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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft. |
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07.04.2018, 03:39 | #1 |
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Lehrmeister
Da ich mir gewiss bin,
alles über die Treue zu wissen, lehrst du mich die Sehnsucht. Trotz das ich jede Facette der Leidenschaft auswendig kann, lernst du mir das Verlangen. Weil ich die Sprache der Liebe fließend beherrsche, übersetzt du mir nur die Begierde. Obwohl ich noch immer auf die Ewigkeit zähle, errechnest du mir die Einsamkeit. Und wenn ich mir ein Bild von der Traumvorstellung male, streichst du es mit Realität durch. Während ich noch die Naivität in Erfahrung bringen muss, hast du mich bereits bewertet. Geändert von Unar die Weise (07.04.2018 um 08:41 Uhr) |
07.04.2018, 08:01 | #2 |
Dabei seit: 07/2015
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Falsch geschrieben, das heißt LärmMeister
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07.04.2018, 08:21 | #3 |
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Liebe Unar,
ich bin bei diesen Versen etwas ratlos. Im modernen Deutsch ist es üblich, nach dem Verb "lehren" den Akkusativ zu verwenden: "... lehrst du mich die Sehnsucht ...". Der Dativ "mir" ist zwar auch gebräuchlich, aber das Deutsch vergangener Jahrhunderte. Dann kommt der Vers "lernst du mir". Da du im ersten Fall das richtige Verb verwendet hast, muss hinter der Verwendung des zweiten, falschen Verbs Absicht stecken. Welche? LG Ilka |
07.04.2018, 08:44 | #4 |
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Guten Morgen ihr zwei.
Frankie-Schatz, für dich doch immer.
Ilka- Maria, du hast recht, ich habs auf mich geändert. Das war nur nächtliche Verwirrung. Stimmt es so jetzt? Ich danke euch und wünsche ein schönes Wochenende. |
07.04.2018, 08:51 | #5 |
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Jetz gefällts mir nichtmehr, ich hasse änderungen von so gewaltigem Ausmaß da wird der ganze Transport von Emotionen durch Logik von Morgens zerst8rt
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07.04.2018, 08:52 | #6 |
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07.04.2018, 08:54 | #7 |
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07.04.2018, 08:54 | #8 |
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Das Kind und der Lehrer dacht ich. Aber jetz sind es zwei Kinder
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07.04.2018, 11:30 | #9 |
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An Ilka-Maria
Aber lernst du mir stimmt doch. Lernst du mir das Flötespielen z.B..
Stehe ich jetzt auf dem Schlauch? |
07.04.2018, 12:11 | #10 |
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Nein, richtig heißt es: Lehrst du mich das Flötespielen. Warum soll es plötzlich anders funktionieren als in der ersten Strophe, in der du die Grammatik richtig angewendet hast? Es ist genau die gleiche Regel.
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07.04.2018, 12:38 | #11 |
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Liebe Unar,
Ilka-Maria beanstandet mit Recht "lernst du mir das Verlangen". Als Schüler lerne ich, als Lehrer lehre ich. Beispiel: Lehre mich das Klöppeln und ich lerne bei dir, was Liebe ist. Schönes Wochenende! Heinz Geändert von Heinz (07.04.2018 um 19:40 Uhr) |
07.04.2018, 14:41 | #12 |
Hallo Unar,
eine ungewöhnliche Sechserfolge von Terzetten In diesem Gedicht geht es wohl um Liebe, also um eigentlich das, was Menschen verbindet. Allerdings stehen sich das Ich + das Du in jeder Strophe allein schon strukturell gegenüber, sie gehen nicht aufeinander zu. "Da ich ... ... lehrst du ... ... Während ich ... ... hast du ..." In der Strophenabfolge wird der Kontrast auf inhaltlicher Ebene sogar noch gesteigert: In den ersten drei Strophen wird das konventionelle Bild, wie es sich in der Liebe verhält, um 180 Grad gedreht. „Sehnsucht“, „Verlangen“, „Begierde“ führen das Lyrische Ich hier nicht zu „Treue“, „Leidenschaft“ und der „Sprache der Liebe“, also zu Ausdrücken der Liebe. Dein Lyrisches Ich empfindet es umkehrt, das Verhalten des Du führt das Ich von der Sprache der Liebe, von den Leidenschaften hin zum Verlangen und zu der Gier. In den Strophen 5 + 6 wertet das Lyrische Ich die Liebe sogar ab zu einer bloßen „Traumvorstellung“, die sich auf „Naivität“ gründet. Und es bleibt dem Ich angesichts des Realitätsschecks nur „Einsamkeit“ und der Eindruck, bewertet und für nicht gut genug befundet zu werden: das Ende der Liebe, bevor sie beginnen konnte. Der gleichbleibende Strophenaufbau suggeriert eine Gesetzmäßigkeit; wahrscheinlich wurde das Ich häufig auf diese Weise beurteilt und verlor dabei immer wieder das Empfinden der Liebes. Du „streichst [...] es mit Realität durch“, ist Liebe nur eine Traumvorstellung? _____________________ Vorschläge zur 2. Strophe (ich finde sie grammatikalisch nicht ganz sauber) : Trotz das ich jede Facette der / Trotzdem ... / Auch wenn ... Leidenschaft auswendig kann, lernst du mir das Verlangen. / bringst du mir ... / schenkst du mir ... oder so LG Flocke |
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07.04.2018, 15:12 | #13 | |
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Zitat:
Da dies weiter oben schon geklärt war, ist mir unbegreiflich, wie man es Gutgläubigen jetzt wieder falsch einzutrichtern versucht. |
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07.04.2018, 17:20 | #14 |
hi,
ich habe den ersten Beitrag von Unar zitiert: Trotz das ich jede Facette der / Trotzdem ... / Auch wenn ... Leidenschaft auswendig kann, lernst du mir das Verlangen. / bringst du mir ... / schenkst du mir ... oder so Das Zitierte habe ich jetzt fett markiert! So wird das Zitat klarer. Die nun nicht fett markierten Stellen nach dem Slash-Zeichen sind meine Verbesserungsvorschläge. die Stelle "... lehrst du mich" habe ich in meinem Beitrag nicht vorgeschlagen! Sie ist zwar naheliegend, grammatisch auch zwingend, wie schon von Ilka-Maria dargelegt wurde. Ich habe aber den Gesamtkontext des Gedichtes im Sinn gehabt. Die Phrase "lehrst du mich" fand schon in der ersten Strophe, also unmittelbar zuvor Verwendung. In meinen Ohren klingt sie - doppelt gesetzt - unelegant. Meine Vorschläge zur dritten Zeile waren also: "bringst du mir das Verlangen" oder "schenkst du mir das Verlangen" Ilka, hast du wirklich geglaubt, dass ich das Unsägliche "lernst du mir" verteidige? Klar hätte ich gezirkelter formulieren können. Aber andererseits ist mir "unbegreiflich", dass man mich so missverstehen kann. LG Flocke PS Wenn sie Fragen zur Grammatik haben, wenden sie sich an Poetry.de. Dort werden sie geholfen! ----------------------------- !!!!! Scheibenkleister! Gerade kriege ich mit, dass 1km von mir hier in Münster ein Kleinlaster in eine Menschenmenge gefahren ist! Das sind die wirklichen Probleme! |
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07.04.2018, 17:31 | #15 | |
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Zitat:
Aber das ist ja nun geklärt. Alles gut. Du hast recht, das sind im Gegensatz zu den großen Katastrophen im Leben der Menschen klitzekleine Probleme. LG Ilka |
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07.04.2018, 21:21 | #16 |
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Jetzt hab ich ja das Problem erkannt.
Ich verwendete das, umgangssprachliche, lernst du mir. Ich werde eine bessere Lösung suchen, aber nicht zwei mal das gleiche. Danke schonmal, dass ihr euch alle mit meinen bescheidenen Nachtgedanken auseinandersetzt. |
07.04.2018, 21:28 | #17 | |
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Lehrmeister 2. Versuch
Zitat:
Ich habe deinen Vorschlag gern übernommen. Deine Interpretation ist großartig und kommt dem sehr nah, was ich ausdrücken wollte. Wahnsinn, was in Münster passiert ist. Passt es jetzt so, ihr Lieben? Geändert von Unar die Weise (07.04.2018 um 23:44 Uhr) |
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07.04.2018, 22:42 | #18 |
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Danke Frankie, für den Favoritenpunkt.
Es ehrt mich sehr, dass dich diese Zeilen so erreichen konnten. |
07.04.2018, 23:44 | #19 |
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07.04.2018, 23:45 | #20 |
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08.04.2018, 00:08 | #21 |
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Bevor du in die Heia gehst:
Das hier ist ein gutes Beispiel, wie du als Autorin an deinem Text gearbeitet hast, indem du Kritik ernst nahmst und darüber reflektiertest. Du wolltest "deinen Text", und du wolltest ihn gut. Das ist der Unterschied zu vielen anderen Usern, die bei ersten Einwand die Kelche mimosenhaft zusammenziehen, ihre Kritiker beschimpfen oder schreiend das Weite suchen. Ich kann nur sagen: Respekt vor deinem Durchhaltevermögen. Und jetzt schlaf gut. Liebe Grüße Ilka |
08.04.2018, 01:18 | #22 |
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Kein Ding, Ilka.
Die Kritik ist ja berechtigt. Außerdem muss ich noch viel lernen. Und das ist hier der richtige Ort. Die Menschen sind eben verschieden und manchmal sind es vielleicht auch Missverständnisse, oder das Gefühl grad nicht ernst genommen zu werden, was dazu führt, dass sich Kritik persönlich und zu hart anhört. Hier fehlt eben auch Gestik und Mimik. Ist mir selbst schon passiert, dass ich ins Fettnäpfchen getreten bin. Da hilft nur klarstellen und sich erklären. Insgesamt erlebe ich das Miteinander hier sehr positiv. Es menschelt mal, aber das ist normal. Poetry ist längst zu meiner Lieblingsbeschäftigung geworden. Sollte ich euch aber mit meiner Dauerpräsenz auf die Nerven gehen, lasst es mich wissen. Leider finde ich doch wieder keinen Schlaf. Na, mal sehen... Vielleicht sucht mich ja wieder die Muse heim. |
08.04.2018, 07:07 | #23 |
Guten Sonnenmorgen liebe Unar,
das hast Du sehr schön geschrieben... Deine Antwort, wie auch Dein Text, der kontrastreich und fließend wie ein erfrischendes Bächlein dahinplätschert, in dem ich meine Hand, wie in Gedanken, hin und her streiche, und dabei die Tiefgründigkeit der Worte berühre und mich dabei im Spiegelbild der Textoberfläche selbst erkenne. Take care |
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08.04.2018, 09:37 | #24 |
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Danke Pathos, dein Lob ist ebenso schmeichelnd.
Dir auch einen sonnenreichen Frühlingstag. |