|
|
Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
12.09.2007, 16:27 | #1 |
analfa beet.
lag nicht in
meiner macht schreib ich auf ein blattpapier und schieb es heimlich rüber starrst mich aus kilometerentfernung an und deutest schulterzucken in deiner auch nicht denke ich dann trete ich näher und sterbe |
|
15.09.2007, 10:13 | #2 |
Hallo Pusteblume.
Eine schöne Darstellung des Nähe-Distanz-Problemes. Aus dem Abstand(zeitlich aber auch örtlich) kann es gelingen, dass der Verstand die Gefühle(Restgefühle) im Zaum hält, kanalisiert und so alles erträglich macht. Kommt nun jedoch eine Nähe hinzu(örtlich) bricht das Gerüst des neuen Hauses. Es war und bleibt eine Ruine. So jedenfalls lese ich diesen Text. "schreib ich auf ein blattpapier und schieb es heimlich rüber" Gefällt mir, wie das lyrich fast beschämt um Klärung bemüht ist. Vielleicht sogar um erneute Nähe. Und hier der Bezug zum Titel. Das Terrain des neuen Wachstumsversuches ist nicht geeignet. Auf diesem Beet wächst kein Verständnis. Und ich denke daran, wie schnell doch an Gedichten, Worten, Aussagen vorbeigelesen werden kann. Jeder liest mit seinem Ohr. Das lyrdu bleibt inaktiv, es starrt aus weiter Entfernung auf das Geschehen. Die letzte Strophe tut weh. Zwei Bedeutungen: Da stirbt etwas, wird also begraben, beendet. Oder das lyrich quält sich ewig lang. Die Situation ist nicht zu ertragen, schaute man sich wieder in die Augen. lg c. |
|
15.09.2007, 17:31 | #3 |
hallo.
genau so. und genauer hättest du es nicht beschreibenkönnen. hab ich das gemeint. dank dir. du hast zwar nicht alles beschrieben, aber ich denke du weißt genau wie jedes einzelne wort gemeint war. sehr begabt. oder wir kennen uns. oder vielleicht stirbt das lyrich im mienenfeld (beet) der unverständnisse (analfa.beet). das nähertreten ist der tod. so oder so. deshalb dringend zu unterlassen. ach christoph. danke. lieben gruß |
|
15.09.2007, 18:58 | #4 | |
hallo publu
das lyrIch braucht hilfe vom Du, vielleicht sogar gnade, weil ebenjenes mehr macht besitzt. diese (schein)macht reicht aber trotzdem nicht aus, um dem Ich aus seinem problem zu helfen. spontan erreicht mich das bild eines verurteilten der auf den elektrischen stuhl kommen soll. das letzte, was ihm bleibt ist ein gnadenersuch beim henker. da diese stumme und handlungsunfähige marionette aber ebensowenig mehr am schicksal des Ichs rütteln kann, muss es sich seiner strafe beugen. der titel bringt hier noch mehr deutigkeit ins spiel: gefällt (obwohl ich die schreibweise doof und für den text unpassend finde). die fehlende macht des Ichs erweitert sich dadurch zur unfähigkeit selbst, den gnadenersuch überhaupt aufs blatt zu bringen. die krakelei zu entschlüsseln steht wiederum nicht in der macht des Dus; oder eher andersrum: der eigentlich narrensichere gnadenersuch scheitert an der verständnisunfähigkeit des Dus. ja, ich bin echt angetan. einzig "blattpapier" stört mich (neben der titelschreibweise) ich fände es so besser: Zitat:
gruß max |
||