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27.05.2017, 15:34 | #1 |
4. Teil Tina sucht die Liebe
Tina beschloss, sich dieses Mal beim Schwimmtraining besonders anzustrengen, um sich von ihren Gedanken abzulenken, aber es gelang ihr nur bedingt. Immerhin schien der Trainer ganz zufrieden zu sein, denn als sie beim Kraulen die Erste wurde, klatschte er ihr sogar Beifall. Tina freute sich zwar darüber, aber die Gedanken, die an ihr nagten, ließen sie dennoch nicht los. War sie wirklich die Einzige, die mit 17 noch keinen Freund hatte und war das so außergewöhnlich? Und wenn ja, wie stellte sie es am besten an, einen zu finden? Sie beschloss, jemanden zu fragen, der sich auskannte.
Später, zuhause beim Abendessen, als ausnahmsweise mal die ganze Familie zusammen am Tisch saß, überlegte Tina, wie sie ihre Frage ihren Eltern gegenüber formulieren konnte, ohne sich vor ihnen oder Will eine Blöße zu geben. Ihr Vater redete über einen Schauspieler, der demnächst in dem Theater, in dem er arbeitete, auftreten würde, dessen Identität aber noch geheimgehalten werden sollte. Vielleicht könnte sie ihre Frage hieran anknüpfen. „Welche Rolle soll er denn spielen?“ fragte ihre Mutter. „Auch das ist streng geheim!“ antwortete ihr Vater. Tinas Mutter verdrehte die Augen. „Wirklich, Stefan, wenn das alles so unheimlich geheim ist, warum erzählst du uns dann überhaupt etwas davon? Das ist ja albern.“ „Ich darf ja nichts sagen,“ grinste ihr Mann, „aber ich will halt drüber reden!“ „Er spielt bestimmt den Romeo!“ warf Tina ein, froh, eine gute Gelegenheit gefunden zu haben. „Nein, er spielt den Mörder!“ krähte Will dazwischen, aber darauf ging niemand ein. „Nee, für einen Romeo ist er viel zu alt“, sagte ihr Vater. „Wie alt waren Romeo und Julia denn eigentlich?“ fragte Tina wie aus der Pistole geschossen. „Ich glaube, Julia war 14 und Romeo 20“, antwortete ihr Vater und ihre Mutter sah sie erstaunt an. „Glaubst du doch, dass du die Julia spielen darfst in eurem Stück in der Schule? Da würde ich mir jetzt keine so großen Hoffnungen machen, auch wenn du sicher jung genug bist. So genau wird sich bei Aufführungen da sicher nicht dran gehalten. “ „Julia war erst 14? Ich dachte, sie sei mindestens 17 gewesen“, versuchte Tina das Gespräch wieder in ihre gewünschte Richtung zu bringen. Ihr Vater zuckte die Schultern. „So genau weiß ich das auch nicht, aber schlag doch einfach mal nach. Wir haben doch den dicken Shakespeare-Wälzer im Regal stehen.“ Tina merkte, dass sie so nicht weiterkam. Sie würde es anders versuchen müssen. „Wie alt wart ihr denn, als ihr euch kennengelernt habt, du und Mama?“ fragte sie unverblümt. Ihren Vater, der so leicht nichts aus der Ruhe brachte, auch nicht solche Fragen seiner Tochter, überlegte und sagte dann: „Ich war schon 21 und die Mama 19.“ Er wandte sich seiner Frau zu. „Stimmt's, Elke?“ „Richtig“, Tinas Mutter lächelte ihm zu. Dann wandte sie sich an Tina. „Ist irgend etwas mit dir los?“ „Warum soll was mit mir los sein?“ fragte Tina gereizt. „Man darf ja wohl mal was fragen!“ Zu ihrem Ärger bemerkte sie, dass sie schon wieder rot anlief. „Tina ist verknaa-ha-alll- tttt!“ schrie Will da. Tina wollte ihn unter dem Tisch gegen das Schienbein treten, aber er war schon aufgestanden und tanzte durch die Küche und sang dabei: „Tina ist verknallt! Tina ist verknallt!“ „Wirklich?“ fragte ihre Mutter, die eher amüsiert als über Wills Benehmen verärgert schien. „Nein!“ Heftig schob Tina ihren Stuhl zurück, stand auf und knallte ihre Serviette auf den Tisch. „Lasst mich doch einfach alle in Ruhe!“ Wütend stürmte sie aus dem Zimmer. -Fortsetzung folgt - |
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27.05.2017, 22:51 | #2 |
Gern gelesen.
Leider fehlen mir noch die Teile 1 bis 3. Aber ist Tinas wütender Gefühlsausbruch nicht doch ein bisschen zu heftig? (Ich bin ohne Schwestern groß geworden, ich weiß nicht wie die in dem Alter so ticken...) |
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28.05.2017, 06:53 | #3 |
Forumsleitung
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Wieso die Diskussion über Romeo und Julia? Sie treibt die eigentliche Geschichte in keiner Weise voran, sondern driftet von ihr ab. Wozu sind Informationen, wie alt Romeo und Julia gewesen sein könnten, für den Leser wichtig, den in erster Linie interessiert, wie Tina HANDELT, um die Liebe kennenzulernen? Braucht die Geschichte diesen Part? |
28.05.2017, 10:45 | #4 |
Hallo GrandMaster-D,
danke für deinen Kommentar, freut mich, dass du den kleinen Abschnitt gern gelesen hast. Ich hatte gestern recht wenig Zeit, drum ist der Abschnitt relativ kurz geworden. Die Teile 1 - 3 findest du auch hier unter "Geschichten, Märchen und Legenden". Ich habe mir vorgenommen, jeden Samstag eine Fortsetzung einzustellen, das soll eine längere Geschichte werden. Aber du hast recht, auf Tinas Gefühlsausbruch hin hätte ich diesen Teil besser ausarbeiten können. Hallo Ilka-Maria, das musst du im Zusammenhang sehen. Tina fragt sich, ob es normal ist, mit 17 noch keinen Freund zu haben und hofft, durch die Frage, wie alt Romeo und Julia waren, etwas darüber herauszufinden, in welchem Alter man erstmals einen Freund haben sollte. War das zu verschwurbelt gedacht? Vermutlich, wenn der Leser nichts damit anfangen kann. Allerdings kann ich diese kleine Skizze hier wahrscheinlich noch in einem späteren Teil verwenden, wenn Tina mal dran zurück denkt. LG DieSilbermöwe |
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28.05.2017, 11:07 | #5 |
R.I.P.
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Hallo, DieSilbermöwe -
[QUOTE=DieSilbermöwe;458872]
„Wie alt wart ihr denn, als ihr euch kennengelernt habt, du und Mama?“ fragte sie unverblümt. Ihren Vater, den so leicht nichts aus der Ruhe brachte, auch nicht solche Fragen seiner Tochter, überlegte und sagte dann: „Ich war schon 21 und die Mama 19.“ Er wandte sich seiner Frau zu. „Stimmt's, Elke?“ „Richtig“, Tinas Mutter lächelte ihm zu. Dann wandte sie sich an Tina. „Ist irgend etwas mit dir los?“ „Warum soll was mit mir los sein?“ fragte Tina gereizt. „Man darf ja wohl mal was fragen!“ Zu ihrem Ärger bemerkte sie, dass sie schon wieder rot anlief. Ende Zitat). Warum sollte eine dermaßen unschuldige Frage den Vater auch aus der Ruhe bringen? In der Familie wurde doch über derlei Dinge oft gesprochen, oder nicht? Lieben Gruß von Thing |
28.05.2017, 11:25 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
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28.05.2017, 11:33 | #7 |
Ich fand den Schwenk über Romeo und Julia ehrlich gesagt gut.
Wie alt die beiden wohl waren, ist eine Frage, die ich mir selber auch noch nie gestellt habe und ich finde, die wurde hier sehr schön in den größeren Rahmen, Tinas Frage, ab welchem Alter man einen Freund "braucht", eingebettet. Ich finde, wie gesagt, nur das wütende aus-dem-zimmerstürmen etwas zu heftig. Allerdings, bei nochmaligem Lesen ist mir aufgegangen, dass das wohl eher die Reaktion auf Will's Hänselei sein muss. Vielleicht hilft es also, die Beziehung zwischen Will und Tina vorausgehend etwas mehr zu elaborieren. Vielleicht hast du das sogar schon getan, hab die vorherigen Teile immernoch nicht gelesen. Hoffentlich finde ich später noch die Zeit dazu. |
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28.05.2017, 11:53 | #8 | ||||
Hallo GrandMaster-D,
Zitat:
Zitat:
Hallo Ilka-Maria, Zitat:
Hallo Thing, Zitat:
Vielen Dank für euer Interesse! LG DieSilbermöwe |
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28.05.2017, 12:00 | #9 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Es gäbe verschiedene Möglichkeiten. Sie könnte sich für einen Jungen entscheiden, an dem sie genügend Vorzüge feststellt, um ihm näherkommen zu wollen. Sie könnte ihn fragen, ob er ihr bei einer Mathe-Aufgabe helfen kann, die sie nicht verstanden hat. Sie könnte Interesse an seinem Hobby zeigen, z.B. fragen, ob sie auf seinem Motorrad mitfahren oder ihn mit seinem Hund auf den Hundetrainingsplatz begleiten darf. Natürlich kann sich das als eine Fehlentscheidung herausstellen, wenn der Junge charakterlich labil ist und sie enttäuscht. Dann kommt psychologische Unterstüztung durch einen anderen Jungen - und voilà, das könnte unerwartet der Richtige sein. Oder umgekehrt: Der gewählte Junge fällt durch ein Missverständnis in Ungnade, und Tina wendet sich einem anderen Jungen zu, der ihren Kummer gnadenlos ausnutzt. Anders gesagt: Die Heldin der Geschichte, Tina, muss im Mittelpunkt bleiben und die Geschichte tragen. Sie muss aktiv werden - nicht immer, aber in den meisten Fällen wird ihr nichts anderes übrigbleiben. Kein Leser identifiziert sich auf Dauer mit einer Figur, die nur überlegt und fragt. |
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28.05.2017, 13:15 | #10 | |||
Hallo Ilka-Maria,
ich habe an der Geschichte weitergeschrieben, ehe ich jetzt deinen letzten Beitrag gelesen habe, da der Teil gestern recht kurz war und ich ja eigentlich nur von Samstag zu Samstag schreiben wollte, habe ich ihn Teil 4 1/2 genannt. Ich stelle ihn gleich ein. Zitat:
Zitat:
Zitat:
Hallo GrandMaster-D, Ilka-Maria und ich haben in unserer Interessengemeinschaft "Kreatives Schreiben" zusammen das Exposé entworfen. Wenn du möchtest, kannst du dort auch beitreten, du scheinst einer der wenigen Leser zu sein, die sich für Geschichten interessieren. LG DieSilbermöwe |
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28.05.2017, 13:37 | #11 | |
R.I.P.
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Zitat:
Sonst wäre ich nicht so ungeduldig am falschen (?) Platz. Viel Erfolg und liebe Grüße von Thing |
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28.05.2017, 13:40 | #12 |
Liebe Thing,
man ist nie zu alt! Sorry, ich hatte dich mit der Interessengemeinschaft nicht mit angesprochen, weil du ja die Entstehung über den ersten Thread, den Ilka-Maria eröffnet hat, mitverfolgt hast und ich dachte, dass du dann auch über die Interessengemeinschaft Bescheid weißt. LG DieSilbermöwe |
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29.05.2017, 15:41 | #13 | |
Zitat:
Da passiert sieben Jahre lang gar nichts :P @Silbermöwe Was hat es mit dieser Interessengemeinschaft auf sich? |
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29.05.2017, 16:09 | #14 | |
R.I.P.
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Zitat:
Da wird poussiert und geliebt, da wird erschossen und an Gift gestorben, da wird beinahe erfroren und ertrunken - und politisiert bis zum Duell - ist das nichts? Aber das hat mit Silbermöwes Text nichts zu tun. |
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29.05.2017, 16:23 | #15 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Aber Spaß beiseite. Es geht darum, dass die Aufnahme von Literatur beim Leser heutzutage anders stattfindet als in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Langsamer Textfluss und ausufernde Kapitel finden nur noch ein begrenztes Publikum. Die Menschen, vor allem die Jugend, ist an kurze, schnelle Szenen gewöhnt, sowohl bei Texten wie auch beim Film. Überhaupt hat sich die Literatur stark dem Erzählstil des Kinofilms angepasst, weshalb viele moderne Schriftsteller ihre Romane in kurze Kapitel gliedern. Autoren wie z.B. Stephen King gehen sogar so weit, schon beim Romanschreiben darauf zu achten, dass sich aus dem Stoff später leichter ein Drehbuch adaptieren lässt. Überhaupt muss in Zweifel gezogen werden, dass ein Bildungsroman wie "Der Zauberberg", der offensichtlich von neuen Entwicklungen wie der Psychoanlayse Freuds mitbeeinflusst war, die Jugend von heute begeistern könnte. |
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30.05.2017, 06:56 | #16 |
Interessengemeinschaft
@GrandMaster D
Wenn du auf mein Profil gehst, siehst du rechts unten unter "Benutzergruppen" das Wort "Interessengemeinschaft" und darunter ein Bild mit einer Hand, die einen Stift haelt und darunter "Workshop Kreatives Schreiben". Wenn du darauf klickst, wird dir die Interessengemeinschaft angezeigt. Du musst allerdings erst beitreten, ehe du die Beiträge dort lesen kannst. Es gibt auch noch andere Interessengemeinschaften, wenn du auf "Funktionen" gehst und zu "Interessengemeinschaften" runterscrollst, werden sie dir alle angezeigt. LG DieSilbermöwe |
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Lesezeichen für 4. Teil Tina sucht die Liebe |
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