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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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06.09.2008, 20:29 | #1 |
Die Kreuzspinne
Vor dem Fenster zieht die Straßenleuchte
Manchen Nachtfalter in ihren Bann. Viel Insektenvieh aus Tau und Feuchte Lockt ihr helles Licht an sich heran. Mücken summen leis Im Spiralenkreis Und verbrennen in der Mitte dann. In den Büschen, die daneben stehen Hat die Kreuzspinne ihr Netz gebaut. In den Zweigen sitzt sie ungesehen Auf der Lauer, bis der Morgen graut. Wehe Dir, Insekt, Dunkler Tod versteckt Im Gesträuch sich ohne einen Laut. Augenblicklich spüren ihre Beine, Wenn sich irgendwo im Netz was regt. Ob schon Beute zappelt an der Leine Oder ob es nur der Wind bewegt. Bleibt nur ferne hier, Denn sonst werdet ihr In ein klebrig weißes Kleid gelegt. Da – Ein Schmetterling hat Licht gesehen Und so strebt er blind zum Lampenschein. Doch schon bald ist es um ihn geschehen, Denn er fliegt ins Spinnennetz hinein. Zappelt hin und her, Aber immer mehr Silberfäden fangen ihn hier ein. In ihren acht Beinen hat die Spinne Den verheißungsvollen Ruck gespürt Schon verraten ihre feinen Sinne, Was sich da in ihrem Netze rührt. Blitzschnell ist sie dran, Bis der Falter dann Einen Biss fühlt,der zum Tode führt. Spinnenspeichel lähmt den kleinen Falter, Macht die Eingeweide schnell zu Brei. Schmetterling, du starbst im besten Alter, Dass die Spinne nicht mehr hungrig sei. Eh der Morgen graut Liegst du ausgesaugt Unterm Netz im grauen Einerlei. Viele Spinnen hängen im Gesträuche Bei Laternen- oder Vollmondlicht. Füllen sich mit Nachtgetier die Bäuche, Manch Insekt erlebt den Morgen nicht. Jeder Mücke droht Unsichtbarer Tod, Der verhängnisvolle Fäden flicht. |
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