu "in einer Nacht wie jeder anderen" geschrieben, weil mich die Stimmung sehr eingefangen hat... aber in Worte fassen konnte ich`s leider nicht... LG! |
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