|
|
Die Philosophen-Lounge Forum für philosophische Themen, Weisheiten und Weltanschauungen. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
18.06.2018, 00:17 | #1 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Fürchtet ihr das eigne Leben?
Warum muss man alles machen was man kann? Wie die dressierten Affen, Pferde ohne Beine rückwärts reiten und so weiten?
Dr. Best und Nagelpflegelotion |
18.06.2018, 07:10 | #2 |
Muss man doch gar nicht. Also alles machen, was man kann. Stars vielleicht. Wenn ich dran denke, dass es früher bei der Hitparade gereicht hat, sich hinzustellen und zu singen und heute, da reicht das ja lange nicht mehr, da muss bei einer Show etwas mit Akrobatik dabei sein, das finde ich übertrieben. Man sollte mal das Publikum fragen, ob es das überhaupt will. Die Lieder werden dadurch jedenfalls weder besser noch schlechter.
|
|
20.06.2018, 11:21 | #3 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Ja Akrobatik in der Hitparade, das ist schon allein ziemlich dubios.
Tatsächlich kommt mein Fragetext auch aus einem Lied von wir sind Helden. Mir fiel nur nix ein um die Gegenfrage zur Furcht vor dem Tod zu vervollständigen. Tatsächlich müssen wir wirklich nicht alles machen was wir können. Ich glaub aber in der Hitparade geht es ja um Aufmerksamkeit, es geht ja nicht darum das es jedem gefällt, sondern das es möglichst viele Leute erreicht. Von denen dann ein Prozentsatz die Cd kauft. Früher waren die Akrobaten wohl mal größere Stars als die Musiker. Hab son cooles Zirkusbuch. Im 18. Jh ist mal eine Deutsche Frau rückwärts über die Niagarafälle gelaufen. Auf nem Seil und auch mit Körben an den Füßen als erste Frau, war das ein Massenspektakel. Und ein guter Verdienst. Ohne Sicherungsleine. |
20.06.2018, 14:14 | #4 |
R.I.P.
|
Ja, machmal schon der Schmerzen wegen.
Mein Dasein ist der oft auftretenden Schmerzen kaum ein Honiglecken. ...alles machen, was man kann? Ja, schön wärs Krabbelende, dem Rest der Frohen zuwinkende Grüße von Thing alias Romulues |
20.06.2018, 15:41 | #5 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Tach,
naja das kann ein Grund sein, ein Dasein zu fürchten. Schmerzen sind schon etwas seltsames. Krabbelst grad irgendwo? Ist es denn wenigstens schön dort? |
20.06.2018, 17:50 | #6 | |
R.I.P.
|
Zitat:
LG! Thing |
|
20.06.2018, 19:00 | #7 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Oh, schön im Grünen. Der Rollstuhl ist hektisch? Hast du da einen Simsonmotor eingebaut?
Mit 70kmh durch die Gassen. Mfg |
20.06.2018, 19:35 | #8 |
Forumsleitung
|
Für euch mag diese Frage ein amüsanter Blödsinn sein. Aber stellt sie mal einem Kind, das in ein Hungerland oder in ein Kriegsgebiet hineingeboren wurde. Oder das täglich sexuell missbraucht wird, ohne darüber sprechen zu können, weil ihm die Worte dafür noch fehlen, oder weil ihm niemand glaubt. Oder fragt einen Menschen, der ein schweres Trauma zu verkraften hat.
Es gibt Menschen, die in Situationen leben, die sie jeden Morgen nach dem Aufwachsen Panik empfinden lassen. Oder Enttäuschung. Wie z.B. ein inzwischen verstorbener Verwandter von mir, der beim Aufwachen sagte: "Bin ich denn immer noch da?" Übersetzt hieß das: "Noch ein Leidenstag." Der Titel des Fadens ist vermutlich als witzig gemeintes Gegenstück zu "Fürchtet ihr den eigenen Tod" aufgemacht worden. Der Witz mag sich mir jedoch nicht zu erschließen, eher sehe ich darin Kaltschnäuzigkeit und Ignoranz. Es gibt mit Sicherheit Millionen Menschen, die Grund haben, sich jeden Tag - und vielleicht auch in der Nacht - vor dem Leben zu fürchten, nämlich dann, wenn andere Menschen über ihr Leben Macht haben, sie demütigen, ausnützen, seelisch und körperlich quälen und alldem die Krone aufsetzen, indem sie sich über sie lustig machen. Das Leben ist für einen Menschen kein Spaß, wenn er zur falschen Zeit am falschen Ort unter den falschen Herrschaftsverhältnissen zur Welt kommt. Wenn man dies auf den Punkt bringt, ist die Furcht vor dem Tod absolut identisch mit der Furcht vor dem Leben, denn das Leben ist vom ersten Schrei an permanent dem Tod ausgesetzt. Natürlich kann man diese Erkenntnis mit Ironie behandeln. Dann stellt sich jedoch die Frage, ob ein Mensch in einer vordergründig sicheren Lebensposition wie bei uns in der westlichen Erdhälfte eher dazu die Energie aufbringen kann als ein Mensch, der täglich um ein paar Kalorien an Nahrung kämpfen oder betteln muss, die weder zum Sattwerden noch zum Sterben reichen. |
20.06.2018, 19:44 | #9 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Diese Menschen können sich doch gern äußern.
Das kindliche Dinge umdrehen das ich oft verwende wird oft fälschlicher Weise als Ironie verstanden oder die Idee das ich mich über jemand lustig machen will. Ich glaube aber, Dinge kann man erst richtig verstehen, wenn man auch das Gegenteil versteht. Warum soll ich denn Themen aus dem Grund ignorieren, weil es dabei jemand schlecht gehen könnte. Es gibt ja Momente für jeden, wo man mal das Leben fürchtet. |
21.06.2018, 09:24 | #10 |
R.I.P.
|
|
21.06.2018, 09:44 | #11 | |
Forumsleitung
|
Zitat:
Im Gegenteil: Sie sollten den Menschen gestellt werden, die keinen Bedarf an Blödeleien haben, die vom Thema wegführen, sondern gewichtige Gründe, sich vor jedem neuen Tag ihres Lebens zu fürchten. |
|
21.06.2018, 11:36 | #12 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Aufm Berg ist ja auch gut, Bergab zu mindest.
Leute die sich Blödeleien verweigern, haben ja die letzte Freude verloren. Gerade wenn man nix hat oder ständig verprügelt wird oder Missbraucht oder Krebs. Gibt ja auch die Krankenhaus Clowns, es wird einem nur anerzogen bei irgendwelchen Dingen nicht Lachen zu dürfen. Beim verprügelt werden sollte man dann lieber nicht lachen. Sonst wird es döller. Was bringt es einem Ernst zu sein, wenn man leidet, höchstens, das man noch mehr leidet. Es gibt ja irgend so ein Medikament bei dem man alle schlechten Erinnerungen vergisst. http://www.zeit.de/2015/33/vergessen...ologie/seite-4 Wenn jemand schlechte Laune hat, dann muss man ihm ja seine schlechte Laune lassen. Wenn zB. Kinder mit Behinderungen ständig mit Mitleid behandelt, werden das später Versager die selbst in Selbstmitleid baden. Behandelt man sie aber so weit es geht Normal, auch mit drüber lustig machen. Dann werden sie auch über sich hinaus wachsen, solange wie sie dann noch die Gehirnwäsche in der Schule durchhalten, werden sie vielleicht mehr leisten als jemand gesundes der immer ernst ist. Alles immer tod ernst zu sehen ist ja genauso schlimm, wie alles spaßig zu sehen. |
21.06.2018, 12:48 | #13 |
Forumsleitung
|
Wir kommunizieren aneinander vorbei. Es geht mir nicht um behinderte Kinder oder vergleichbare Schicksale. Solche Menschen können die gleiche Lebensfreude haben wie Menschen ohne Handicaps.
Das Thema ist "Furcht vor dem Leben" (und das kann immer nur das eigene Leben sein). Furcht ist nichts Körperliches, sondern ein Gefühl, und zwar ein unangenehmes Gefühl, dem sich niemand freiwillig hingibt. Wer sind also die Menschen, die sich dieser Furcht nicht entziehen können? Ich zähle z.B. Alkoholiker und andere Drogenabhängige dazu, den Workaholic, die Sexbesessenen, also Menschen, die Techniken nutzen, um die für sie unerträgliche Realität nicht wahrnehmen zu müssen. Darin steckt ein Paradox: Sie wollen sich den Herausforderungen und Gefahren des Lebens nicht stellen, weil sie sich dem nicht gewachsen fühlen, bringen sich aber auf eine andere Art mehr oder weniger langsam um. Während die Furcht vor dem Tod als normal angesehen werden kann, weil er etwas Reales ist, das jedem von uns eines Tages die Existenz nehmen wird, weist die Furcht vor dem Leben auf einen krankhaften Geisteszustand hin. |
21.06.2018, 13:35 | #14 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Also sind es ja zwei Arten. Die einen, die Missbrauchten, die nicht wollen aus der Angst wieder plötzlich missbraucht zu werden, oder auf andere Art Leid zu erfahren.
Und die Krankhaften. Wahrscheinlich läuft es doch wieder auf eine Art hinaus. Die Furcht davor zu leiden und sich etwas suchen das es leichter macht. Der Alkoholiker leidet ja meist an Einsamkeit, und der Alkohol macht es leichter gesellig zu sein, der Alkohol beteubt z.B. die Angst Frauen anzusprechen. Oder sich für seine Verletzungen wehren zu können. Somit hat sich ja der Alkoholiker an einem Punkt versucht dem Leben zu stellen, er macht nur immer weiter mit dem selben. |
21.06.2018, 14:16 | #15 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Es gibt ja doch auch den Ausspruch: "Ehrfurcht vor dem Leben." Es ist ja etwas sehr großes unbekanntes das einem da entgegen tritt. Klar wenn wir hier so behütet sind, merken wir diese furcht vielleicht erst durch ein Unglück.
Und manche sind in nicht so behüteten Umständen von durchgedrehten umgeben oder von weniger sozialen oder infrastruktukturierten Möglichkeiten. Aber bei uns begehen ja auch 10000 Jährlich selbstmord gegenüber 5000 Verkehrstoten. Die Furcht vor dem Leben ist meines Erachtens eine Furcht vor Leid, und Leid ob seelisch oder Körperlich ist ja auch Real, sogar näher als der Tod. Furcht vor Leid ist ja bei jedem vorhanden, das Problem ist wohl, wenn diese Furcht größer wird als alles was man so machen oder erreichen möchte. Und diese Furcht kann ja auch durchaus real sein, oder auch übertrieben, aber dann ist sie für den jenigen auch real. |
21.06.2018, 14:38 | #16 |
R.I.P.
|
|
21.06.2018, 18:05 | #17 | |
Zitat:
Und jetzt wird eine moralinsaure Gardinenpredigt draus gemacht. Man kann es auch übertreiben. |
||
21.06.2018, 18:24 | #18 |
Forumsleitung
|
Sorry, Silbermöwe, aber die Frage steht in der Rubrik "Philosophen-Lounge", nicht in der Rubrik "Small Talk". Wer diese Frage so formuliert, dass darin "Pferde ohne Beine" und "Dr. Best und Nagepflegelotion" darin vorkommen, ist die Blödelabsicht offensichtlich. Mit der "Liebe zur Wahrheit" hat das nichts zu tun.
|
22.06.2018, 00:48 | #19 | |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Ich find die 2 Lieder aber mit sehr viel Liebe zur Wahrheit gemacht.
Von Frau Holofernes. Zitat:
Ich fand es für eine umschreibende Kritik an meiner Aussage. Es sind ja auch Punkte zum mit einbeziehen in die Überlegung. Leider traut sich jetz bloß kein anderer mehr zu antworten oder so. Vielleicht, vielleicht wäre es so oder so so, wer weiß.. Es war ja auch nicht Böse gemeint. . sondern eher eine andere Perspektive. |
|
22.06.2018, 07:07 | #20 | |
Zitat:
Auf einen Nenner kommt man beim Streiten sowieso nicht, jeder will recht haben und keiner gibt auch nur ein Zollbreit nach. Was ist daran philosophisch? |
||
22.06.2018, 11:27 | #21 |
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.493
|
Das ist ja dann auch nicht Philosophisch, ich meine Streits aus denen du oder ich was lerne, es ist ja auch eine Probe der eigenen Überzeugungen, wenn jemand andere Ansichten hat.
Es geht ja nicht ums Nachgeben. Ohne Streit ist keine Leidenschaft drin, sonst ist Philosophie doch stinklangweilig. Und da is man dann richtig froh, auch mal recht zu bekommen. Wenn man ständig, aha nett intressant, ja das seh ich auch so... Sagt. Dann denkst du doch der oder die andere verarscht dich, und hört garnicht zu. Aber jemand der streitet befasst sich intensiv mit dem Thema, und stellt seine Philosophie dagegen. Bei den Streits die du meinst, geht es meist um emotionale Dinge, die verkleidet werden in Beschuldigungen. Obwohl es um was ganz anderes geht. Das man aber nicht sagen kann oder will. Und lieber den anderen Verletzt, als sich einzugestehen woran es wirklich liegt, da wird schnell mal aus ner Mücke ein Weltkrieg. Weil keiner mitkriegt das es um was ganz anderes geht. Dann verhärten auch die Fronten. |
23.06.2018, 05:58 | #22 | |
Zitat:
Früher war es weder schlechter noch besser...höchstens anders - nur haben die Leute von Früher wegen Altersdemenz die Hälfte schon wieder vergessen. "Früher" hast du zwischen Back in Black und Hells Bells mal schnell deine oder eine andere "Alte" hinter den Dixie Klos weggeputzt...das wäre heute politisch nicht mehr korrekt. Heute sind das eher Bachblütenteetrinker-Veranstaltungen...erweiterte Stuhlkreise mit Tofu und Sojamilch im Gepäck. Da werden die Patschehändchen in die Luft gestreckt und von links nach rechts geschwenkt. Anschließend geht man auf einen Sitzung der Grünen und diskutiert aus...wie man die südschwedische Almmücke...den Bulabüsegler vor dem Aussterben retten könnte. Dann gibt es noch die Polo-Shirt Träger, die mit aufgestelltem Kragen Helene Fischer zujubeln. So betrachtet scheint der Mensch vom Aussterben bedroht zu sein. Und ich bin mir noch nichtmal sicher....ob ich darüber traurig sein sollte. |
||
Lesezeichen für Fürchtet ihr das eigne Leben? |
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Fürchtet Ihr den eigenen Tod... | Thing | Die Philosophen-Lounge | 181 | 25.11.2018 21:30 |
Fürchtet euch mehr! | Ex-Poesieger | Lebensalltag, Natur und Universum | 7 | 27.07.2016 16:57 |
Das eigne Innen | Ex-Lichtsohn | Philosophisches und Nachdenkliches | 3 | 22.01.2016 12:55 |
Die Welt fürchtet mich | PCCK | Düstere Welten und Abgründiges | 1 | 26.04.2015 15:31 |