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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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23.03.2019, 20:53 | #1 |
Lettland
Weisst du noch?
Die frostigen Sonnenuntergänge im Februar Als ich zitternd die Matratze bestieg? 12 Uhr Mitternacht ertönte es In der Uhrfabrik im Schädel. Die Zurechnungsfähigkeit gespalten wie das Holz für den verrusten Ofen im Keller. Mein Körper versuchte zu vergessen. Sabbernd und hechelnd Schwitzte ich Überreste der Jugendgifte aus. Alles fiel. Weisst du noch? Wie du mich aufgefangen hast. Geschmeidig landete ich in deinem Griff Auf einen abstinenten Neuanfang Doch der Fall liess Baupläne Von Höhen verlust In mir zurück. Weisst du noch? Wie naiv und unbeschrieben wir waren. Und dennoch versehrt mit Überschriften Auf Stein gezwängt. Angetrieben von der regulativen Idee Des kreisförmigen Kiesels? In deiner Hand ein Fäustel In meiner ein Meissel Doch Koordination Kannten wir noch nicht. Schriftsteller wollten wir beide nicht sein. Wandeln war cooler als Schaffen. Jeder hielt sich für DEN Lebenskünstler, den Gegenüber für DEN missformten, faden Marmorklotz. Doch ohne die Augenbinde War jeder von uns Ein blinder Zögling Der mit Schmirgelpapier spielte. |
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23.03.2019, 22:44 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Liebe Zinaida,
aus deinem Text lese ich werden, wachsen, weiten.
In deinen Zeilen steckt formen und schleifen. Hier steht was von gemeinsamen Erfahrungen und getrennten Meinungen. Alles ist interessant verpackt. Unargruß |
23.03.2019, 23:02 | #3 | |
Zitat:
Danke für deine Rückmeldung deine Beschreibung passt gut. Liebe Grüsse Zinaida |
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24.03.2019, 00:28 | #4 |
abgemeldet
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einfach eine runde schöne aussage über das sein - wünschen - hoffen - handeln von zwei menschen. fein ziselierte wortwahl. keine unverständlichen überhochmetzten und an den haaren herbeigezerrten metaphern. klare sprache unverfärbt, ungegerbt, aus dem leben.
vlg r |
24.03.2019, 01:50 | #5 | |
Zitat:
Hallo Ralfchen Danke für das Feedback. Habe wirklich Mal probiert eine schlichte Wortwahl zu benutzen. Freut mich, dass es aufgefallen ist und gut ankommt Herzliche Grüsse Zinaida |
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24.03.2019, 02:04 | #6 |
abgemeldet
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gerne liebe Z -
worüber ich kritisch elaboriere sind jene völlig verqueren wort-satz-modelle, die von einer kleinen zahl von texterInnen den lesern hier vorgesetzt werden. weil es niemand versteht werden diese texte völlig hilflos gelobt. ich bin damit nicht einverstanden. man kann sehr wohl abstraktes schreiben, aber dann ist es eben abstrakt oder auch expressionistisch. dass in literaturforen überwiegend laien, lernende und hilfesuchende unterwegs sind, ist gut und muss unterstützt werden. doch gerade die verquerungen jener texterInnen, welche den größten urkram aus dem weichen gips-schlamm ihrer fahlen zerebrien rausquetschen wie creme durch einen presser auf eine torte, zu lesen und entschlüsseln ist mühsam. WITTGENSTEIN hat das so klar ausgedrückT: "Alles, was überhaupt gedacht werden kann, kann klar gedacht werden. Alles, was sich aussprechen lässt, lässt sich klar aussprechen." und wenn man das eigenartige geschwurbel von einem Morgen der sich aus dem schal wickelt...liest kommen dir nur mehr anstelle von stabbuchen, die fragezeichen einer buchstabensuppe aus dem denk-schlund hoch |
24.03.2019, 02:13 | #7 | |
Zitat:
Liebe Grüsse Zinaida |
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24.03.2019, 10:30 | #8 |