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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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19.01.2014, 15:43 | #1 |
Worthebamme
Worthebamme
Hochwortgeboren an einem Buchstabentag ahnte ich im ersten Schrei, was Worte wiegen. Später beging ich lesend die Schule, buchstabenschlürfend trunken auf dem Weg zum Ich. Verschämt las ich, was nicht gelesen sein sollte, schrieb verstohlen, wo nichts erwünscht. Heute bin ich - Worthebamme – hochwortgeboren, helfe ich Silben ins Licht. |
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19.01.2014, 15:56 | #2 |
Das hat was Anna!
Ein Gedicht das ungewöhnlich vom Thema ist, lyrisch schön aufbereitet. Liebe Grüße wolfmozart |
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20.01.2014, 00:41 | #3 |
R.I.P.
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Hallo, Anna Amalia -
inhaltlich ist das ein Leckerbissen für mich.
(Abgesehen von dem doppeldeutigen "beging"). Aber die Form - ich weiß: Freie Rhythmen zeugen von einem freien Geist, aber meine Sache sind sie nicht. Ich fühle mich im Korsett freier. Nicht grollen! Herzlichen Gruß von Thing |
20.01.2014, 00:47 | #4 |
Warum sollte ich grollen? Erlaubt ist, was gefällt und damit sind nicht nur die uns Umgebenden gemeint, sondern auch wir selbst...
Und... Bingo mit dem Freigeist!! Aber Struktur gibt auch Freiheit, so paradox das klingen mag So hebe ich meine Schwingen in die Lüfte und grüsse von dort Herzlichst Anna Amalia |
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20.01.2014, 00:55 | #5 |
R.I.P.
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Auf der anderen Seite:
Bedürfen Worte einer Hebamme? Ich vergleiche sie sehr gerne mit Quecken oder Löwenzahn, die sich durch den dichtesten Asphalt arbeiten, blühen und gedeihen. LG Thing |
20.01.2014, 18:17 | #6 |
Lieber Thing,
ich habe ein wenig über deine Frage nachgedacht: Brauchen Worte eine Hebamme? Natürlich drängen in uns Worte nach draußen, aber wer entscheidet, ob sie tatsächlich rausdürfen und in welcher Konstellation? Präsentieren wir sie nach und nach oder dürfen sie kunterbunt durcheinander gewürfelt, fast atemlos von unserem Innen erzählen? Halten wir sie in unserem Blick in des anderen Augen - also in einem besonderen AugenBlick - ein wenig verborgen oder legen wir sie sanft in das Herz des Gegenüber? Ist es nicht vielleicht doch so, dass auch die Worthebamme in uns hilft, die Worte hervorzubringen ? Natürlich gibt es sie nicht wirklich, aber wenn ich Anteile in mir kenne- wie zum Beispiel den inneren Saboteur oder mein inneres Kind, die richtende Moralinstanz oder wen auch immer - so würde ich gerne diesen Figuren eine Worthebamme hinzufügen und die Runde damit erweitern .. Man mag an diese inneren Teile glauben oder nicht, man mag ihnen Gesichter geben oder nicht, mir gefiel einfach das Bild des Gebärens von Worten und so kam es zu diesem Gedicht, was sich auf einmal aus mir schrieb als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Wie gerne säße ich mal mit Goethe zusammen und redete darüber, wie seine Verse wohl entstanden .. In diesem Sinne grüße ich schon wieder aus der Dunkelheit ( war heute Tag? Ich hab wenig davon mitbekommen ...) Herzlichst ! Anna Amalia |
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