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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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26.11.2017, 18:53 | #1 |
selbstjustiz
ich fiel schon wieder
der hoffnung zum opfer und versank tief im sumpf der sehnsucht „lebe endlich, auch ohne!“ flüsterte es hinterm herz. „was bist du für ein dilettant! beende sofort die falschen lieder, gefühle taugen nicht für noten!“ grinste die einsicht. schließlich zog mich die trostlosigkeit an land und hängte mich humorvoll zum trocknen an einen kummergalgen ein fallbeil durchtrennte den knoten im hals, der mir den atem nahm aber meine stimme ist seither verstummt Geändert von Cheeny (26.11.2017 um 22:14 Uhr) |
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26.11.2017, 20:09 | #2 |
Lieber Moritz,
schöne Metaphern hast du in diesem Gedicht benutzt. Ich weiß nicht, was du mit "leb endlich, auch ohne" sagen möchtest. Ohne falsche Lieder? Ohne Gefühle? Ohne Noten? Aus der Herzgegend würde es doch eher flüstern "sing weiter, leb weiter, auch ohne Einsicht" Das Ende ist traurig. Ich glaube lieber daran, dass auch Gefühle für Lieder taugen. Lieben Gruß Space |
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27.11.2017, 01:14 | #3 |
Lieber Space,
ich habe in dem Gedicht die Reihenfolge der Strophen nochmals verändert, in der Hoffnung, dass es dadurch verständlicher wird. Aber Hoffnung und Sehnsuch gehn unter, während sich der Kummer und die Trostlosigkeit ein fröhliches Stelldichein geben - und die werden sicher nicht flüstern, sing weiter, sondern freuen sich über die Einsicht, dass es wieder mal nichts genutzt hat. Die finden es Zeit aufzugeben. Und die Stimme verleiht dem Bestätigung. Es freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt. Viele Grüße Moritz |
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27.11.2017, 17:06 | #4 |
Hey Moritz,
ein interessantes Gedicht. "lebe endlich, auch ohne!" Meinst du hier: ohne Sehnsucht zu leben? Hat hinter dem Herz die Stimme geflüstert, endlich ohne Sehnsucht zu leben? Würde ein Herz je soetwas sagen? Ich glaube auch, die Einsicht würde nicht grinsen, sondern mahnen. Das die Trostlosigkeit in der Lage ist "humorvoll" jemanden an die Wand den Galgen zu hängen, das ist in etwa so unwahrscheinlich wie ein Skelett das grinst. :-) Das macht es nicht schlecht, was du schreibst, es macht es unfreiwillig sehr, sehr komisch. Zum Schluss verstummt die Stimme des lyrischen Ichs, da der Kummerknoten im Hals durchtrennt wurde. Gefühlslosigkeit? Das hält nicht ewig an. Die Liebe schafft es, auch das kälteste Bitterherz zu erwärmen, aber nur die Liebe. |
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28.11.2017, 10:07 | #5 |
Lieber MiauKuh,
ja, das meine ich, ohne Sehnsucht leben. In diesem Gedicht macht sich das LI über sich selbst lustig, weil es sich schon wieder Hoffnungen gemacht hat, obwohl es vermutlich hätte wissen können, dass es von vornherein sinnlos war. Umgekehrt amüsieren sich die Trauergefühle über das LI, weil sie genau wissen, dass man Liebe nicht mit einem Knopfdruck abschalten kann. Das Ganze ist gewollt lustig, außer den letzten beiden Zeilen, an denen man erkennt, dass es dem LI sehr ernst gewesen wäre. Ich danke dir für deine Zeilen und dein Mitdenken viele Grüße Moritz |
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