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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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13.05.2011, 01:28 | #1 |
Lebensangst
Süß ist der Wein,
bitter die Tränen. Nimmermehr bin ich allein; Spiegelbild, proste mir zu! Seltsam verschwommene Szenen wiegen mich träge zur Ruh'. Friedlich die Nacht, elend der Morgen. Ohne den Hauch einer Macht, trete ich vor meinen Gott mit meinen Ängsten und Sorgen: Tröstende Worte zum Spott! |
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13.05.2011, 08:53 | #2 |
R.I.P.
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Halli Hallo, Schmuddelkind -
das ist wahrlich ein düsteres Gedicht, beonders dann, wenn einem solche Stimmungen vertraut sind. Die letzte Zeile ist mir fast gar zu bitter. Die zweite Zeile stimmt nicht ganz. Ich hätte so formuliert: bitter sind Tränen weil das ist beim Plural nicht möglich ist. Thing |
13.05.2011, 09:24 | #3 |
Wieder ein starkes Gedicht von mir. Mir gefällt dein Stil gut. Ich habe gar nichts zu meckern. Mich würde interessieren, vor welchen Gott LI tritt, ist das allgemein oder konkret gemeint?
Grüße, A. |
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13.05.2011, 16:23 | #4 |
Vielen Dank, ihr zwei!
@Thing: Da hast du recht; das ist leider ein gutes Beispiel dafür, dass die Grammatik zuweilen unter der Form leidet. Aber "bitter sind Tränen" (daran habe ich auch schon gedacht) ist zu unbestimmt. Es muss schon deutlich werden, dass es die konkreten Tränen in der geschilderten Situation sind und nicht Tränen allgemein. @Aquaria: Ein Lob aus deiner Feder höre ich immer gern! Ich benutze den Begriff "Gott" gelegentlich als Personifikation des Gewissens und in diesem Sinne kann man das Gedicht, denke ich, auch ganz stimmig lesen. Was mich aber mal interessieren würde: da du das ja schon angesprochen hast, welchen Stil habe ich eigentlich? Ich schreibe eigentlich so, wie es mir in den Sinn kommt und orientiere mich nicht bewusst an einem bestimmten Stil (vielleicht mal abgesehen von gelegentlichen Anlehnungen an die Romantik oder bestimmte Autoren des frühen 20. JH). Dennoch ist mir klar, dass dabei auch ein Stil entstehen kann, aber ich weiß nicht, wie man meinen Stil griffig beschreiben kann. Insofern wäre ich dankbar, mal eine externe Beschreibung zu lesen, wenn es dir möglich ist. LG |
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12.08.2012, 22:46 | #5 |
abgemeldet
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Das gefällt mir wirklich gut.
"Nimmermehr bin ich allein" ist für mich eine starke Schlüsselaussage dieses Gedichts. Man meint, im Wein Gesellschaft zu finden und isoliert sich doch nur noch mehr. Die Lebensangst ist den Zeilen deutlich zu entnehmen. Liebe Grüße Peace |
12.08.2012, 23:07 | #6 |
Danke, lieber Peace! Schön, dass du dieses wichtige Gedicht rausgekramt hast!
Mit der Schlüsselszene hast du absolut recht und es freut mich, dass ich nicht so allein bin, dass mich niemand verstünde! LG |
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