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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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05.10.2022, 22:55 | #1 |
Mehr als abertausend Worte
Schon wieder hörst du dieses Wort. Du fliehst
zurück in deine eigne Dunkelheit, beweinst erneut die Welt darin und siehst in ihr nur eine schwarze Endlichkeit. Du selber hast es ausgesprochen. Mehr als abertausend Male schon und weißt nach tausend Malen mehr nur ungefähr, was Hoffnung je für einen andren heißt: Ein Nebelklang, der durch die Welten schwebt als leere, blass ergraute Hülle bloß? Ein Dunst aus kaltem Hauch gewebt für einen nackten, jammervollen Trost? Vielleicht mag Hoffnung all das sein, doch sie ist niemals nichts. Du spürst, das Wort umhüllt die Finsternis mit etwas Licht, gleichwie ein unbekanntes, farbenfrohes Bild! |
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05.10.2022, 23:33 | #2 |
Forumsleitung
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Oops! Und aha ...
Ich habe das Gedicht dreimal gelesen, und zwar direkt hintereinander. Weil ich beim ersten und zweiten Mal nicht sicher war, es richtig gelesen zu haben. Und dann habe ich mir gesagt: Klasse! Der hat sich was getraut. Außer der dritten Strophe alle anderen in Enjambements verfasst. Aber nicht nur, um etwas Originelles oder lyrik-technisch Schwieriges herzustellen, sondern auch Inhalt zu vermitteln. Rundum gelungen. Und puh! Ein bisschen neidisch. Und das sage ich, obwohl es vom Sprachstil her nicht meinem Geschmack entspricht. Aber in den Autor hineinversetzt, dessen Sprachstil es ist, finde ich dieses Gedicht herausragend. |
06.10.2022, 19:04 | #3 |
Wow! Vielen lieben Dank.
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06.10.2022, 20:47 | #4 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.877
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Hallo Manni M.,
ich schließe mich vorbehaltlos meiner Vorrednerin an. Hier ist jemand am Werk, dessen Wortkunst beneidenswert ist. Wenn ich den Grundtenor richtig verstanden habe, dann vermittelt das LI das Gefühl oder sogar die Gewissheit: Selbst wenn tiefe Dunkelheit die schwarzen Schwingen mitleidslos um deine zage Seele schlägt, leuchtet doch zu deinem Trost ein Sternenlicht, Hoffnung kündend und um Trübsal zu vermeiden. Liebe Grüße, Heinz Geändert von Heinz (06.10.2022 um 22:54 Uhr) |
06.10.2022, 22:39 | #5 |
Lieber Heinz,
auch Dir einen herzlichen Dank für die schönen Worte. Und ja, den Grundtenor hast Du richtig verstanden. Eine befreundete Malerin hatte mich vor einiger Zeit darum gebeten, einen Beitrag auf der Homepage für eine Spendenkampagne zu verfassen. Die Kampagne hieß: Neuwieder Künstler gegen Krebs. Zahlreiche Künstler haben dort ihre Werke zum Verkauf angeboten, und es kam so einiges für eine ortsansässige Stiftung zusammen. Natürlich spielte das Gedicht für den Erfolg keinerlei Rolle. Das allein machten die Kunstwerke aus. (Daher auch der letzte Satz: gleichwie ein unbekanntes, farbenfrohes Bild.) Aber es freut mich doch sehr, dass es mir anscheinend gelungen ist, etwas Sinnvolles beizutragen. Die Kampagne sowie die Homepage gibt es jedoch nicht mehr. Deshalb dachte ich mir, ich stelle es einfach mal hier rein. LG Manni |
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