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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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02.03.2010, 12:39 | #1 |
Forumsleitung
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Kiosk
Zehn Uhr morgens: Wieder hier,
randgefüllt mit Korn und Bier, Lunge vollgepumpt mit Teer, keine Perspektive mehr. Altbekannte jeden Tag ohne echten Kamerad, Menschen fern der Abstinenz in verkrachter Existenz. Leben ohne Sinn und Halt, ruinieren mit Gewalt erst die Seele, dann den Leib, bis von Hoffnung nichts mehr bleibt. Saufen ins Delirium - niemand weiß genau, warum. Längst besiegt zeigt sich die Zeit, Zukunft ist Vergangenheit. 2. März 2010 © by Ilka-M. |
02.03.2010, 12:46 | #2 |
Hallo Ilka
Erinnert mich sehr an die Menschen vor und in den sogn. Trinkhallen, z.B. in Frankfurt / Hoechst. Sehr eindrucksvoll mit viel "Geschwindigkeit". Gefällt mir wirklich gut! LG Lux |
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07.03.2010, 13:56 | #3 |
hallo Ilka-Maria,
entstammt der Realität, was Deine Verse da skizzieren insofern Hut ab - ein in Reime gebrachtes Lehrgedicht die Reime bei einem so traurigen Thema allerdings stören mich dem Wahnsinn des Lebens werden schöne Reime nicht gerecht aber es mag Dein Stil sein, treibt Deine Verse voran is halt Deins ok das Thema selber - danke, daß Du es ins Leben rufst - spricht mich auch an. Ich saufe auch, übersteh kaum eine Nacht ohne. Meine Sicht ist: niemand ruiniert sich selbst aus Jux und Trallala. Jeder Mensch versucht in jedem Moment das Beste aus seinem Leben zu machen. Die Kioskhelden, würden sie sich nicht die Birne vollpumpen, fänden sich anderfalls in der Klapse oder im Knast oder schlimmerem wieder. Das ist keine Entschuldigung sondern nur das andere Ende der Fahnenstange. niemand weiß genau, warum Du als Passant nicht, klar aber ich kann es mir gut vorstellen sie hatten nicht das Glück, einem Menschen zu begegnen, der versteht, verzeiht, die Geduld und Kraft zum Festhalten hatte, Fehler nicht verurteilt, sondern sich solidarisch zeigt. die Hoffnungslosen, das sind wir die wir nicht den Mumm haben, ausreichend viele Therapieplätze von unseren Politikern zu verlangen - zu erzwingen cu amrit |
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07.03.2010, 14:12 | #4 | |
Forumsleitung
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Lux, Amrit, erst mal Dank für's Kommentieren.
Zitat:
Was Therapieplätze angeht: Ich glaube nicht, daß es zu wenige davon gibt, sondern daß für die Ärzte das Thema "Saufen" ein Tabu ist. Die sprechen ihre Patienten auf das Problem nicht an, selbst wenn sie einen Verdacht haben. Schließlich werden beim Gesundheitscheck Blutuntersuchungen gemacht. Da kann mir doch keiner weismachen, man könne Alkoholmißbrauch nicht wenigstens ansatzweise erkennen. Der Körper muß doch völlig übersäuert sein. Außerdem merkt man es auch daran, daß Betäubungsspritzen bei alkoholisierten Menschen in der üblichen Dosis nicht wirken. Ein Tipp für Dich, Amrit: Schau doch mal bei Skeptiker vorbei. Der bezeichnet sich auch als Säufer. Ich glaube, seine Texte werden Dir gefallen. Liebe Grüße Ilka-M. |
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08.03.2010, 13:59 | #5 |
Ich denke, das Thema Saufen ist nicht nur ein Tabu, es wird von der Gesellschaft zudem völlig falsch eingeordnet.
Säufer, dass sind eben nicht nur die abgefrakten Gestalten vor den Trinkhallen, welche du da beschreibst. (Obwohl ich dein Gedicht nicht als Wertung, sondern eben als Beschreibung einer Tatsache betrachtet habe) Alkoholismus ist eine Volkskrankheit, Alkohol eine schlimme Droge (für mich im Übrigen DIE Schlimmste). Aber hey, Trinken ist ja gesellschaftlich etabliert und wird erst dann zum Störfaktor, wenn der Schaden sichtbar wird. Und dann ist es immer das Gleiche - die Frage nach der Schuld, Unverständnis... weiteres Versteckspiel, Isolation. Tja, Alkohol du böser Geist... oder aber... I don't like the drugs but the drugs like me LG Lux |
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