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20.02.2009, 12:06 | #1 |
Terror - Prolog
Ich habe mal eine kurze Frage: Darf man hier überhaupt nicht abgeschlossene Geschichten online stellen? O.O
__________________________________________________ __________________________________________________ __________ Prolog – Warten «Vergiss nie, was ich dir jetzt sage, Kind. Versprich mir, dass du es nie vergisst! Wenn dir die „Wesen“ etwas anhaben wollen, dann such dir eine Taube. Eine Taube gibt dir Schutz, eine Taube ist Sicher. Versprich es mir, Kind. Samantha! Versprich es!» Regen prasselte schillernd auf die Rauchverschmutzen Dächer der Stadt. Der Himmel schien zu dunkel, um überhaupt jemals wieder hell zu werden, so sonnig und einfach nur glücklich. Die dunklen Wolken aber ließen kein Licht hindurch und gar schienen sie zusammen gewachsen zu sein, als wollten sie sich niemals trennen. Kalter Wind hauchte Regen gegen dunkle Fenster. Kein Licht brannte. Keiner lebte in den umliegenden Häusern. Schwer behangen hing der feuchte Duft in der Stadt und schien das Atmen schwer zu machen. Kalt. So kalt. Schwarz gekleidete Personen gingen geduckt durch die Straßen, mehr rennen als gehen. Sie hatten es eilig. Es waren auch zu wenig Leute unterwegs als dass man sich hätte sicher fühlen können. In diesen Zeiten hatte man viel zu befürchten. Sie hatten Angst. Natürlich hatten sie Angst! In solchen Nächten sollte man auch lieber zu Hause sein, versteckt, geschlossene Türen und Fenster, in Sicherheit und darauf hoffen, dass man am nächsten Tag noch lebte. Nächte wie diese waren die schlimmsten. Als die schwarzen Gestalten um die Ecke bogen,klatschte mir ein kalter Schwall Regen ins Gesicht und ich verzog es angewidert. Auch wenn der Regen schön war, – in vielerlei Hinsicht, zum Beispiel verwischte er Spuren – wog er schwer in diesen Nächten. Mir wurde übel und ich musste mich stark beherrschen um mich nicht übergeben zu müssen. Langsam taumelte ich zurück in die dunkelste Ecke um mich hin zu legen, die Nacht würde lang und ungemütlich werden. Über Vogeldreck und Federn hinweg, sah ich den alten zerbrechlichen Boden und hoffte inständig, er würde nicht zusammenbrechen. Dieses Gebäude war schon viel zu alt und morsch um dass hier noch jemand leben können würde aber es war einer der sichersten Orte um diese Zeit. Ich seufzte, setze mich hin und drückte mich mit aller Kraft an die Wand. Es war so kalt. Viel zu kalt. Meine Zähne klapperten so laut, dass ich Angst hatte, es könne mich jemand hören und presste mein Hände dagegen. Sie waren sowieso schon so stark gefroren, sodass meine Finger blau waren, weil kein Blut mehr hinein schoss, also spürte ich nichts mehr, als den stechenden Schmerz der Kälte. Hier oben gab es keine Fensterscheiben, nur große Löcher, die als Fenster dienten, damit die Tauben großflächig in den Taubenschlag fliegen konnten. Froh war ich bloß über das Dach über mir, es hielt zumindest den meisten Teil des Regens ab. Eine große weiße Brieftaube setze sich gurrend vor mich. Sie schaute mich mit ihren Nadelkopfgroßen Augen an. Sie schwankte mit ihrem Kopf immer wieder hin und her, zitternd wie Espenlaub schaute ich sie an. Dann hob ich sie hoch und nahm sie ihn meine gefrorenen Hände gefangen. Aber die kleine dicke Taube schmiegte sich an sie, als wären sie ihr Nest. Tauben waren gut. Tauben waren sicher. Ich war so schrecklich müde aber der schmerzende Hunger überwog den Schlafmangel und mein Bauch knurrte als ich ans Essen dachte und zog sich schmerzlich zusammen, so, als würde er darum flehen etwas zu bekommen. Aber ich hatte nichts, nicht einmal mehr Wasser. Wieder seufzte ich und hoffte der Morgen würde bald kommen, obwohl ich wusste, dass es noch Stunden dauern würde. Also schaute ich nur besorgt aus einem der Fenster und wartete auf das, was kommen würde. Ich hatte es bis jetzt nur einmal mitbekommen und da war ich nicht allein gewesen. Erinnerungen übermannten mich, als ich mich an die Schreie und die Todeskämpfe gehört hatte. Das Schmatzen und die zufriedenen Rufe. Das war zu viel. Wie eine reißende Welle rasten sie in mich und verursachten Schmerzen in meinen Eingeweiden, trieben mir Tränen in die Augen, von denen ich kurze Zeit blind war, wischte sie aber schnell mit meinem Ellbogen fort. Dabei fielen mir ein paar meiner blonden Locken über die Schulter. Ich schob die Taube in nur eine Hand und berührte mit der anderen die kleinen, zarten Löckchen. Eigentlich hätte ich sie schon längst abschneiden sollen, da sie zu auffällig waren. Zu auffallend. Ich schnaubte und packte sie schnell unter meine Kapuze. Es war lächerlich aber sie waren mir wichtig, sie waren das einzige, was mich zu mir machte. Ich nahm die Taube wieder in beide Hände und sie gurrte zufrieden. Tuben waren sicher. Plötzlich schoss ein hell weißer Blitz durch den schwarzen Himmel und Konturen der Wolken waren zu erkennen. Im hellen Licht sahen sie aus wie grässliche Fratzen. Kurz danach donnerte es schwer, es klang wie mehrere hundert Schlagzeuge und ich erschrak erneut. Das war kein gutes Zeichen. Fast wie in einem billigen Horrorfilm, kurz bevor jemandem der Kopf abgehakt wurde oder ein Monster einen auffraß. Eigentlich war es auch so … Angewidert verzog ich mein Gesicht und laute Schreie donnerten durch mein Trommelfell. Tiefe und hohe Soprane. Sie fressen, dachte ich voller entsetzen. Wenn sie fertig waren, würden sie sich weitere Opfer suchen. Und auch diese töten, bis die Morgensonne am Himmel stand. Wie immer. Mein Herz schlug mir plötzlich bis zum Hals. Ich zitterte aber nicht mehr vor Kälte. Ich hatte solche Angst. Was, wenn sie mich hier finden? Was wenn den anderen etwas passieren würde? Wenn ihm etwas passieren würde? Wenn … wenn … tja, was dann? Ich versuchte den Kloß in meinem Hals runter zu schlucken. Fest drückte ich die dicke Taube an mich, sie rührte sich und gluckste, weil ich sie zu feste drückte, aber ich merkte es nicht. Tauben waren sicher. Unvermittelte Angstschreie der Tauben ließ mich hochfahren und ich schaute verwirrt durch den Raum. Meine Augen huschten hin und her aber ich sah nur fliehende Tauben kreuz und quer durch den Raum fliegen; flogen gegen Wände und hinaus aus den Fenstern. Ich konnte nicht mehr klar atmen, hörte abrupt ganz auf, mein Herzschlag schnürte mir die Kehle zu und ich drückte mich noch enger gegen die Wand. Die Taube presste ich gegen meine schmerzende Brust. Schnell versuchte ich mich daran zu erinnern, wie man atmete, bevor ich blau anlief. Hustend atmete ich aus und zitternd wieder ein. Die Luft die durch meine Lungen strömte schmerzte kalt. Gebannt schaute ich zur Tür hinüber, die so stark im dunklen lag, dass ich nichts sehen konnte. Angst übermannte mich und ich quiekte auf obwohl ich eigentlich hatte schreien wollen. Ich hatte doch eine Taube! Hier waren überall Tauben! Oder war es vielleicht etwas anderes … ? Ich hörte jemanden schwer atmen und Schritte kamen näher. Sie hörten sich schwer und steif an und weitere Panikschübe übermannten mich. Ich versuchte mich kleiner zu machen, enger in die Ecke zu rücken, aber es half nichts. »Sam … «, sagte eine dünne Männerstimme so leise, dass ich es erst nicht hörte. » … Sam … « Die Stimme war schmerzverzerrt aber ich erkannte sie. Mein Herz flatterte einen Moment. Behände und überglücklich sprang ich auf, die Taube immer noch in der Hand. »Tyler! « Ich schrie fast. Ich war so glücklich. Ich war so froh, dass er hier war und Tränen liefen mir das kalte Gesicht hinunter. Sein großer Torso trat jetzt näher, ich konnte ihn nur unscharf erkennen, – eine Lücke zwischen den Wolken ließ etwas Mondlicht hindurch scheinen – er war breit und stark, seine Arme und Brust waren muskelbepackt. Seine großen Hände waren zu Fäusten geballt und seine Handknöchel traten weiß hervor – soweit ich das in diesem Silberlicht erkennen konnte – und er zitterte stark, sein Körper bebte. Dann trat er weiter ins Licht. Er zischte mit zusammengebissenen Zähnen. Jetzt konnte ich sein Gesicht erkennen : seine sonst so freundlichen Augen waren zusammengekniffen und blickten voller Schmerz, sein Mund – der sonst immer ein Grinsen beherbergte – war zu einer weißen, schmalen Linie zusammengepresst. Seine Nasenflügel bebten heftig. Tylers blonde Haare hingen ihm nass und blutverklebt ins Gesicht. Er stöhnte. Blut! Jetzt viel mir auch das ganze Blut an seinen Händen auf, dass ihm auf den Boden tropfte. Und seine Brust, – Seine Brust! - sein T-shirt, dass eine riesen rote Blume auf der rechten Seite zierte. Er war verletzt! »... Sam … «, sagte er jetzt wieder. Doch plötzlich rollte er mit den Augen und knickte vorn über ab, er schlug mit dem Kopf auf den Dielen auf. Verärgert kreischten sie auf, aber sie brachen nicht unser seinem Gewicht und dem Aufprall zusammen. »Tyler! «, kreischte ich und ließ die Taube los. |
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20.02.2009, 13:44 | #2 |
Freu mich schon auf die Fortsetzung
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19.05.2009, 11:29 | #3 |
abgemeldet
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Ich kann es kaum erwarten mehr zu lesen, ich mag deinen Schreibstyl sehr gerne.
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