Die Zeitenwende ...
Die Zeitenwende ist angekündigt und die ewige schöpferische Stille rückt sich Ihre Anziehungskraft zurecht. Das Wasser der Welten zieht sich zusammen, Vögel fliegen in die Scheiben, die Orientierung schwindet immer mehr …
Wir spüren den Schmerz in uns, wollen alles erklären, … aber womit? Mit der Kargheit der Worte? Mit unserer Bedeutung für diese Welt, die wir uns und Ihr gaben? Es wird nicht ausreichen. Es sollte mehr kommen, mehr sein als nur die Gedanken und die Absichten, die uns treiben …
Und nun begreifen wir, dass wir die anderen nicht verstehen können, weil wir uns selbst gar nicht verstehen, …noch nie verstanden haben. Meine Stimme versagt, meine Gedanken schämen sich, waren sie doch erschaffen worden, um zu lenken. Und nun begreifen auch sie, da sie nur eine Illusion sind. Wie geht es den weiter, dachte ein Teil von mir, … die Frage war schon überflüssig, bevor sie kam …
Ich würde die Worte gerne verstecken, sodass sie keiner sieht und keiner findet. Aber wer würde dann über das hier nachdenken? Niemand könnte mich bewerten für das, was ich schreibe. Das ist doch des Menschen sein liebstes Ding, …werten und urteilen …
Ich will aber das verborgene Wort finden, das Wort, das ich sagen muss, das Wort, das mich für immer befreit. Als ich im Kerzenschein meiner eigenen Wiege lag und die Welt sich mir noch ohne die Sprache offenbarte, da fühlte ich es. Das Bewusstsein war so stark, dass dieser Moment in mir wie ein Siegel eingebrannt in meiner Seele blieb. Die Hand an meiner Wiege war keine gewöhnliche Hand. Es war die Hand eines Engels, eines Wesens aus längst vergessener Zeit. Ich fühlte die Wärme, die von ihr kam, und ich lag in der Geborgenheit des Höchsten selbst …
Bald, schon sehr bald, werde ich dieses Wort finden. Es wird zu mir kommen, wie ein netter Dieb in der Nacht …
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