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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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15.04.2022, 23:26 | #1 |
abgemeldet
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Streit und Auseinanderleben
Ich habe mich zu dir gesetzt,
Sofort wurde ich ersetzt. Du hast gepetzt, Deine Worte bleiben unübersetzt. Ich habe mich nicht durchgesetzt, Ich habe mich unterschätzt. Wir leben im Hier und Jetzt, Deine Lügen werden fortgesetzt. Du hast dich niedergesetzt, Du hast dich überschätzt. Du wirst nicht wertgeschätzt, Du hast zu viel geschwätzt. Ich habe Grenzen gesetzt, Du hast mich verletzt. Du hast den Streit in Gang gesetzt, ich habe ein Ende gesetzt. Du warst entsetzt, Mein Herz wurde zerfetzt. Wir haben uns nicht zusammengesetzt, denn du hast eine Wunde in mein Herz geritzt. |
16.04.2022, 08:09 | #2 |
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.889
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Liebe Roisin,
wie gern hätte ich dir als neuem user hier was positives zu deinem Text geschrieben, aber das fällt mir schwer. Du solltest diese Zusammenstellung von Zweizeilern mit ihren erzwungenen Reimen und ihrem unzusammenhängenden Inhalt nochmal intensiv überdenken, am besten einen ganz neuen Versuch starten und das hier vergessen. So ist das nichts. Beim Lesen hätte ich am liebsten ergänzt: Du hast mich nicht genügend verhätschelt, darum hab' ich dich niedergemetzelt. Da siehst du, wohin so ein Text beim Leser führt. Liebe Grüsse Corazon |
16.04.2022, 09:10 | #3 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Hallo Roisin,
auch meine Augen sind von Tränen benetzt und ehrlich: Ein bisschen bin ich vergrätzt. Du denkst, mit solchen Reimereien ein Gedicht fabriziert zu haben. Nee! Das klappert so vor sich hin und bringt eigentlich gar nix. Ich stimme Corazon zu: Ein schlechter Start! Dennoch: Freu Dich auf die Auferstehung des Herrn und lass Dir von ihm Kraft und Kreativität verleihen. Gruß, Heinz |
16.04.2022, 09:39 | #4 |
Forumsleitung
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Guten Morgen,
abgesehen davon, dass ich mich meinen Vorkommentatoren anschließen kann, ist mir die Logik des oben zitierten Zweizeilers nicht klar. Wenn jemand sich nicht durchsetzen konnte, hatte er sich meiner Meinung nach nicht unterschätzt, sondern überschätzt. Was mich aber weit mehr stört als diese Aufzählung, die als Poesie verkauft werden soll, ist der Mangel an Selbstreflexion des Lyrischen Ichs. Es gehört in die Zeit der populären Ratgeberpsychologie der 70er und 80er Jahre, die ihren Lesern weiszumachen versuchte (leider oft mit Erfolg), dass es der Lebenspartner verdient, mit Vorwürfen überhäuft zu werden, was an ihm alles falsch ist und was er verbockt hat. Da gab es Bücher über Selbstverwirklichung, ein Raus aus der Beziehungsfalle und die Kunst, ein Egoist zu sein. Was das in einer Umbruchzeit wie den 70ern, in der die Jugend und die Jungfamilien sowieso total verunsichert waren, zusätzlich angerichtet hat und bis heute nachwirkt, scheint nur wenigen Menschen bewusst zu sein. VG Ilka |
16.04.2022, 16:15 | #5 | |
Hallo roisin,
ich finde es mutig und richtig, dass du mit deinem Gedicht an die Öffentlichkeit gegangen bist! C.Alverez findet die Reime "erzwungen" und den Inhalt "unzusammenhängend". Hart formuliert, aber da ist was dran. Wie kannst du die Kritik für dich fruchtbar machen? Meine Erfahrung ist, dass wir mit etwas Geduld und Disziplin, unser Gefühl für die Sprache verbessern können. Vielleicht kann ich dir einen Vorschlag machen, um das Sprachgefühl zu schärfen: Ich habe deine ersten drei Zweizeiler umformuliert. Wenn du deine und meine Zeilen laut liest, werden sie sich unterschiedlich anhören. Meine Zeilen, das wirst du bemerkt haben, sind gleich lang und klingen ähnlich. Wenn du dir das als Ziel setzt, wirst du beim Dichten feststellen, dass du nach Worten und nach Satzkonstruktionen suchen musst. Du wirst dann nicht runterschreiben, sondern mehr darauf hören, was mit der Sprache möglich ist. (Natürlich heißt das nicht, dass alle Verse so funktionieren sollen) __________________________________ Ich habe mich zu dir gesetzt, Sofort wurde ich ersetzt. Du hast gepetzt, Deine Worte bleiben unübersetzt. Ich habe mich nicht durchgesetzt, Ich habe mich unterschätzt. --- Ich habe mich zu dir gesetzt und wurde dann sofort ersetzt. Du hast gelogen und gepetzt, die Worte haben mich verletzt Ich habe mich nicht durchgesetzt, ich habe dich wohl unterschätzt. ... Grüße Flocke __________________________________________________ _ Zitat:
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16.04.2022, 18:23 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Welches Bild soll denn ein Zweizeiler wie "Ich habe mich zu dir gesetzt / und wurde dann sofort ersetzt" auslösen? Jeder kann sich jederzeit zu jemandem setzen - na und? Das spricht nicht für eine Bindung, sondern passiert in jedem Bus und in jeder Bahn und ist völlig belanglos. "Du hast gelogen und gepetzt ..." Es geht um Verrat, und da wäre doch interessant gewesen, zu erfahren, worin er bestand. Aber da kommt nur "Worte ... verletzt". Substanz ist etwas anderes. Mit erscheinen diese Zweizeiler wie ein Stakkato an Vorwürfen eines trotzigen Kindes, dem an der Kasse des Supermarkts das Überraschungsei verweigert wurde. |
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16.04.2022, 21:03 | #7 | ||
Hallo Ilka-Maria,
ich fühle mich von dir aber missverstanden. Du verkennst das Motiv meines letzten Beitrages in diesem Thread. Ich wollte keine "gute" oder "bessere" Version vorstellen oder das Gedicht retten. Ich habe sozusagen "didaktisch" motiviert gehandelt. Das der vorgelegte Text Schwächen hat, ist ja keine Frage. Den Teil der Kritik von Corazon, der analysierend war, habe ich ja dann auch in meiner Besprechung in einer etwas abgemilderten Form übernommen: Zitat:
Aber ich wollte ihr nicht einen Vortrag über das Metrum halten, sondern sie es selbst zu einem Teil entdecken lassen und gab ihr die vorbereitende Info: Zitat:
Wenn sie kontinuierlich beim Schreiben auf das Metrum achtete, würde sie automatisch mit der Zeit ihr Sprachgefühl verbessern und es würde ihr leichter fallen, auch Inhalte besser auszuformulieren. Denn die vorgebenen Struktur des Metrums würde dazu führen, dass Worte und Sätze unter erschwerten Bedingungen ausgesucht und angepasst werden müssen. So meine Idee. Ich änderte die ersten 3 Strophen also nur in Hinblick darauf, dass ihnen ein einheitliches Metrum unterlegt war. In diesem Stadium war es mir gleichgültig, ob der Text stimmig ist. Stimmigkeit, Logik des Inhalts könnte bei anderer Gelegenheit thematisiert werden. Meine umgebauten drei Reime wurden zu einer Lernhilfe degradiert, sie wurden "didaktisch reduziert" (so nennen das, gaube ich, die Lehrer) Ich dachte, dass ich meine Absicht klar formuliert hätte. Hab ich wohl nicht. Trotzdem, es ärgert mich, dass du von mir glaubst, mit meinen Versänderungen hätte ich inhaltliche Ungenauigkeiten aufheben wollen. Grüße Flocke |
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17.04.2022, 06:07 | #8 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich bin lediglich der Meinung, dass bei einem Text, der offensichtlich eine (misslungene) Endreim-Spielerei ist und der auf jeglichen Inhalt verzichtet, auch der mildeste Versuch, etwas Sinnhaftes herauszuholen, scheitern muss. Der Text ist und bleibt nichts anderes als ein Eintrag im Reim-Lexikon: Reime auf "ätzt" und "etzt". Die Einträge abzuschreiben dürfte jeder Grundschüler hinbekommen. |
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