Ein Wanderer
Zweifellos ist er eine äußerst ungewöhnlich denkwürdige Gestalt, die ein jedes interessiert, neugierig blickende Auge, sei es menschlich oder tierisch in ihrem ruhelosen Vorangehen, dass den Grund seines sich in Bewegung setzen längst vergessen und das Ziel seines umher schwankenden Ganges nirgendwo zu finden scheint staunend beobachtet.
Gewiss, hatte man sie erst genüsslich lächelnd genüge zu seiner Belustigung oder Erstaunen gemustert, war dass unbestrittene mitunter deutlich sichtbar maskenartige Mimik, all der gegenwärtigen Betrachter ahnungsvoll ablesbare Gefühl des Unverständnis gewöhnlich der vertraute Normalfall.
Ganz in proportionaler Hinsicht missraten, grashalmmäßig lang gewachsen, für ihre sonst eigentlich noch recht ansehnliche Jugendlichkeit, etwas zu müde und erschöpft anmutend, gibt ihre entschlossen zulegende Langsamkeit, die einzig von einem Innehalten ab und zu, wie zur optischen Bestätigung, ihrer wo selbst empfundenen greisenhaften Gebrechlichkeit, sicg dennoch vollzog, ganz wie willentlich gequält wirkend dahinschleichend ging, jede nur logische Veranlassung zu lauthals auflachender Ungläubigkeit.
"Einst Einer unter Vielen, da ging er mit uns,nun sich jedem und allem entfernend, geht er von uns", rief ein älterer dickbäuchiger, mondgesichtiger Herr dem unentwegt mit der Kraft raubenden Mühsal des Gehens beschäftigten Wanderer, ihm verabschiedend lächelnd im Nachwinken hinterher.
An ein nachdenkliches sich ausruhen, seitens des Wanderers, war nicht zu denken obendrein vin unnützer Lächerlichkeit zu tief war er bereits, bei diesem monströs unmenschlich werdenden Gang fortgeschritten, so lief er blinden Auges, kein Geräusch mehr Beachtung schenkend, sich verlierend im, in unbekanntes Dunkel getauchte Fernen, dahin, der Mitternacht entgegen.
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