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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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17.11.2011, 09:59 | #1 |
Wie oft nur
"Wie oft nur habe ich den reinsten Wein
dir gütig und in Liebe eingeschenkt? Du hast einmal gekostet, warst gekränkt und ließest jede weit're Probe sein. Wie oft nur habe ich mein Herz dir blank und unter trüben Tränen dargereicht? Dein Schweigen retourniertest du zum Dank und gönntest mir kein einziges "vielleicht". Das letzte bisschen Grün ist herbstgebräunt, verbraucht die aller kleinste Zuversicht. Nein, hör zu, versteh und frage nicht! Nun sage ich, leb wohl, mein alter Freund, weil dem Menschen, der sich selbst belügt, die schlichte Wahrheit niemals ganz genügt." "Wie oft nur habe ich dir zugehört (und ich verstand dich meistens wirklich gut)? Meine Kränkung hat dich nicht gestört und auch nicht meine hoffnungslose Wut. Wie oft nur habe ich, indem ich schwieg dir ausgedrückt, wie hilflos ich doch bin? Stets wolltest wissen bloß, woran es liegt und suchtest immer irgendeinen Sinn. Doch sinnlos ist das Leben, und so kurz, es auszuhalten uns're triste Pflicht, denn keine kluge Frage bringt uns Licht. Wie uns're Freundschaft endet es im Sturz, ohne Hinweis, dass man eben fällt. Und dann wird keine Frage mehr gestellt." |
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17.11.2011, 10:40 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Schmuddelkind -
s e h r schön! Es wäre noch Einiges daran zu feilen. Die Apostrophe kannst Du entfernen, die sind innerwörtlich in der Lyrik nicht vonnöten. Stets wolltest wissen bloß, woran es liegt klingt unbeholfen, obwohl deutlich ist, was der Dichter meint. Mit der wörtlichen Rede bist Du auch nicht ganz korrekt gewesen, aber wem fällt das schon auf? LG Thing |
17.11.2011, 11:32 | #3 | |
abgemeldet
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schliesse mich meinem süssen ROMchen an, nur: ich habe wie bei vielen lyriken/prosen ein problem mit dem titel.
ich würde es: Hingegebenes Aufgeben oder so in der direktion nennen. der winzigste ps.: der text bietet sich - wie viele andere - für ein feines hm - ja - Antonymo an, SCHMUDDL: Zitat:
den Hass im Wein in Speichelbläschen. Von Trauben war dein Wissen Zero, na ja - du warst ein echter Antihero. ich ersetze das "wie oft" mit "Gar manchens" um die selktenheit wortweise zu rekrutieren. |
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17.11.2011, 11:37 | #4 |
R.I.P.
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Wie wäre es mit
Reiner Wein? Thing |
17.11.2011, 11:42 | #5 |
abgemeldet
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ja - da käme SCHMUDDI schon näher.
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17.11.2011, 12:42 | #6 | |
Eure Komplimente sind wirklich wärmend. Vielen Dank!
Zitat:
Mit dem Titel ist das so: Bei manchen Gedichten ist mir der Titel sehr wichtig und ich will genau den passenden Titel dazu finden, gerade dann, wenn im Titel selbst eine Aussage transportiert werden soll. Hier war es mir nicht so wichtig und ich habe einfach das Naheliegendste genommen: "Wie oft nur" steht ja am Anfang jedes Quartetts. Daher bin ich sehr dankbar, dass ihr euch mehr Mühe gegeben habt, einen Titel zu finden! "Hingegebenes Aufgeben" klingt sehr passend, muss ich aber noch drüber schlafen. "Reiner Wein" wäre eine gute Überschrift zum ersten Sonett, aber trifft das Gedicht als Gesamtwerk nicht wirklich, da es mir hierfür zu unausgewogen erscheint. LG P.S.: "Schmuddi" - so einen süßen Kosenamen habe ich ja noch nie erhalten! |
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17.11.2011, 13:32 | #7 |
Hallo Schmuddelkind,
dein Gedicht ist wunderschön ;-) Ich habe beim Lesen fast die Luft angehalten... Den sprachlichen Vorschlägen schließe ich mich an. Als Titel finde ich "Reiner Wein" auch passend, denn das L.I. schenkt sich und dem Gegenüber ja mit diesen Worten "reinen Wein ein", i.S. von "nackter Wahrheit". "Wie oft nur habe ich, indem ich schwieg dir ausgedrückt, wie hilflos ich doch bin? Stets wolltest wissen bloß, woran es liegt und suchtest immer irgendeinen Sinn." Hier kann ich wahrnehmen, dass BEIDE leiden an der fehlenden Verständigung. Das Schweigen als Signal der Hilflosigkeit hat beim Gegenüber wiederum Hilflosigkeit ausgelöst... Doch er macht sich nicht wirklich viel Mühe, aus Sicht des L.I. geht er am Wesentlichen vorbei... Ein gelungenes, betroffen machendes Porträt einer Beziehung, wie es sie leider viel zu häufig gibt... Lieben Gruß Carita |
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17.11.2011, 13:38 | #8 |
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17.11.2011, 16:16 | #9 | |
Vielen Dank, Carita für deinen äußerst liebevollen Kommentar!
Zitat:
LG |
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18.11.2011, 13:21 | #10 | |
Zitat:
Das ist natürlich kein Quantensprung. Irgendwie gelingt es mir nicht, aus dieser Passage etwas Ordentliches zu basteln. Hat jemand eine Idee? Wenn ich nur diese Stelle noch hinkriege, kann ich zufrieden sein mit dem Gedicht. LG |
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18.11.2011, 13:33 | #11 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Schmuddelkind -
weißt Du denn, was ein Quantensprung ist? Der ist dermaßen klein und winzig, daß er sich nur im atomaren Bereich bewegt. "Du wolltest dauernd wissen bloß: ) ist auch keine dolle Lösung. Aber ich zerbreche mir gerne Dein schönes Köpfchen! LG Thing |
18.11.2011, 14:00 | #12 | |
abgemeldet
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Zitat:
wollte ich grad sagen, nur mein ROMELchen kam mir zuvor. das wird allseits seit jahren immer wieder dahergequatscht. vor allem von politikern und sonstigen wichteln, weil sie das mit quantum-der menge als riesengroßen schritt bedeuten wollen. in wirklichkeit ist der qusp knapp über der PLANCKschen länge von 1,616199 · 10−35 m; resp 3,054 · 10−25 a0. |
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18.11.2011, 23:25 | #13 |
Ja, ja, ich weiß, was ein Quantensprung ist. Aber wenn es doch in aller Munde ist, kann man es ja auch in der Weise gebrauchen, finde ich.
LG P.S.: Vielen Dank fürs Kopf zerbrechen, aber ich fürchte, die Angelegenheit ist kompliziert. Bin immer noch zu keiner zufriedenstellenden Lösung gekommen. |
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19.11.2011, 08:23 | #14 |
19.11.2011, 18:12 | #15 |
Vielen lieben Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, dich mit der Passage zu beschäftigen, Carita! Klingt auf jeden Fall nicht mehr so komisch. Allerdings sind deine Verse vierhebig und mein ganzes Gedicht besteht aus fünfhebigen Versen; auch inhaltlich ist es etwas abgespreckt, aber das wäre zu verschmerzen, wenn der Rest stimmt. Aber vielleicht sind wir auf dem richtigen Weg. Ich denke mal in die Richtung weiter...
LG |
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19.11.2011, 19:09 | #16 |
Stimmt, jetzt beim nochmaligen Lesen fiel es mir auch auf.
Na, die wirklich stimmige Variante wird sich finden - da bin ich ganz sicher Lieben Gruß Carita |
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21.11.2011, 15:30 | #17 |
Hallo, Schmuddelkind,
ein schönes Gedicht. LG gummibaum |
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21.11.2011, 16:07 | #18 |
Vielen lieben Dank!
Hab mich endlich mal wieder richtig ins Zeug gelegt, auch wenn das Ergebnis nicht perfekt ist - dieser eine seltsame Vers ärgert mich wirklich! LG |
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21.11.2011, 16:14 | #19 |
hallo Schmuddel-K.
wirklich gelungen, gute, zum teil große, doch klein gehaltene Formulierungen schön und mit interesse gelesen schöne G. Z. |
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21.11.2011, 17:59 | #20 | |
Zitat:
Vielen Dank und lG! |
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25.11.2011, 12:50 | #21 |
So, ich habe (inspiriert durch Caritas Vorschlag) eine relativ einfache Lösung für die verschmuddelten Zeilen gefunden:
Du fragtest stets allein, woran es liegt und suchtest immer irgendeinen Sinn. Hat zwar immer noch den Makel, dass sich "liegt" nicht sauber auf "schwieg" reimt, aber es klingt schon besser, finde ich. Was meint ihr? LG, und danke nochmal an Carita! |
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