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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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25.06.2012, 12:13 | #1 |
Zug der Vögel (III)
In sphärischen Weiten gleitend,
über Fontainebleau und Sanssouci, über Palmenhaine, über Akazien von Beverly Hills und Villa di Medici, über den Englischen Garten und die Gärten der Hautevolee, wo man sich trifft des Abends zu einem glanzvollen Soirée. Verzweifelt bettelnde Hände, Entsetzen im Gesicht: in Rio´s Reichenvierteln hört man die Schreie nicht. Ratten vor Wellblechhütten am Rande der Stadt kauern zwischen den Platten, vollgefressen und satt. Rauch über den Slums von Dehli, die Hütten brennen schon. Menschenmassen schieben panisch durch die engen Gassen davon. Schreiende Kinder, apathisch, fast schon bänglich erstickt, und leere Blicke, lethargisch - längst schon selig entrückt. Krächzende Krähen krakehlend vor dem Sonnenaufgang, blicken voller Erwartung an den Hütten entlang. |
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25.06.2012, 15:24 | #2 |
Meiner Meinung nach der beste Teil deiner Zugvögeltrilogie!
Bin ergriffen von dem eingänglichen Rhythmus und den starken, teilweise traurig stimmenden Bildern. Und welch eine Stimmung und ein Klang, den du mit schlichten Worten erzeugst! "In sphärischen Weiten gleitend" - Einfach toll! LG |
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25.06.2012, 15:32 | #3 |
abgemeldet
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Walter!!!
Das ist ein Meisterwerk! Wenn man dieses Gedicht analysieren würde, könnte man ein ganzes Buch füllen. Ich bin absolut beeindruckt! Wow!!! Liebe Grüße Peace |
28.06.2012, 10:34 | #4 |
R.I.P.
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Ich auch.
Das kann man eigentlich gar nicht kommentieren. Dafür ist es zu eindringlich und gut. Aber ist krakehlen beabsichtigt? Dann ist es treffend. I.d.U.: krakeelen. Lieben Gruß! Thing |
28.06.2012, 19:48 | #5 |
Lieber Schmuddel, lieber Peace, lieber Thing,
ein ganz besonders herzliches Dankeschön für Eure positiven Antworten!!! Es freut mich ganz besonders, daß dieser dritte Teil der Trilogie am meisten Zuspruch fand - schließlich war es auch der schwierigste. Jawohl, war für mich das bisher schwierigste Gedicht von allen Gedichten, die ich bisher geschrieben habe. Zuerst brauchte ich natürlich noch ein wenig präzisere Sachinformation über die soziale Lage in verschiedenen Regionen der Erde, und dann kam mir sofort ein bipolares Aufeinandertreffen der Strophen in den Sinn: reich-arm. Was die Vögel betrifft, so lasse ich meine Betrachter dies aus drei verschiedenen Perspektiven sehen: zuerst global aus den Höhen, in "Zug der Vögel II" dann aus der Nahperspektive der Vögel von den Dächern aus, und im "Zug der Vögel III" sind die Vögel bereits (wie bei Hitchcock?--) im Anflug auf die menschliche Gesellschaft (Arme und Reiche), und in der letzten Strophe dann warten die krächzenden Krähen nur noch krakehlend, um den Menschen an die Kehle zu rücken. Hier ändert sich bewusst noch ein letztes Mal die Perspektive: von den wartenden Vögeln aus, die sich wartend schon am Boden befinden. Ich musste die Verse mehrmals völlig neu ausrichten, daß mir so manches Mal die Haare zu Berge standen. Aber nach einer Woche war alles fertig, vor kurzem beendet. Die Gedichte, die danach folgten, waren für mich einfacher. Demnächst werde ich sie präsentieren. Jetzt aber noch einmal ein herzliches Danke an Euch alle!!!! Liebe Grüße Walter |
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Stichworte |
elend, vogelzug |
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